Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
inne und schauten nach Nordosten.
    Paul blickte zum Horizont im Nordosten und sah über dem gleißenden Sonnenuntergang die von unten angestrahlten Punkte, die die Aufmerksamkeit der Truppe erregt hatten: Thopter. Die vier, die Paul zählte, waren in einem Suchmuster verteilt und hielten auf die Fremen auf den Dünen zu. Während die Thopter sich näherten, wartete der Trupp mit gesenkten Köpfen.
    Ein einzelner Thopter löste sich aus der Formation, flog über die Fremen hinweg und ging über Paul in Schräglage. Das Donnern seiner Flügel wirbelte die Melange zu einem kleinen Sturm auf. Der Thopter beschrieb einen Bogen in Windrichtung und machte sich landebereit.
    Mit einem Mal kam Bewegung in den Fremen-Trupp. Maula-Pistolen wurden unter Mänteln hervorgezogen, und ihre Mündungen verfolgten den landenden Thopter. Der Pilot schien die Gefahr zu bemerken, fuhr die Flügel aus und schoss in steilem Steigflug davon.
    Alle vier Thopter ordneten sich zu einer engen Formation, kreisten noch einmal über dem Trupp, senkten dann die Nasen und entfernten sich dann in Richtung Nordosten.
    Sie haben mich gesehen, dachte Paul, aber sie haben gedacht, dass ich zum Trupp gehöre. Er beobachtete die Fremen. Sie verteilten sich nun in einer vertrauten stumpfwinkligen Anordnung. Es gab keinen Zweifel daran, wer sie waren und was sie taten: Wilde Fremen, Renegaten, die nicht bereit waren, sich in das ökologische Muster einzufügen, das ihren Planeten veränderte. Sie bereiteten sich darauf vor, einen Wurm zu rufen, der sie in die tiefe Wüste tragen sollte.
    Ein Angehöriger des Trupps, offensichtlich der Anführer, rief seinen Gefährten von seinem Platz auf der Spitze einer Düne etwas zu. Ein Mann löste sich vom Rest und eilte mit einem Klopfer in der Hand über die Dünen. Seine Füße wirbelten kleine Staubwolken auf. Noch während er rannte, senkte sich die Nacht über die Wüste, sodass nun der erste Mond mit seinem scharf gezeichneten Handabdruckmuster den Himmel beherrschte.
    Der Klopfer stimmte trommelnd seinen Ruf an: »Wumm-wumm-wumm-wumm.« Es war ein Laut, den man ebenso sehr durch den Sand spürte wie hörte. Wenn ein Wurm sich in Reichweite dieses Lauts befand, würde er tobend und fauchend durch den Sand herangeschossen kommen, nur um sogleich als Reittier für den Fremen-Trupp eingefangen zu werden.
    Konnte er sich ihnen anschließen?, fragte sich Paul. Ein Fremen konnte seinen Sietch, seine Freunde und Familie nur aus besonderen Ehrengründen verlassen. Andere Stämme mussten diese Gründe prüfen und, falls sie hinreichend erschienen, den Abtrünnigen aufnehmen ... vorausgesetzt, sie brauchten nicht dringend sein Wasser. Die Wasserbürde war wichtiger als alles andere.
    Aber hier handelte es sich um Renegaten, die Muad'dibs Maßnahmen ablehnten. Es waren Männer, die die Blutopfer und die alten Riten wieder aufgenommen hatten. Sie würden ihn mit Sicherheit erkennen. Welcher Fremen kannte nicht Muad'dibs Gesicht? Dort standen Männer, die bei ihrer Fremen-Ehre geschworen hatten, den Wandel auf Arrakis zu bekämpfen. Sie würden Muad'dib möglicherweise sofort töten, sein Leben als Opfer in einem ihrer Rituale darbringen.
    Dann hörte er das leise Rauschen von Sand, das erste Anzeichen, dass ein Wurm die Rufe des Klopfers gehört hatte. Das ventilgetriebene Gerät sandte sein Signal noch immer von den im Mondlicht liegenden Dünen aus. Der Trupp war allerdings nicht mehr zu sehen. Die Fremen waren mit der Wüste verschmolzen, um zu warten.
    Der Wurm kam von Südwesten, an der Felseninsel vorbei. Er war recht groß – etwa hundert Meter lang – und bewegte sich zum Teil über der Sandoberfläche. Seine kristallenen Zähne blitzten im Mondlicht, als er sich auf den störenden Klopfer zuschlängelte. Paul konnte das kraftvolle Spiel seiner Schwungsegmente erkennen.
    Eine Gestalt erhob sich aus den Dünen, als der Wurm vorbeizog. Bringerhaken blitzten auf und bohrten sich in die Ringsegmente des Wurms. Im gleichen Augenblick verschlang das Geschöpf den Klopfer und brachte ihn damit zum Verstummen. Darauf kletterten die Fremen an den Haken hoch und wendeten den Wurm mit beiläufiger Anmut, indem sie seine Segmente aufstemmten. Ansporner liefen über den hohen Rücken des Wurms nach hinten, als das Geschöpf sich weiter aus dem Sand erhob. Die Sporne schlugen einen treibenden Rhythmus an. Der Wurm wurde schneller.
    Paul wandte den Blick, um ihnen nachzusehen.
    Der Wurm war nun auf dem Weg dorthin zurück, wo er

Weitere Kostenlose Bücher