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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sehr reiche Ader«, sagte English bedauernd. »Es ist eine Schande, sie einfach aufzugeben.«
    »Wir retten so viel wie möglich aus den Frachträumen – falls die Zeit ausreicht«, sagte Jesse und schaute angespannt nach unten. »Die Erntemannschaften haben einen guten Fang gemacht, bevor die Probleme begonnen haben. Ich habe bereits Verstärkung von den Schiffswerften in Carthag angefordert. Weitere Trägerschiffe sind auf dem Weg.«
    Als der Rettungstransporter eintraf, schwirrte ein Schwarm kleiner Ornijets aus westlicher Richtung herbei. Sie schwebten über der Erntemaschine in der Luft und ließen Vakuumschläuche in den Laderaum herab, um die Melange aufzusaugen wie Bienen, die Nektar tranken.
    Tuek ließ eine Rettungsrampe in den Sand neben dem riesigen Fahrzeug fallen und schaltete den Motor an, der das Transportband in Bewegung setzte. »Legt den Rückwärtsgang ein«, befahl Jesse. »Ich gehe selber runter.«
    »Mylord, das ist nicht nötig. Bei all dem Aufruhr hier wird bald ein Wurm kommen. Darauf können Sie wetten!«
    »Ich habe Sie nicht nach Ihrer Meinung gefragt, General.« Als er den Tadel in der Stimme des Edelmanns hörte, tat Tuek wie geheißen.
    »Wurmzeichen! Weniger als zwanzig Minuten entfernt!«, rief English, der dem Bericht eines Ornijet-Spähers lauschte. »Sie müssen sich beeilen! Holen Sie sofort die Bergungstrupps. Wir müssen das Gewürz entladen! Rettet die Melange!«
    »Vergesst das Gewürz!«, rief Jesse. »Rettet die Männer!«
    Er fuhr auf dem Transportband zum Wüstensand hinunter. Über fünfzig Sandarbeiter waren bereits aus der Erntemaschine hervorgequollen, neben erfahrenen Freien auch solche, die ihre Strafe noch abarbeiteten, sowie Neuankömmlinge von Catalan. Jesse trieb sie auf dem Weg zur Rettungsrampe an. Tuek, der das Transportband umschaltete, konnte durch den Maschinenlärm hindurch kaum ihre Stimmen hören.
    Tuek sah, wie sich eine Sandwelle der stillgelegten Erntemaschine näherte. Der alte Veteran stellte das Transportband auf Höchstgeschwindigkeit. Mehr und mehr Arbeiter konnten sich in Sicherheit bringen.
    Gurney sagte: »Die Maschine ist ohnehin schon Schrott für die Würmer.«
    Verzweifelte Arbeiter strömten aus der gestrandeten Erntemaschine und rannten durch den Sand zur Rettungsrampe. Staubverkrustete Männer strömten ins Transportschiff und verteilten sich im Passagierbereich. English und Tuek führten sie nach hinten und riefen ihnen zu, dass sie dichter zusammenrücken sollten. »Schneller! Der Wurm kommt! Schneller, verdammt nochmal!«
    Wenige Augenblicke später taumelte Jesse selbst mit einem verwundeten Sandarbeiter über der Schulter ins Passagierabteil. Der Ärmel des Mannes war zerrissen und blutdurchtränkt, sein Arm stand in einem unnatürlichen Winkel ab. Tuek packte ihn, um Jesse das Gewicht abzunehmen. »Warten Sie, Mylord. Ich helfen Ihnen.«
    »Nehmen Sie ihn, Esmar! Es sind noch mehr da unten! Mehr Männer!«
    Tuek befreite Jesse von seiner Last und schaute die Rampe hinunter, wo sechs Sandarbeiter hektisch auf das Transportband kletterten. Sobald Jesse den Verletzten abgegeben hatte, wandte er sich um, bereit, erneut hinunterzuklettern und zu helfen.
    Dann brach ein riesiges Maul mit blitzenden Kristallzähnen durch den Sand und schoss auf das untere Ende der Rampe zu. Tuek roch eine betäubende Welle von Zimtgeruch und spürte den heißen Atem des Ungeheuers. Vier Männer schrien auf, als sie in den Rachen stürzten.
    Das Transportschiff hob sich schwerfällig in die Höhe, und der Wurm schnappte nach dem Ende des Transportbands. English brüllte etwas aus dem Cockpit, und Gurney ließ das Schiff höher steigen, bis dem Wurm die Rampe aus dem Maul gerissen wurde. Als es plötzlich freikam, schoss das Schiff in den heißen Wüstenhimmel empor. Zwei überlebende Arbeiter hingen am abgerissenen Ende der Rampe und versuchten verzweifelt, sich festzuhalten.
    Der blinde Wurm erspürte die beiden Sandarbeiter, und mit einem weiteren, noch kraftvolleren Satz biss das Monster den Rest der Rampe mitsamt den Männern ab.
    Im Passagierabteil schrien die entsetzten Arbeiter. Das Transportschiff drehte sich und schlingerte bei dem Versuch, sich loszureißen.
    »Höher!«, brüllte English.
    Gurney reagierte und passte die kinästhetischen Kontrollen an. Tuek starrte durch das gähnende Loch und sah zu, wie der Wurm seine Wut an der verlassenen Erntemaschine ausließ.
    Der gerettete Ernteleiter kauerte an Deck, schüttelte sich den Staub aus

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