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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zusammen und sprach mit tonloser Stimme. »Manchmal frage ich mich, welche Rolle die Bene-Gesserit-Ausbildung bei seiner Entscheidung für mich gespielt hat.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Eine Sekretärin, die einem in Liebe verbunden ist, ist doch eine sehr viel sicherere Wahl, finden Sie nicht?«
    »Ist das ein guter Gedanke, Jessica?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht nicht.« Sie schaute weiter auf die versengte Landschaft hinaus. »Aber trotzdem weiß ich, dass hier Gefahr droht, und zwar nicht vom Volk. Die einfachen Leute werden bald anfangen zu jubeln, weil man sie vom Joch der Harkonnens befreit hat ... die meisten zumindest. Doch die Harkonnens haben sicher einige zurückgelassen, die ...«
    »Also wirklich, ich bitte Sie!«
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und wandte sich dann ab. »Ich weiß, dass der große Hass des Herzogs auf die Harkonnens nicht inhaltslos ist. Die alte Fehde ist noch sehr lebendig. Die Harkonnens werden sich nicht damit zufriedengeben, bei Hof die Macht zu haben. Dieses neue Herzogtum ist nicht einfach nur ein Leckerbissen, den sie uns vorgeworfen haben, um sich ein Ende der Fehde zu erkaufen.« Sie nickte. »Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Sie werden nicht ruhen, bis der Herzog und sein Geschlecht vernichtet sind.«
    »Es handelt sich um einen ziemlich gewinnträchtigen Leckerbissen, Jessica.«
    »Und er ist vergiftet. Er wurde uns so angeboten, dass wir ihn annehmen mussten. Der Baron darf nicht vergessen, dass Leto ein Vetter des Imperators ist, während sein eigener Titel aus einer Brieftasche stammt. Und er wird nicht vergessen, dass der Ururgroßvater meines Herzogs auf Corrin einen Harkonnen wegen Feigheit verbannte.«
    »Sie werden morbide, Jessica. Sie hatten auf dieser Reise zu viel Zeit zum Nachdenken. Sie sollten sich lieber mit Dingen beschäftigen, die für Sie von Interesse sind.«
    »Es ist sehr gütig, dass Sie mich schonen wollen, alter Freund. Aber ich kann meinen Verstand nicht davon abhalten, über die Dinge nachzudenken, die ich sehe.« Sie lächelte erschöpft. »Erzählen Sie mir vom Gewürzhandel. Ist er wirklich so gewinnträchtig, wie man sagt?«
    »Melange ist das kostspieligste Gewürz, dass es je gab. Es bringt derzeit auf dem offenen Markt sechshundertzwanzigtausend Credits pro Dekagramm ein.«
    Sie wandte sich ab, ging zu einem der leeren Bücherschränke hinüber und strich über die glänzende Oberfläche. »Lebt man davon wirklich länger?«
    Er nickte. »Es hat gewisse geriatrische Qualitäten, weil es die Verdauung unterstützt. Es erzeugt ein Gleichgewicht an Verdauungsproteinen, das dem Körper hilft, mehr Energie aus der Nahrung zu ziehen.«
    »Es hat nach Zimt geschmeckt, als ich es zum ersten Mal probiert habe«, bemerkte sie.
    »Manchmal wird es mit Kassia oder Zimt verschnitten«, sagte er, »aber es enthält selbst einige Zimt-Aldehyde und Eugenol. Darum finden viele, dass es nach Zimt riecht.«
    »Aber es schmeckt jedes Mal anders«, wandte sie ein. »Dafür habe ich noch nie eine zufriedenstellende Erklärung gehört.«
    »Wissen Sie, dass es nur vier Grundgeschmacksrichtungen gibt?«, fragte er.
    »Natürlich. Sauer, bitter, salzig und süß.«
    Er neigte den Kopf in ihre Richtung. »Es ist typisch für Melange, dass sie ungewöhnliche Geschmackspaarungen bilden und der menschlichen Zunge schmackhaft machen kann. Einige sind der Meinung, dass man erst lernen muss, es zu mögen.«
    »Ein Körper, der lernt, dass ihm etwas guttut, interpretiert den dazugehörigen Geschmack immer als angenehm«, sagte sie. »Meinen Sie das?«
    »Ja. Und aus demselben Grund ist es leicht euphorisierend.«
    »Wie wächst es? Ist es eine Pflanze?«
    »Nun, die Harkonnens haben die Biologie des Gewürzes geheim gehalten, aber einige Informationen sind durchgesickert. Offenbar ist es pilzartig, und es wächst unter den richtigen Bedingungen rasend schnell.«
    »Und die wären?«
    »Das wissen wir nicht. Versuche, es künstlich anzubauen, sind aus unbekannten Gründen gescheitert. Und wegen der Sandwürmer [er sah sie schaudern] ist es bislang unmöglich, das Gewürz vor Ort genauer zu untersuchen.«
    »Also ist es ein Pilz.«
    »Nicht direkt. Es hat einige pilzartige Eigenschaften, glaubt man. Aber es ist sehr viel komplexer. Da ist zum Beispiel die seltsam gegabelte Karbolsäurekette. Wie kann die aus einem Pilz stammen? Und dann enthält es noch ein Cymol-Gegenstück. Melange ist ein faszinierendes chemisch-botanisches Problem. Viel mehr lässt

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