Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Bashar der Armee der Menschheit war ein wichtiger und berühmter Mann. Er hatte große Mühen auf sich genommen, um nach ihr zu suchen, und sie schließlich gefunden – in der Zeit der Seuche.
Raquella versuchte die Schockwellen des Schmerzes zu unterdrücken, die durch ihren Körper schossen, und sie benötigte ihre ganze Energie, um weiterzuatmen. Sie konzentrierte sich auf das Tropfen, klammerte sich an das rhythmische Geräusch und balancierte auf der Schneide des Bewusstseins und Lebens. Tropf. Atmen. Tropf. Atmen ...
Sie dachte an die Vergangenheit, an Oasen des Glücks in einer Wüste des Aufruhrs. Den größten Teil des Lebens verbrachte man mit Arbeit, Suchen und Streben, doch nur sehr wenig Zeit mit den schönen Überraschungen, die Gott ins Dasein streute. Aber Raquellas Leben hatte einen Sinn gehabt. Jetzt fühlte sie sich erschöpft und war beinahe bereit, die dünnen Fäden loszulassen, die sie noch mit ihrer Existenz verbanden.
Das Tropfen wurde lauter. Sie spürte etwas auf dem Gesicht, kühle Feuchtigkeit, und unwillkürlich schluckte sie etwas Flüssigkeit. Es war nicht der erste Schluck, wie ihr bewusst wurde. Wie lange war sie schon hier? Und wo war sie überhaupt? Das Wasser hatte etwas mit ihr gemacht ... oder sie hatte etwas damit gemacht. Eine seltsame Empfindung.
Raquella rührte sich, öffnete die Augen und sah das breite, unschuldige Gesicht von Jimmak, der neben ihr kniete und Wasser auf ihre Stirn tröpfelte. Seine Miene hellte sich zu ungehemmter Freude auf, als er sah, dass sie erwacht war. »Ich bin Doktorjunge. Ich tue gute Arbeit.«
Sie sah, dass sie auf Lehmboden neben einem spiegelglatten Teich lag. Von Wurzeln durchdrungene Felswände verrieten ihr, dass sie sich in einer schwach erhellten Höhle befand. Lichtstrahlen fielen durch Löcher in der Decke herein und wurden vom Staub in der Luft gefiltert. Spinnweben, Haarwurzeln und dicke Pflanzenstängel wanden sich zum Boden der Höhle.
Bläulich phosphoreszierende Pilze klammerten sich an die Steinwände. Wasser tropfte von der Decke und sammelte sich im Teich, ohne die Oberfläche zu stören. Sie hörte die Echos von Stimmen und bemerkte die zwei seltsamen Menschen auf der anderen Seite des Teiches. Beide hatten deformierte Körper. Einer zeigte auf sie – es war ein spindeldürres Mädchen.
»Ich glaube, Doktorfrau ist geheilt.« Jimmak sprach sehr langsam. »Fieber ist weg, aber du hast geschlafen. Ich habe Mineralwasser auf dich gemacht. Du hast sogar was getrunken. Das hat geholfen.«
Raquella erschauderte, als ihr bewusst wurde, dass ihre Krankenhauskleidung völlig durchnässt war. Sie sah die Suspensortrage in der Nähe schweben, wo Jimmak sie zurückgelassen hatte, nachdem er sie hierher gebracht hatte. Sie hatte von Orten wie diesen gelesen, ausgespülten Löchern im Kalkstein. Ihre schwindligen Gedanken suchten nach dem Begriff ... ein Zenote.
Jimmak sagte in entschuldigendem Tonfall: »Wir haben dich in Heilwasser gelegt. Meine Freunde und ich. Haben dich einen ganzen Tag dringelassen. Hat dein Fieber weggewaschen.«
»Heilwasser?« Raquella erkannte, dass sie sich auf ungewöhnliche Weise gestärkt fühlte.
»Hier ist ein besonderer Ort.« Er lächelte. »Nur wir Missgeburten kennen ihn.«
»Du bist sehr klug, Jimmak.« Es war schwer, die Worte hinauszuzwingen, aber sie schien wieder zu Kräften zu kommen. »Du wusstest genau, was du tun musstest, um mir zu helfen. Ich habe nicht geglaubt, dass ich überleben würde.«
»Ich habe trockene Kleidung und Decken gebracht«, sagte Jimmak. »Für dich.«
»Danke. Ich glaube ... ich würde mich in trockener und sauberer Kleidung wohler fühlen.« Ihre Sachen waren kalt und klamm.
Mithilfe einiger missgestalteter Frauen, die sich eklatant von den großen und perfekten Zauberinnen unterschieden, begab sich Raquella in einen düsteren Seitengang und legte ein weites, sauberes schwarzes Gewand an. Sie warf ihre nasse Kleidung in den Behälter unter der Suspensortrage, dann wankte sie zurück, um sich neben Jimmak auf den kühlen Boden zu hocken und sich in eine trockene Decke zu hüllen.
Sie deutete auf die Gruppe der neugierigen, aber scheuen Missgeburten. »Wer sind diese Leute, Jimmak? Warum leben sie hier draußen?«
»Die Zauberinnen werfen uns in den Dschungel. Hoffen, dass Monster uns fressen.« Er grinste. »Aber wir haben geheime Orte. Wie diesen.«
Sonnenstrahlen tanzten über das Wasser des Zenote und verwandelten die Höhle in einen magischen,
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