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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sie keine sicheren Raumwege für ihre Heighliner vorhersehen. In Ausübung ihrer Pflicht müssen sie immer mehr Melange konsumieren ...«
    »Die notwendige Dosis nimmt mit einer Rate zu, die vom Druck ihres Verlangens erhöht wird«, sagte Alia. »Das ist etwas, das sowohl ich als auch mein Bruder bereits gespürt haben.«
    »Sie sind Narren!«, wütete Edric.
    Alia wandte sich zum Gildenmann in seinem Tank um und musterte ihn. Das orangefarbene Gas war dünner geworden, und er wirkte bleich, wie er zwischen seinen Suspensoren hing.
    »Haben Sie sich für einen Verteidiger entschieden?«
    »Ich wähle die Ehrwürdige Mutter, die Sie gefangen halten«, blaffte Edric. »Gaius Helen Mohiam!«
    »Nun gut«, sagte Alia und wandte sich dem Wachhauptmann zu. »Der Gesandte bleibt bis zum Verfahren in unserem Gewahrsam, unter ständiger Bewachung. Ich möchte tägliche Berichte über seine Aktivitäten. Derweil pumpen Sie das Gas aus seinem Tank ab und lassen es analysieren. Ersetzen Sie das Gas durch die unverfälschte Luft von Arrakis.«
    »Das können Sie nicht tun!«, protestierte der Gildenmann. »Das dürfen Sie nicht!«
    »Warum nicht?«, fragte Alia. »Würde Sie das töten?«
    »Sie wissen, dass es mich nicht töten würde«, zischte er und bewegte das Gesicht nahe an die durchsichtige Wand seines Tanks heran.
    »Es wird ihm seine hellseherischen Fähigkeiten nehmen«, sagte Duncan.
    »Sie haben keinerlei menschliche Gefühle!« Vor Erregung zitterte Edric am ganzen Leib.
    »Menschliche Gefühle?«, fragte Alia. »Was sind das für süße Töne über menschliche Gefühle? Kaum scheitern Sie, ziehen Sie sich auf ein starkes innerliches Empfinden zurück, dem Gewalt zuwider ist. Ha! Lassen Sie mich Ihnen etwas sagen, Spieler: Menschliche Gefühle sind das kraftlose Argument, das den Verlierer ausweist. Sie haben es versäumt, die Folgen Ihres Handelns zu erwägen, Spieler.«
    »Wie haben Sie mich genannt?«, fragte Edric, und die Bestürzung war seiner Stimme selbst durch das Mikrofon deutlich anzumerken.
    »Spieler!«, sagte Alia. »Ich mache Ihnen ein Kompliment.«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein«, protestierte Edric.
    »Spieler und Ökologen sind die Einzigen, die die Folgen ihres Handelns ernsthaft messen «, sagte Alia. »Wir Orakel sind immer Spieler. Aber wir stehen eine Stufe über den Politikern und Geschäftsleuten, das gebe ich zu.«
    Der Gildenmann schüttelte den Kopf, eine fischartige Bewegung, die zitternde Wellen über seine Haut sandte. »Ich flehe Sie an, mir nicht das Gewürz in meiner Luft wegzunehmen«, bettelte er.
    »Womit würden Sie für diese Gnade bezahlen?«, fragte Alia.
    »Bezahlen?«
    »Die Regierung meines Bruders ist stets verhandlungsbereit.«
    »Bezahlen?«, wiederholte Edric, diesmal mit lauterer Stimme.
    »Schlussendlich«, sagte Alia in vernünftigem Tonfall, »ist das Regieren immer ein Geschäft. ›Reichtum geht überall vorbei‹, hat mein Vater oft gesagt.« Sie warf Duncan einen Seitenblick zu und stellte fest, dass seine metallischen Augen hinter geschlossenen Lidern verborgen waren. Das verlieh ihm ein seltsames, menschlicheres Aussehen. Eine in sich ruhende Gestalt. Seine Ghola-Substanz war verhüllt.
    Als spürte er ihren Blick, öffnete Duncan die Augen. Die Metallkugeln schimmerten, als er sie ihr zuwandte.
    »Regierungen übersehen gerne ihre eigenen Unzulänglichkeiten«, sagte er. »Das hat man mich gelehrt. Sehen Sie nicht, wie Sie Ihrem Feind in die Hände spielen?«
    Die Zornesröte stieg Alia ins Gesicht.
    »Es gibt Fragen, die Sie nicht stellen dürfen!«, blaffte sie.
    »Wenn der fragende Mund mit Gewalt geschlossen wird, ist das der Tod der Zivilisation«, erwiderte Duncan.
    Alia starrte ihn wütend an und zwang sich, ruhiger zu atmen. Plattitüden!
    Edric beobachtete den Ghola. Dann drehte sich der Gildenmann herum und richtete seine Aufmerksamkeit auf beide Personen vor seinem Tank.
    »Hayt«, sagte Edric, »würden Sie meine Verteidigerin unterstützen?«
    Alia wirbelte herum. »Sie wagen zu viel, Gesandter!«
    »Tue ich das?«, fragte Edric und musterte dabei Duncan.
    »Allerdings tun Sie das«, sagte Duncan. »Ich bin ein Geschenk an das Haus Atreides, und man hat mich ohne Bedingungen übergeben und angenommen. Sie haben nicht länger Anspruch auf meine Dienste.«
    »Mein Bruder muss sofort verständigt werden«, sagte Alia mit leiser Stimme. »Schließlich ist es sein Urteil, das letztlich den Ausschlag gibt.«
    »Sie sollten das Gesetz ernster

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