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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Hoskanners finden können. Wir brauchen Zugriff auf diese Informationen, wenn wir ihre Fehler vermeiden und es besser machen wollen. Sonst wissen wir nicht, was wir tun.«
    Dorothy platzte mit gerötetem Gesicht ins Konferenzzimmer. »Wir haben gerade einen Notruf erhalten, Mylord! Ein Carryall ist ausgefallen und musste eine der Erntemaschinen zurücklassen. Sie bitten um Notfallrettung, bevor ein Wurm kommt.«
    »Wir haben zwei weitere Carryalls, nicht wahr?«, fragte Jesse. »Schickt sofort einen hin.«
    Jetzt war es English, der besorgt wirkte. »Herr, ein Carryall ist in Reparatur, und der andere ist bei einem Gewürzfeld in der Nähe des Äquators, also viel zu weit weg. Er wird nicht rechtzeitig da sein können.«
    »Was ist mit all den Männern?«, fragte Jesse ungeduldig. »Müsste sich nicht eine komplette Erntemannschaft an Bord befinden?«
    Dorothys Miene verfinsterte sich. »Sie haben die Förderung eingestellt und Geräusche und Vibrationen möglichst weit gedämpft. Aber sie sind überzeugt, dass bald ein Sandwurm kommt, selbst wenn sie sich ruhig verhalten.«
    Jesse stürmte förmlich aus dem Raum. »William, holen Sie unsere schnellsten Transportfähren, alles, was Passagiere aufnehmen kann. Wir retten so viele wie möglich. Gurney, Esmar – Sie kommen mit! Wir dürfen keine Zeit verlieren!«

6
     
    Der Adelsstand ist nicht gleichbedeutend mit Tapferkeit.
    Aus den privaten Aufzeichnungen des Edelmanns Jesse Linkam
     
     
    Mehr als drei Jahrzehnte lang hatte General Esmar Tuek dem Haus Linkam gedient, anfangs als Angehöriger der Wachtruppe, um sich dann zum Sicherheitschef hochzuarbeiten. In jüngeren Jahren hatte er versucht, Jabo Linkam davon abzuhalten, sich versehentlich umzubringen, ebenso wie Linkams ältesten Sohn Hugo. Doch diese Edelmänner hatten sich zu viel Mühe gegeben, das bisschen Verstand, das sie besaßen, nicht zu benutzen.
    Jetzt hatte Tuek endlich die Gelegenheit erhalten, jemandem zu dienen, der den Kopf fest auf den Schultern trug. Jesse war ein bedachtsamer Mann, der bereit war, ehrlich für das zu arbeiten, was er wollte, und wurde von seinem Volk auf Catalan geliebt. Aber war der junge Edelmann, der sich von Valdemar Hoskanner in diesen Wettstreit hatte locken lassen, letztlich vielleicht ein ebenso großer Narr wie seine Vorgänger? Vielleicht würde alles dennoch böse enden.
    Sie rasten der gestrandeten Erntemaschine entgegen. Gurney Halleck bediente die Kontrollen des Transportschiffs mit einem kinästhetischen Hebel, der an seine Fingerspitzen angeschlossen war. English stand hinter ihm im Cockpit und hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten, während er Gurney den Kurs vorgab.
    Mit heulenden Motoren flog das Schiff so dicht über den Dünen dahin, dass die Luftschwingungen den Sand aufwirbelten. Als er durch das rückwärtige Bullauge schaute, sah Tuek einen gewaltigen Wurm direkt hinter ihnen auftauchen. Suchend bewegte sich der augenlose Kopf.
    Der Erntevorarbeiter hatte einen niedrigen und unregelmäßigen Kurs vorgeschlagen, um die Sandkreaturen zu verwirren und sie hoffentlich davon abzuhalten, die beschädigte Maschine anzugreifen. »Es sind unberechenbare Wesen«, erklärte English. »Ich würde mich auf nichts verlassen. Es gab noch nie eine wirklich sichere oder effektive Methode zur Gewürzernte.«
    Vor zwanzig Jahren hatte Donell Mornay, ein Erfinder und Teilnehmer der dritten kaiserlichen Expedition auf diesen trostlosen Planeten, die ursprünglichen Gewürzförderungstechniken für den Kaiser entwickelt. Mornays frühe Erntemaschinen waren sehr viel kleiner gewesen, und nachdem die meisten von ihnen von Würmern verschlungen worden waren, hatte er die fliegenden Carryalls entwickelt, die die mobilen Fabriken in Sicherheit brachten und sie an anderen guten Gewürzadern absetzten – eine Technik, mit der sie den Würmern immer einen Schritt voraus waren. Vorausgesetzt, alles funktionierte einwandfrei.
    Die Hoskanners verbesserten diese Guerilla-Abbautechnik mit größeren Erntemaschinen und leistungsfähigeren Carryalls. Mit etwas Glück – und Tuek fragte sich, ob das Glück des Hauses Linkam vielleicht schon aufgebraucht war – würde Jesse diese Techniken noch weiter verfeinern.
    Schließlich erreichte der schnelle Transporter die wettergezeichnete Erntemaschine, die im orangebraunen Sand kauerte. Das regungslose Fahrzeug sah aus wie ein verängstigtes Kaninchen, das sich in der Hoffnung, nicht bemerkt zu werden, still an den Boden drückte.
    »Eine

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