Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten
sehr stolz darauf, auch nur entfernt mit Dir bekannt zu sein. Ich bin ehrlich der Meinung, dass mein einziger wirklicher Beitrag darin bestand zu erkennen, dass es sich um ein großartiges Buch handelt, und mich auf die Jagd zu machen. Meine Suche führte mich über den Schreibtisch des guten John Campbell. Arthur C. Clarke hat in einem Brief an mich eine phantastische Würdigung Deines Buches verfasst, die wir in The Library Journal zusammen mit der von Faith Baldwin verwenden werden ... Ich hoffe, wir treffen uns eines Tages mal irgendwo.
Am 11. März 1966 berichtete Donald Stanley vom San Francisco Examiner.
Heute Abend treffen sich die SFWA in Los Angeles. Die Kongressteilnehmer werden sich zwei Pilotfilme von Regisseur Gene Roddenberry für »Star Trek« ansehen, eine Serie, die in der nächsten Saison bei CBS anläuft. Der Hauptteil der Veranstaltung wird allerdings die Präsentation der ersten von den SFWA verliehenen Science-Fiction-Preise sein.
Der Gewinner des Preises für den besten Roman ist Frank Herbert, ehemals Bildredakteur beim Examiner, der uns letztes Jahr verlassen hat, um sich ganz dem Schreiben zu widmen.
Der bärtige Herbert war oft in unserer Buchabteilung auf der Jagd nach »allem, was ihr über Trockenökologie habt«.
Die meisten Besucher wollen Burdick oder O'Hara, doch Herbert war scharf auf Wüsten. T. E. Lawrence, der Koran, Botanikbücher über die Mojave, all das war Schmiermittel für seine Zahnräder der Dürre.
Ende letzten Jahres veröffentlichte Chilton den Grund für all die sandige Geschäftigkeit. »Der Wüstenplanet« heißt der Roman, für den Herbert gut sechs Jahre recherchierte und schrieb, und den die SFWA-Jury nun zu ihrem ersten Preisträger gewählt hat.
Im April schrieb Frank Herbert aus seinem Arbeitszimmer in Fairfax, Kalifornien, an Damon Knight, der in Milford, Pennsylvania, wohnte: »Der Nebula steht jetzt auf meiner Fensterbank, vor einem Hintergrund von Eichen und Lorbeerbäumen, an denen gerade erstes Frühlingslaub wächst. Bitte sag Kate [Damons Ehefrau Kate Wilhelm] (und Mrs. Jim Blish), dass es einen Preis für den Preis geben sollte. Gott sei Dank! Endlich hat sich jemand von den glänzenden Phallussymbolen mit zum Himmel erhobenen Armen gelöst. Es ist ein Kunstwerk.«
(Die »glänzenden Phallussymbole mit zum Himmel erhobenen Armen« sind eine Anspielung auf den Hugo Award – den Frank ebenfalls noch im selben Jahr für den Wüstenplaneten erhalten sollte.)
Anfang 1967 stiegen die Verkaufszahlen des Wüstenplaneten langsam an, und Chilton ließ eine Zweitauflage drucken. Frank Herbert schrieb an seinen Agenten: »Den Buchhandlungen in dieser Gegend gelingt es kaum, den Wüstenplaneten auf Lager zu halten – sie verkaufen ihn ab und bestellen dann erfreulich zügig nach. Hoffen wir, dass das auch landesweit so ist.« Die Zeichen standen gut, denn im Januar 1968 ließ auch Ace Books 25.000 Exemplare der Taschenbuchausgabe nachdrucken.
Anfang 1968 arbeitete Frank bereits fleißig an einer Fortsetzung des Wüstenplaneten, hatte damit allerdings gewisse Schwierigkeiten. Als Titel wählte er zunächst Fool Saint (etwa: Der heilige Narr, Anm. d. Übers.), dann (The) Messiah ( Der Messias, Anm. d. Übers.), doch schließlich entschied er sich für Dune Messiah (etwa: Der Messias des Wüstenplaneten, dt. Ausgabe als Der Herr des Wüstenplaneten, Anm. d. Übers.). Eine Weile dachte er auch über den verrätselten Titel C Oracle nach, der auf ein Korakel (eine Art primitives, lederbespanntes Boot, Anm. d. Übers.) anspielte, das auf dem Meer der Zeit treibt, verwarf ihn jedoch wieder.
John W. Campbell erhielt im Sommer desselben Jahres eine Kopie der Fortsetzung, die ihm überhaupt nicht gefiel. In seinem vernichtenden Brief heißt es: »Paul begeht absolute Dummheiten – die Du auf der Grundlage, dass seine Visionen sie verlangen, zu erklären versuchst ... Paul endet als gescheiterter Gott – dem Verständnis der Fremen zufolge, die er ja akzeptiert, endet er als für den Stamm nutzloser, in die Wüste verbannter Krüppel ... Der Entwurf klingt nach einer epischen Tragödie, aber in der Rückschau kommt etwas ganz anderes heraus, und man denkt sich: ›Paul war ein verdammter Dummkopf und mit Sicherheit kein Halbgott. Er hat es sich selbst, denen, die er liebt, und der ganzen Galaxis versaut!‹«
Frank Herbert nahm ernsthafte Änderungen an seinem Manuskript vor. Einige der Alternativen und entfernten Kapitel und Szenen sind
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