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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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den Haaren und klagte über das Desaster. »Wir haben bestimmt zwanzig Sandarbeiter verloren! Acht davon waren Freie, die wir wieder eingestellt hatten. Alles gute Männer.«
    Jesse saß erschöpft und wie betäubt da und starrte durch das Bullauge am Heck. »Ich will keine weiteren Erntemannschaften rausschicken, solange wir sie nicht beschützen können. Zu Hölle mit den Hoskanners! Ich werde doch nicht zum Mörder!« Er schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, dass wenigstens ein Teil der neuen Ausrüstung bald eintrifft. Der Aufpreis für schnelle Lieferung scheint nicht viel gebracht zu haben.«
    Tuek wollte den Edelmann dafür tadeln, dass er sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, aber nicht vor den Männern. Interessanterweise betrachteten die geretteten Arbeiter Jesse nach seinem mutigen Einsatz mit einem seltsamen neuen Respekt.
    Auch Tuek sah den Edelmann mit neuen Augen. Vielleicht war Jesse die Art von Anführer, der die Menschen dazu bringen konnte, trotz schlechter Ausrüstung und gefährlicher Arbeitsbedingungen ihre Angst zu überwinden. Einen solchen Anführer brauchten die Sandarbeitermannschaften ebenso dringend, wie sie die neuen Maschinen brauchten.
    Vielleicht würde das Haus Linkam entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch überleben.

7
     
    Manche Menschen bewahren ihre Geheimnisse. Andere stückeln sie mit dem zusammen, was ihnen zur Verfügung steht.
    Dorothy Mapes,
    Betrachtungen
     
     
    Bevor General Tueks Männer der Familie Linkam erlaubt hatten, einen Fuß in das ehemalige Anwesen der Hoskanners zu setzen, hatten sie es zunächst nach Waffen, Fallen, elektronischen Spionagevorrichtungen und allen möglichen anderen verborgenen Gefahren abgesucht. Der Veteran hatte zahlreiche Fallen, versteckte Sprengladungen, winzige, als »Sicherheitssysteme« getarnte Mordvorrichtungen und vergiftete Nahrungsmittel aufgespürt. Er war sogar auf zwei arglos aussehende Bedienstete gestoßen, deren Untersuchung kleine Tätowierungen in Form einer gehörnten Kobra zutage gefördert hatte, die ihre Bindung ans Haus Hoskanner verrieten. Der Sicherheitschef entließ sie sofort, und sie mussten von nun an unter den Strafarbeitern Carthags leben.
    Trotz seiner Verärgerung war Tuek offenbar der Meinung, dass diese Bedrohungen keine ernsthaften Mordanschläge von Seiten Hoskanners darstellten, dass es sich eher um ein Spiel handelte, durch das er seiner Verachtung für die Linkams Ausdruck verlieh. Der Sicherheitschef setzte seine Suche nach subtileren und bösartigeren Fallen fort.
    Obwohl Tuek die Zimmer und Korridore nach bestem Wissen und Gewissen durchkämmt hatte, wurde Dorothy das Gefühl nicht los, dass dem alten Veteranen etwas entgangen war.
    Mit scharfem Blick und einer Beobachtungsgabe, die, wie sie meinte, die von Tuek übertraf, untersuchte die zierliche Frau die verschiedenen Gemächer, die Architektur und sogar die Möbelauswahl, um Jesses Erzfeind besser zu verstehen. Valdemar Hoskanner hatte dieses Gebäude errichten lassen, um seinen Reichtum zur Schau zu stellen und seine Macht über die Dünenwelt zu demonstrieren. Überall hatte er Zeichen seiner aggressiven Persönlichkeit hinterlassen – und vielleicht auch Hinweise auf seine Schwächen.
    Die Aufsichtsräte und Funktionäre der Hoskanners hatten in Sammelunterkünften mit spärlichen Annehmlichkeiten gewohnt. Ihr Leben war ganz auf die Arbeit ausgerichtet gewesen. Zweifellos hatten sie die Tage gezählt, bis man sie wieder auf ihre Heimatwelt Gediprime versetzte. Jetzt wohnte in den entsprechenden Gebäuden ihr treuer Mitarbeiterstab von Catalan.
    Weiter unten in der Stadt hatten die abgehärteten Freien eigene Behausungen, von denen die meisten armselig waren, aber zumindest Privatsphäre boten. Die neu eingetroffenen Strafarbeiter wurden in Fertigbaubaracken einquartiert. Angesichts der Umweltbedingungen auf der Dünenwelt waren keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen nötig, um die Gefangenen an der Flucht zu hindern, denn weder Freie noch Strafarbeiter konnten irgendwohin gehen.
    Jeder Tropfen Feuchtigkeit wurde aufbereitet und wie ein Schatz gehortet. Doch der Wüste zum Trotz hatte Valdemar demonstrativ ein großes Anwesen mit riesigen Innenräumen errichtet, die abgeschirmt und gekühlt werden mussten. Auf Dorothys knallharten Geschäftssinn wirkte solche Prunkentfaltung überflüssig und verschwenderisch. Sie würde einige Flügel und Stockwerke abriegeln müssen, um Energie zu sparen.
    Als sie sich umschaute, versuchte Dorothy, sich in

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