Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten
Sicherheit gefallen war.
Bei kurzen Inspektionen, als er sich noch eingewöhnt hatte, war Elto zum ersten Mal Gurney Halleck und den anderen bedeutenden Männern von Herzog Letos Sicherheitsstab begegnet, insbesondere dem bekannten Schwertmeister Duncan Idaho und dem alten Mentaten-Assassinen Thufir Hawat. Der schwarzhaarige Herzog inspirierte seine Männer zu solcher Loyalität, verströmte ein so außergewöhnliches Selbstvertrauen, dass Elto sich niemals hätte vorstellen können, wie man diesen mächtigen Mann zu Fall bringen konnte.
Einer der Sicherheitsexperten war mit der restlichen Abteilung hier eingeschlossen. Jetzt stellte Scovich ihn in barschem, angriffslustigem Tonfall zur Rede. »Wie kommt es, dass die Hausschilde abgeschaltet waren? Das muss ein Verräter gewesen sein, jemand, den ihr übersehen habt.« Die Distrans-Fledermäuse in den Käfigen an Scovichs Hüfte wirkten unruhig.
»Wir haben bei der Überprüfung des Palasts keine Mühen gescheut«, erwiderte der Mann, mehr erschöpft als verteidigend. »Es gab Dutzende von Fallen mechanischer und menschlicher Art. Als der Jäger-Sucher beinahe Paul Atreides getötet hätte, hat Thufir Hawat seinen Rücktritt eingereicht, aber der Herzog hat sich geweigert, das Gesuch anzunehmen.«
»Jedenfalls habt ihr nicht alle Fallen gefunden«, beschwerte sich Scovich auf der Suche nach einem Vorwand für einen Streit. »Ihr solltet die Harkonnens draußen halten.«
Feldwebel Hoh Vitt trat zwischen die beiden, bevor es zu einem Schlagabtausch kommen konnte. »Wir können es uns nicht leisten, uns gegenseitig an die Kehle zu gehen. Wir müssen zusammenarbeiten, wenn wir hier rauskommen wollen.«
Doch Elto sah in den Gesichtern der Männer, dass sie alle es besser wussten: Sie würden dieser Todesfalle niemals entkommen.
Der muskulöse Schlachtfeldingenieur der Einheit, Avram Fultz, ging im schwachen Licht auf und ab und maß mit einem behelfsmäßigen Abtaster die Dicke der sie umgebenden Fels- und Staubschicht. »Drei Meter massiver Fels.« Er wandte sich den herabgestürzten Gesteinsbrocken zu, die den Höhleneingang versperrten. »Hier sind es nur zweieinhalb, aber dafür gefährlich instabil.«
»Wenn wir nach vorn rausgehen, würden wir sowieso nur direkt ins Harkonnen-Bombardement laufen«, sagte Schütze Deegan. Seine Stimme zitterte vor Anspannung, wie eine zu straff gespannte Baliset-Saite, die jeden Moment reißen konnte.
Onkel Hoh schaltete einen weiteren Leuchtglobus ein. Die Kugel schwebte ihm hinterher, als er zu einer Tunnelbiegung ging. »Wenn ich mich richtig an die Anordnung der Tunnel erinnere, befindet sich auf der anderen Seite dieser Wand ein Vorratslager. Nahrung, Medikamente ... Wasser.«
Fultz bewegte seinen Abtaster über das feste Gestein. Der bewegungsunfähig auf seinem Behelfsbett liegende und von Schmerzmitteln benommene Elto beobachtete ihn dabei. Ihm fiel auf, wie sehr ihn der Vorgang an caladanische Fischer erinnerte, die mit einem Echolot die Fischgründe am Riff absuchten.
»Sie haben einen guten, sicheren Ort für diese Vorräte ausgewählt, Feldwebel«, sagte Fultz. »Vier Meter massiver Fels. Die Einstürze haben uns abgeschnitten.«
Deegan, dessen Stimme einen panischen Unterton hatte, stöhnte. »Die Nahrung und das Wasser könnten genauso gut im Palast des Imperators auf Kaitain sein. Dieser Planet ... Arrakis ... ist nicht der richtige Ort für uns Atreides!«
Der Schütze hatte Recht, dachte Elto. Die Atreides-Soldaten waren zäh, aber in dieser lebensfeindlichen Umgebung waren sie wie Fische auf dem Trockenen.
»Ich habe mich hier noch nie wohlgefühlt«, jammerte Deegan.
»Und wer hat dich dazu aufgefordert, dich wohlzufühlen? «, blaffte Fultz und legte sein Gerät beiseite. »Du bist ein Soldat und kein verhätscheltes Prinzlein.«
Deegan war so aufgeregt, dass seine Antwort ein einziger Wortschwall war. »Ich wünschte, der Herzog hätte Shaddams Angebot, hierher zu kommen, niemals angenommen. Er muss doch gewusst haben, dass es eine Falle ist! An einem Ort wie diesem können wir unmöglich überleben!« Er sprang auf und machte ausladende Gesten, als wäre er eine Vogelscheuche.
»Wir brauchen Wasser, das Meer.« Es strengte Elto an, überhaupt etwas zu sagen. »Erinnert sich noch irgendwer an Regen? «
»Ich schon.« Deegans Stimme war ein mitleiderregendes Wimmern.
Elto dachte an seinen ersten Blick über die grenzenlose, offene Wüste hinter dem Schildwall. Bereits sein erster Eindruck war
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