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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Maschine auszugraben, damit ihre Retter einen Anhaltspunkt hatten. Aber das würde sie eine Menge Energie kosten, und der lose, nachströmende Sand und der niemals ruhende Wind würden ihre Mühen wahrscheinlich jeden Tag aufs Neue zunichte machen.
    English warf ein Bündel in den Sand, kletterte aus dem verschütteten Gefährt und trat zu den beiden anderen. Der Erntevorarbeiter blinzelte in die Sonne und setzte seine Gesichtsmaske auf. »Ich weiß in etwa, wo wir sind. Mindestens einhundert Kilometer von einem der alten kaiserlichen Vorposten entfernt.«
    »Einer der Vorposten, deren Lebendgummi-Abschirmungen Gurney kürzlich geplündert hat?«
    »Ja, und Dr. Haynes benutzt sie zuweilen noch. Selbst wenn Halleck die nächstgelegene Station schon ausgeschlachtet hat, gibt es dort immer noch einen Solargenerator, mit dem ich ein Signal senden kann. Aber das wird eine lange Reise, selbst wenn sich das Wetter hält.«
    Jesse presste die Lippen aufeinander. »Sie glauben, dass das unsere beste Chance ist?«
    »Die einzige, die mir einfällt – abgesehen davon, hier zu warten und nichts zu tun.« English zuckte mit den Schultern. »Ich denke, es ist die beste Möglichkeit, die wir haben.«
    »Dann entscheiden wir uns dafür. Wie bald können wir aufbrechen?«
    »Nicht bevor wir alles vorbereitet haben.« Der Erntevorarbeiter holte zwei tragbare Geräte aus seinem Bündel. »Im Überlebenspaket ist ein Parakompass, und einen weiteren habe ich aus der Steuerkonsole des Ornijets gebrochen. Jeder von uns nimmt einen. Ich habe die Koordinaten des nächsten Außenpostens eingestellt.«
    »Wir müssen also nur laufen«, sagte Barri. »Sehr weit laufen.«
    English sah den Jungen mit einem erschöpften Lächeln an. »Das wird eine Wanderung, wie sie noch keiner von uns unternommen hat, junger Herr.«
    »Ich habe keine Angst.« Barri hob das Kinn. »Wenn es das ist, was wir zu tun haben, bin ich bereit.«
    Jesse verspürte ein weiteres Aufwallen von Stolz auf seinen Jungen. »Barri hat Recht. Wir tun, was wir zu tun haben, selbst wenn es unmöglich ist.«
     
    English bestand darauf, den abgestürzten Ornijet ein zweites und drittes Mal zu untersuchen, um sicherzugehen, dass sie jeden potenziell nützlichen Gegenstand gefunden hatten. Jesse hinterließ im verschütteten Cockpit eine handschriftliche Notiz mit den Koordinaten, die sie zu erreichen versuchten, nur für den Fall, dass eine Suchmannschaft das Wrack entdeckte.
    Sie hatten genug zu essen, um ihren Stoffwechsel in Gang zu halten – Energierationen und Päckchen mit konzentriertem Gewürz –, aber sowohl Jesse als auch English wussten, dass ihre Wasservorräte nicht für so viele Tage reichten, wie sie bis zum Außenposten brauchen würden, selbst wenn sie in versiegelten Ganzkörperanzügen und mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs waren.
    Bevor sie zum letzten Mal das Cockpit verließen, zog Barri mehrere Stücke einer spiegelnden Metallfolie ab. »Wir können sie als Signalspiegel benutzen, falls jemand über uns hinwegfliegt. Hier draußen in der offenen Wüste müssen sie uns doch sehen.«
    »Sehr gute Idee, Junge«, sagte English.
    Es war später Nachmittag, als die drei ihre lange Wanderung begannen. Bei jedem mühsamen Schritt sanken sie bis zu den Knöcheln ein. Loser Sand hielt sie auf, umschloss ihre Beine und lud sie ein, einfach hier zu bleiben, nicht weiterzugehen, sich hinzusetzen und den glühenden Tod durch Ausdörrung willkommen zu heißen ...
    »Werden wir hier draußen Würmer sehen?« Barri wirkte neugierig, aber nicht furchtsam.
    »Oh, es gibt hier welche, junger Herr. Die Abbauvibrationen unserer Gewürzerntemaschinen locken sie an, aber wir sind zu klein, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Kaum mehr als Kiesel, die über die Dünen rollen.«
    »Trotzdem«, sagte Jesse, »halt die Augen nach Wellen im Sand offen.«
    Es war ein Balanceakt, schnell genug zu laufen, damit ihnen auf dem Weg nicht die Vorräte ausgingen, und sich gleichzeitig nicht so sehr zu verausgaben, dass sie zusammenbrachen. Obwohl sie bei Einbruch der Nacht müde waren, ruhten sie sich nur kurz aus und setzten dann ihre lange Reise in der kühlen Finsternis fort, in der sie weniger schwitzten.
     
    Das Hauptanwesen in Carthag war in hellem Aufruhr. Vom Staub ausgelöste statische Entladungen hatten die Kommunikationssysteme auf dem ganzen Planeten durcheinandergebracht, aber General Tuek hatte eine Nachricht gesendet, sobald sich der Sturm gelegt hatte. Er war gezwungen gewesen,

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