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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nehmen«, knurrte der Gildenmann. »Die Sprache des Gesetzes ist einfach genug, damit auch der geringste Bürger sie versteht.«
    »Die Worte des Gesetzes bedeuten allein das, was sie laut meinem Bruder bedeuten«, erwiderte Alia.
    Mit einer gewissen Endgültigkeit wandte sie sich ab, gab ihren Wachleuten zu verstehen, hinter ihr die Reihen zu schließen, und begab sich zum Gang hinter dem Thron. Dort drehte sie sich noch einmal um. »Hayt, Sie kommen mit mir.«
    Duncan zuckte mit den Schultern und fiel in den Marschschritt der Wachleute ein.
    Er konnte hören, wie weitere Wachleute hinter ihm den Tank des Gildenmannes ins Schlepptau nahmen und durch den Saal zogen. Weitere Wachleute würden kommen, um die Leichen einzusammeln und ihr Wasser zu beanspruchen.
    Schließlich waren Alias Leute nach wie vor Fremen.

Neues Kapitel:
     
DER MENSCHLICHE DISTRANS
     
    (Die Figur namens Otmo wurde in der veröffentlichten Fassung von Der Herr des Wüstenplaneten zu Korba geändert.)
     
     
    Als er ankam, war die Wache auf dem Paradehof ausgeschwärmt. Es war ein Bild hektischer Verwirrung. Gerüchte eilten in einem einzigen lärmenden, einschüchternden Durcheinander von Mund zu Mund.
    Beide Monde standen voll am Himmel, doch sie befanden sich auf der fensterlosen Seite des Gangs, durch den Paul in die Festung zurückkehrte. Der Flur blieb im Dunkeln, bis auf einen einzigen Lichtbalken, der aus der Tür zum Verhörzimmer drang. Die mangelhafte Beleuchtung auf dem Weg hierher war eine Sicherheitsregel. Dunkelheit machte ihn zu einem schwereren Ziel.
    Die Nachricht vom Kampf in Otheyms Haus war ihm vorausgeeilt, und jetzt waren laute Rufe aus dem Wachbereich zu hören, als bekannt wurde, dass der Imperator zurückgekehrt war. Wachmänner traten unschlüssig aus dem Zimmer, das Licht im Rücken.
    Zwei von Stilgars Männern trugen Bijaz vor Paul her. Die imperiale Gesellschaft hatte keine Zeit, sich von den kurzen Beinen des Zwergs aufhalten zu lassen. Bijaz hatte sich von seinem Schreck erholt. Sein wacher, neugieriger Blick schoss aufmerksam umher.
    »Holt sofort den Naib-Rat her«, befahl Paul, als er das Zimmer betrat. »Und dämpft das Licht, außer in der Ecke dort drüben.« Er machte eine Handbewegung. »Dort befragen wir Bijaz.«
    »Man befragt einen menschlichen Distrans nicht«, sagte Bijaz. Sein würdevoller Tonfall brachte ein paar der Wachleute zum Lachen.
    »Hört ihn euch bloß an«, sagte einer. »Hört ihr das?«
    »Setzt ihn ab«, sagte Paul. »Stilgar? Wo ist Stilgar?«
    »Er ist auf dem Weg zu den Naibs, Herr«, antwortete jemand hinter ihm.
    Paul erkannte Bannerjees Stimme, warf einen Blick über die Schulter und fragte: »Haben Sie einen Distrans-Rekorder bereitgemacht?«
    »Alles bereit, Herr.« Bannerjee wies auf einen Diener, der eine dünne Aufzeichnungsröhre in der Hand hielt, an deren Ende eine Shigadraht-Rolle glitzerte.
    Paul schaute zurück zum Zwerg, der nun im hellen Licht der Leuchtgloben zwischen den beiden regungslosen Wachmännern stand. Schweißperlen schimmerten auf Bijaz' Stirn. Der Zwerg sah plötzlich aus wie ein Geschöpf von seltsamer Integrität, als würde der Zweck, den ihm die Tleilaxu beigelegt hatten, durch seine Haut hindurchstrahlen. Hinter dieser Maske der Gedankenlosigkeit und Feigheit steckte innere Stärke, erkannte Paul.
    »Fungierst du wirklich als Distrans?«, fragte er.
    »Viele Dinge fungieren als Distrans, Herr«, sagte Bijaz. »Alles, was eine Stimme und ein Nervensystem hat, kann ein Distrans sein. Das sollten Sie wissen. Sie wissen schließlich alles.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte der Wachmann links von Bannerjee und stieß ihn in die Seite.
    Paul dachte an das Codewort, dass Otheym ihm implizit mitgeteilt hatte, den Namen des Getöteten: Jamis. Es widerstrebte ihm, das Wort auszusprechen und es auf diese Weise am Zwerg zu testen. Jemanden als Distrans zu benutzen kam ihm wie eine Verletzung der Menschenwürde vor, selbst wenn es sich um einen Menschen wie diesen handelte.
    »Stellen Sie den Rekorder auf sofortige Übersetzung ein«, sagte Paul.
    Der Wachmann neben Bannerjee legte am Gerät einen Schalter um.
    »Jamis«, sagte Paul.
    Bijaz versteifte sich. Ein hoher, klagender Laut drang aus seinem Mund. Sein Blick wurde glasig. Der Klagelaut klang unstet und schwankend.
    Paul betrachtete den Rekorder, aus dem nun eine hohe Stimme drang. Die Worte wurden langsam und mit großen Pausen gesprochen, als wäre der Sprecher zutiefst erschöpft. »Tibana war ein

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