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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zustimmen.«
    »Man hat mir die Wildheit genommen«, sagte Duncan.
    Sie berührte seine Wange. »Aber dennoch bestehen Sie aus Fleisch und Blut.«
    »Töten Sie ihn nicht, Mylady«, sagte Duncan. »Ich weiß, dass es falsch ist.«
    »Ich gebe hier die Befehle«, erwiderte sie. »Stimmen Sie dem zu?«
    »Ja!«
    »Dann treten Sie beiseite.«
    Widerwillig und obwohl sich jeder Muskel in seinem Körper dagegen sträubte, gehorchte er.
    Alia wandte sich um, stellte die Lasgun auf kurze Entfernung ein, zielte auf den Gildenmann im Tank und drückte den Abzug.
    Ein Loch von etwa zwei Zentimetern Durchmesser bildete sich im transparenten Material der Tankwand. Orangefarbene Gasschwaden strömten heraus und kräuselten sich in den unsteten Luftströmungen des Saals zur Decke hinauf.
    Plötzlich hing ein durchdringender Geruch nach Melange im Raum.
    Alia gab dem Wachhauptmann seine Lasgun zurück, ohne den Blick vom Gildengesandten abzuwenden. Steuermann Edric trieb unverletzt in seinem Tank, den eindringlichen Blick auf Alia gerichtet.
    Sie wartete, ohne etwas zu sagen.
    Als würden sie von einer äußeren Kraft gelenkt, wandten sich die Augen des Gesandten dem Loch in seinem Tank zu, durch den das orangefarbene Gas entwich.
    »Riechen Sie das Gewürz, Duncan?«, fragte Alia.
    »Seine Atemluft muss damit gesättigt sein«, sagte Duncan. Er beobachtete, wie sich das orangefarbene Gas langsam im Audienzsaal verteilte.
    »Hexe!«, platzte es aus dem Gesandten heraus. »Mach ein Ende und töte mich!«
    »Ich soll Sie töten?«, fragte sie. »Ohne Gerichtsverfahren? Halten Sie mich für eine Barbarin?«
    Die Brust des Gesandten bebte. »Sie wissen nicht, was Sie tun!«, protestierte er.
    »Wirklich nicht?«, fragte sie.
    »Ich hätte meinen Schild einschalten sollen!«, knurrte Edric.
    »In der Tat«, erwiderte Alia. »Wen wählen Sie als Ihren Verteidiger?«
    »Versiegeln Sie sofort meinen Tank!«
    »Versiegeln Sie ihn doch selbst.«
    Hektisch presste der Gildenmann eine Flossenhand auf das Loch in seinem Tank und fummelte an seiner Hüfttasche herum.
    Alia ließ das Crysmesser aus der Scheide an ihrem Hals gleiten. Ihre Fremenwachleute versteiften sich. Das Crysmesser war in vielerlei Hinsicht heilig, und es waren Außenweltler anwesend. Alia schien das Unbehagen ihrer Wachleute nicht zu bemerken. Sie streckte das Messer aus. Licht schimmerte auf der milchfarbenen Klinge. Langsam und mit Bedacht bohrte sie die Klinge in die hinter dem Lasgun-Loch bloßliegende Handfläche des Gesandten.
    Mit einem durchdringenden Schrei riss der Gildenmann die Hand vom Loch weg und hob die blutende Wunde.
    Alia zog die rot benetzte Messerspitze zurück und hielt sie hoch, sodass Duncan sie sehen konnte.
    »Menschliches Blut, darauf wette ich«, sagte sie. Dann hielt sie die Klinge einem ihrer Wachmänner hin. »Bannerjee, wischen Sie diese Klinge ab und bringen Sie das Blut zu einem Tech-Mann. Ich möchte, dass es untersucht wird. Ich wüsste gerne, wie viel Menschliches es mit mir gemeinsam hat ... und worin es sich unterscheidet.«
    Steuermann Edric hatte inzwischen ein Stück Stoff aus seiner Tasche hervorgeholt. Er verband sich die verletzte Hand und stopfte ein weiteres Stück desselben Materials in das Loch in seinem Tank.
    »Was ich mit Ihnen gemeinsam habe?«, sagte er mit einem wütenden Blick zu Alia. »Das gemeinsame Band allen Lebens. Aber die dunklen Erinnerungen an Ihre Barbarei – die teile ich nicht mehr!«
    »Ich glaube, es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen uns«, sagte Alia. »Was meinen Sie, Hayt?«, erkundigte sie sich mit einem Blick zu Duncan.
    Statt einer Antwort sagte der Ghola: »Warum nennen Sie mich so?«
    »Hayt?«, erwiderte sie. »Nennt man Sie nicht so?«
    »Doch.« Sein Tonfall klang widerstrebend.
    »Würden Sie meine Frage beantworten?«
    Duncan nickte. »Die Luft, die dieser Gildenmann atmet, ist mit Melange gesättigt. Das sagt viel über ihn aus.«
    »Diese Kapseln, die er sich ständig in den Mund wirft«, sagte Alia, »erweitern sie dieses Bild nicht?«
    »Noch mehr Gewürz, würde ich sagen«, stimmte Duncan zu.
    »Die Dosis, die dieser Gildenmann braucht, um seinen Bedarf zu decken, ist geradezu unglaublich«, sagte Alia. »Was errechnen Sie daraus?«
    Duncan holte tief Luft. Sein Blick wurde abwesend, als er sich in die Mentaten-Trance zurückzog. Schließlich sagte er: »Die Steuerleute der Gilde benutzen das Gewürz, um ihre hellseherischen Kräfte zu verstärken. Ohne die Droge können

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