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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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»Also gut. Dr. Haynes, stellen Sie fest, wie viel Wetterdaten wir rausholen können. Minimieren Sie die Risiken für unsere Schiffe und Mannschaften – aber wir müssen weiter Gewürz fördern, egal, welche Rückschläge wir erleiden.« Der Sandsturm kratzte draußen über die Kuppel wie die ätzenden Liebesgrüße von Valdemar Hoskanner höchstpersönlich. Jesse blickte zu seinem Sicherheitschef und senkte die Stimme. »Esmar, ich habe keine Ahnung, wie wir die neuen Satelliten bezahlen sollen.«
    »Beraten Sie sich mit Ihrer Konkubine, Mylord. Aber meiner Meinung nach tun wir das, was wir tun müssen. Wir haben keine andere Wahl.«
    »Ich werde Dorothy sagen, dass sie so viele weitere Kredite aufnehmen soll wie nötig und allen Besitz verkaufen, den wir noch auf Catalan haben. Aber ich will, dass das Satellitennetzwerk baldmöglichst installiert wird. Finden Sie heraus, wer es am schnellsten tun kann.«
    Jesses Gefühl sagte ihm, dass die Hoskanners wahrscheinlich weitere große Gesten planten. Der unerwartete Sturm und die Satellitensabotage rückten die Gefahren in den Vordergrund, die auf der Dünenwelt selbst den alltäglichsten Handlungen innewohnten. Im Moment verspürte er das überwältigende Bedürfnis, wieder bei Dorothy zu sein, mit ihr zu reden, sie im Arm zu halten ...
    »Sobald dieser Sturm vorübergezogen ist, fliege ich nach Carthag zurück. English, ich möchte, dass Sie mitkommen, damit wir unsere Gewürzförderungsarbeiten bewerten und unsere Ressourcen zusammenlegen können. Wir müssen aus dem, was wir haben, das Beste machen.«
    »Es ist nicht klug, gleich nach einem Coriolissturm loszuhetzen, Edelmann«, sagte Dr. Haynes. »Diese Stürme sind unberechenbar und gefährlich.«
    Jesse, der von nagender Wut auf Valdemar Hoskanner erfüllt war, spürte, wie seine Muskeln sich wie Stahlseile anspannten. »Auch ich kann unberechenbar und gefährlich sein.«
     
    Weil nur drei von ihnen nach Carthag zurückflogen, nahmen sie statt der größeren Fähre einen Ornijet von der Forschungsstation. Die staubige Luft wurde noch immer von unberechenbaren Winden aufgewühlt, doch die Hauptmasse des Sturms war nach Süden abgedreht.
    Englisch flog sie nordwärts in Richtung Carthag, das mehr als tausendfünfhundert Kilometer entfernt lag. Unter ihnen erholte sich die karoförmige Oase bereits langsam vom Flugsand, doch bereits nach wenigen Minuten wurden alle erkennbaren Einzelheiten durch monotones Nichts ersetzt. Vor ihnen ragte ein gezackter Bergkamm in die Höhe wie ein Atoll im Dünenmeer. Am Rand der von Felswänden eingerahmten Senke konnte Jesse Hunderte von Canyons sehen, die in Sackgassen endeten und nicht von fließendem Wasser herrührten, sondern von seismischen Aktivitäten, lange zurückliegenden Lavaflüssen und beißenden Wüstenwinden. Im Laufe der nächsten Stunde kamen ihnen die vereinzelten Felsgrate irgendwann sogar wie Wiederholungen des Immergleichen vor.
    Der Edelmann ließ die Gedanken schweifen und grübelte über mögliche Lösungen für ihre Probleme nach. Barri lehnte den Kopf an die Schulter seines Vaters und nickte ein.
    Als sie gerade auf eine Bergkette zusteuerten, riss English den Ornijet plötzlich herum. »Weitere Stürme voraus, Herr!« Er warf einen Blick über die Schulter. »Bei der Gottheit, es ist ein Rückenschleicher! Der Sturm hat einen Haken geschlagen!«
    »Sind wir hier im Ornijet sicher?«
    »Wir müssten über ihn hinwegfliegen können.«
    Jesse sah einen Tsunami aus Sand und Staub, der sich dicht über den Boden wälzte und wie eine langsam fließende Welle aus Milch über die Berggipfel kroch. English bediente weiter die Kontrollen, doch seine Bewegungen wirkten jetzt angespannter.
    »Warum steigen wir nicht höher?«, fragte Jesse.
    Die Wand aus Sand und Staub wurde größer und breitete sich aus, bis sie ihr ganzes Sichtfeld einnahm. Der Ornijet schlug verzweifelt mit den Flügeln, um mehr Höhe zu gewinnen.
    »Mit den Flügeln kommen wir nur auf eine bestimmte Höhe. Ich versuche, die Düsen zuzuschalten, damit wir über den Sturm hinwegsetzen können.« English hieb erneut auf die Kontrollen ein. »Aber das verdammte Ding will einfach nicht den Antrieb wechseln, und ohne die Düsen schaffen wir es nicht!«
    »Können wir dem Sturm entkommen?«
    »Auf keinen Fall. Vielleicht gelingt es mir, den Umschaltmechanismus zu umgehen und die Düsen direkt anzusteuern. Dann versagt die Maschine möglicherweise hundert Kilometer weiter, aber so haben wir

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