Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
brüllten ihnen eine Herausforderung entgegen. Ohne darüber nachzudenken, feuerte Elto seine Waffe auf die feindlichen Truppen ab, und die Luft erstrahlte in einem Spinnennetz blauweißer Linien. Er hantierte an seiner Lasgun herum und feuerte sie erneut ab.
    »Richte das verdammte Ding nicht auf mich!«, blaffte Scovich. »Du sollst Harkonnens treffen!« Wortlos ergriff Onkel Hoh Eltos Gewehr, legte die Hände des jungen Manns an die richtigen Positionen, setzte alle Einstellungen zurück und klopfte ihm auf den Rücken. Elto legte wieder an und traf einen blau uniformierten Eindringling.
    Um ihn herum wummerten die qualvollen Schreie der Verletzten und mischten sich mit den hektischen Rufen von Ärzten und Gruppenführern. Über all dem brüllte der Waffenmeister mit verkrampften Lippen Befehle und Verwünschungen. Gurney Halleck sah aus, als sei er bereits besiegt, als hätte er seinen Herzog persönlich verraten. Vor Jahren war er einem Sklavenloch der Harkonnens entronnen, hatte bei Schmugglern auf Salusa Secundus gelebt und seinen Feinden Rache geschworen. Doch jetzt konnte der Sänger und Krieger die Situation nicht mehr retten.
    Als man sie angriff, hob Halleck beide Hände in die Höhe, um seine Befehle an die gesamte Abteilung zu richten. »Feldwebel Vitt, nehmen Sie ein paar Männer mit in die Schildwalltunnel und bewachen Sie unsere Vorratslager. Sichern Sie Verteidigungspositionen und legen Sie Sperrfeuer, um diese Artilleriegeschütze auszuschalten.«
    Ohne daran zu zweifeln, dass man seine Befehle befolgen würde, wandte Halleck sich den Resten seiner Eliteeinheit zu und bewertete die strategische Lage neu. Elto sah, dass der Waffenmeister seine besten Kämpfer ausgewählt hatte, um ihn zu begleiten. In jenem Augenblick hatte Elto im Herzen gewusst, was er auch jetzt wusste, als er daran zurückdachte: Wenn sein Onkel diese Ereignisse jemals als eine seiner mitreißenden Geschichten erzählen würde, dann wäre sie eindeutig eine Tragödie.
    In der Hitze des Gefechts rief Feldwebel Hoh ihnen zu, dass sie im Eiltempo die Hangstraße hinaufrennen sollten. Die Männer aus seiner Abteilung nahmen ihre Waffen und verließen die Mauern von Arrakeen. Im Licht von Lampen und tragbaren Leuchtgeräten sahen sie Glühwürmchenketten von evakuierten Zivilisten, die versuchten, in der felsigen Wand eine Zuflucht zu finden.
    Keuchend, aber nicht gewillt, langsamer zu werden, gewannen sie an Höhe. Elto schaute auf die brennende Garnisonsstadt hinab. Die Harkonnens wollten den Wüstenplaneten zurückerobern und das Haus Atreides ausradieren. Die Blutfehde zwischen den beiden Adelsfamilien ging bis zu Butlers Djihad zurück.
    Feldwebel Vitt griff in eine getarnte Öffnung und gab den Zugangscode ein. Unter ihnen wurde immer noch geschossen. Ein Kampfthopter schoss im Sturzflug am Berghang entlang und hinterließ schwarze Streifen verbrannten Gesteins. Scovich, Fultz und Deegan eröffneten das Feuer, doch der Thopter zog sich zurück – nachdem er ihre Position ermittelt hatte.
    Während die übrigen Männer seiner Abteilung in die Höhle hasteten, hielt Elto einen Moment lang auf der Schwelle inne, um die nächstgelegenen Artilleriegeschütze auszumachen. Er sah fünf der riesigen, altertümlichen Kanonen, die Arrakeen wahllos beschossen – es war den Harkonnens egal, wie viel Schaden sie anrichteten. Dann drehten sich zwei der mächtigen Läufe, so dass sie auf den Schildwall zeigten. Flammen schossen daraus hervor, gefolgt von fernem Donnern, und dann stürzten Granaten auf die Höhlenöffnungen.
    »Rein da!«, brüllte Feldwebel Vitt. Die anderen beeilten sich zu gehorchen, doch Elto war wie festgenagelt. Ein einziger Treffer ließ eine lange Reihe fliehender Zivilisten von der Hangstraße verschwinden, als hätte ein kosmischer Maler mit einem riesigen Pinsel beschlossen, sein Werk auszulöschen. Die Artilleriegeschütze feuerten immer weiter und richteten sich bald auch auf die Position der Soldaten.
    Die Reichweite von Eltos Lasgun-Strahl war bei voller Energie mindestens so hoch wie die konventioneller Granaten. Er zielte und feuerte einen Dauerstrahl ab, obwohl er kaum mit großen Ergebnissen rechnete. Doch die Hitze, die vom Strahl ausging, traf auf den altertümlichen Sprengstoff in den geladenen Artilleriegranaten, und die folgenden mehrfachen Explosionen zerrissen die untere Hälfte der Mammutkanone.
    Er wandte sich grinsend um und wollte seinem Onkel seinen Triumph zubrüllen – und dann schlug eine

Weitere Kostenlose Bücher