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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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seine schlimmen Neuigkeiten zweimal laut brüllend vorzutragen, bevor Dorothy ihn verstand.
    »Die Suchtrupps haben keine Spur von ihnen gefunden?« Sie versuchte, so stark und steinern wie eine der klobigen Statuen zu sein, die die Hoskanners zurückgelassen hatten. »Ist die gesamte Flugroute überprüft worden?«
    Statikgeräusche. Eine verzerrte Antwort. Sie wiederholte ihre Worte, und Tuek meldete: »Jedes flugtaugliche Gefährt durchkämmt die Wüste, aber die Corioliswinde haben alle Spuren verwischt.«
    In ihrer Stimme lag der scharfe Unterton von Wut und Vorwurf. »Wie konnten Sie sie in einen Sturm hinausfliegen lassen, General? Sie sind für die Sicherheit des Edelmanns verantwortlich!« Selbst wenn er Dummheiten begeht ... wie sein Vater und sein Bruder. Verzweiflung drohte sie zu überwältigen wie eine Sandflut, die sie auf alle Ewigkeit begraben würde. Mein Sohn, mein Sohn!
    Tuek war ebenfalls zerknirscht, aber angesichts ihrer Anschuldigungen legte sich seine Stirn in Falten. »Mylady, man hindert Edelmann Linkam nicht daran, etwas zu tun, was er sich in den Kopf gesetzt hat. Du liebe Güte, hätte ich das gewusst, hätte ich ihn persönlich mit einem Lähmer betäubt und gefesselt in einen Gewürzsilo gesperrt, bis er Vernunft annimmt.«
    »Was ist mit den Beobachtungssatelliten? Haben wir keine, deren Auflösung groß genug ist, um nach ihrem Notpeilsender zu suchen?«
    »Dr. Haynes arbeitet ohne Unterbrechung, aber er hat bisher nur vier Satelliten zum Laufen gebracht, und die sind uns keine große Hilfe! Wir hätten das Notsignal längst orten müssen – aber vielleicht funktioniert der Sender nicht.«
    »Können Sie die Wüste nach dem Metallrumpf abtasten? Nach Trümmern?«
    »Nicht bei all den Magnetfeldverzerrungen.« Tuek holte tief Luft. Er klang ungeduldig – offenbar hatte er jeden von ihr unterbreiteten Vorschlag bereits in Erwägung gezogen. Er verhielt sich, als würde sie ihm auf die Nerven gehen. Auf Catalan waren er und Dorothy oft aneinandergeraten, weil sie ähnlich große Macht gehabt hatten, aber ihre Zuständigkeitsbereiche waren klar getrennt gewesen. Doch auf der Dünenwelt überlappten sich Geschäfts- und Sicherheitsfragen in viel größerem Ausmaß. »Aber wir finden ihn. Ich werde gleich selbst einen Erkundungsflug unternehmen.«
    »Brauchen Sie mehr Männer?«
    »Nein, wir haben nicht genug Transportmittel. Ich habe den Gewürzabbau einstellen lassen, um alle Mannschaften für die Suche einzusetzen. Bitte sagen Sie mir nicht, wie ich meine Arbeit machen soll.«
    Dorothy biss sich auf die Unterlippe. Jesse würde die Unterbrechung der Förderung gar nicht gefallen, und den Sandarbeitern, die sich verzweifelt ihre Freiheit verdienen wollten, ging es wahrscheinlich genauso. Wenn er ihr nur zugehört hätte, als sie über die Gefahren geredet hatten, die eine Reise zum Außenposten mit sich bringen würde – noch dazu mit Barri.
    Die Störungen verstärkten sich. »Schicken ... schicken Sie mir einfach regelmäßig Berichte!«
    Nachdem sie die Verbindung unterbrochen hatte, machte sie sich auf die Suche nach Gurney Halleck. Der Spielmann würde seine eigenen Leute zusammenrufen, jedes funktionsfähige Fluggerät beschlagnahmen und Männer losschicken, um die Wüste abzusuchen. Wenn der strenge alte Tuek ihre Familie nicht retten konnte, würde Gurney es vielleicht schaffen.

11
     
    Ich habe viele Welten des bekannten Universums gesehen: Manche davon waren wunderschön, manche eintönig, manche so fremdartig, dass sie sich einer Beschreibung ebenso sehr widersetzen wie dem menschlichen Begriffsvermögen. Die Dünenwelt ist die rätselhafteste der rätselhaften Welten.
    Gurney Halleck,
    aus einer unvollendeten Ballade
     
     
    Durch den kühlen, dunklen Sand schleppten sich drei Gestalten den Grat einer hohen, gewundenen Düne hinauf. Im Mondlicht sahen ihre Fußstapfen wie die Spur eines Tausendfüßlers aus, der sich durch die Schatten schlängelte. Barri ging voraus und legte eine Energie und Entschlossenheit an den Tag, die weit über die normale Begeisterungsfähigkeit eines Achtjährigen hinausging. Jesse zog Kraft aus dem unermüdlichen Optimismus seines Sohnes.
    Ohne Vorwarnung stolperte der Junge auf einem Flecken losen Staubsands, und seine Beine glitten unter ihm weg. Er ruderte mit den Armen, fand jedoch nichts, woran er sich festhalten konnte. Schreiend rutschte Barri die steile Dünenseite hinab. Sand löste sich und rieselte wie loser Schnee ins Dünental.

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