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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gewürzförderung wieder in Gang zu bringen. Einige Schiffe sind inzwischen mit Lebendgummi-Abschirmungen ausgestattet und können nun weiter als zuvor und mit geringerem Pannenrisiko fliegen. Ach ja, und Dr. Haynes konnte ein paar mehr Satelliten in Betrieb nehmen. Aber Sie wissen ja, dass immer wieder neue Probleme auftauchen können.«
    »Besonders hier. Ich hasse die Hoskanners, weil sie uns solchen Schrott hinterlassen haben.«
    »Von den neuen Gewürzerntemaschinen und Carryalls, die Sie auf Ix bestellt haben, ist auch noch nichts zu sehen.« Yueh strich sich über den grauen Schnurrbart. »Sind sie nicht längst überfällig?«
    »Ja, die erste Bestellung hat bereits eine Woche Verspätung.« Es kam ihr ein bisschen seltsam vor, dass ihr gütiger alter Familienarzt sich für die Gewürzerntemaschinen interessierte, aber sie wusste seine Anteilnahme zu schätzen, jetzt, wo Jesse fort war. Fort. Das Wort hatte einen so endgültigen Klang. Ihr Herz wurde schwer, aber sie zwang ihre Gedanken auf eine andere Bahn. Jesse verließ sich darauf, dass sie das Haus Linkam zusammenhielt. »Es hat irgendwas mit Produktionsverzögerungen zu tun.«
    Gurney hatte versucht, die Sache bei einem ixianischen Handelsvertreter weiterzuverfolgen, aber er hatte keine direkte Antwort aus ihm herausbekommen, und während der letzten paar Tage hatten sie all ihre Ressourcen darauf verwendet, nach dem verschollenen Ornijet zu suchen. Dorothy runzelte die Stirn. »Meinen Sie, dass die Hoskanners vielleicht etwas damit zu tun haben?«
    »Unfälle passieren«, sagte Yueh. »Und manche Unfälle passieren mit Absicht.«
    Dem alten Mann entging ihr Kummer nicht. Er massierte ihr mit seinen Chirurgenhänden Schultern und Nacken, bearbeitete Druckpunkte, doch sie spürte, dass seine Hände zitterten. »Meiner Frau Wanna hat das beim Entspannen geholfen.«
    »Ihrer Frau? Ich wusste gar nicht, dass Sie verheiratet sind, Cullington!«
    »Ach, das war vor langer Zeit. Sie ist gestorben ... an etwas, das ich nicht heilen konnte. Deshalb tue ich mein Bestes, um andere Menschen zu heilen.« Er lächelte freudlos.
    Yueh bezeichnete sich selbst als »Bruchrichter und Pillenverteiler«, der seine frühen medizinischen Erfahrungen auf Grummans Welt gesammelt hatte, einem entlegenen Planeten voller seltsamer Sumpfkrankheiten und einheimischer Gewächse, die Kontaktgifte ausschwitzten. Vor Jahren hatte er sich als engagierter Leibarzt dem Haus Linkam angeschlossen, mit der Erklärung, dass er einen friedlichen, abseits gelegenen Ort wie Catalan gesucht hatte. Doch hier auf der Dünenwelt wirkte er überfordert.
    Dorothy löste sich sanft aus seinem Griff. »Danke, Cullington. Es geht mir schon viel besser.«
    Der Blick aus seinen haselnussbraunen Augen war voller Anteilnahme. »Nein, Sie machen sich immer noch Sorgen. Aber ich weiß es zu schätzen, dass Sie das sagen.« Dann entfernte er sich gemächlich, um sich einer seiner vielen Aufgaben zu widmen. Dorothy erlebte nur selten, dass der Arzt eine Pause einlegte.
    Sie begab sich in Richtung Südflügel. Als sie ein Dienstmädchen traf, bestellte sie ein Tablett mit einer Kanne kräftigem Gewürztee und einer großen Tasse. Anschließend stieg Dorothy mit dem Tablett in der Hand über die Wendeltreppe in den vierten Stock hinauf. Die Melange würde sie beruhigen ... und das Gewächshaus ebenso.
    Sie drückte auf den hohlen Stein im blinden Korridor. Die Geheimtür glitt zischend auf. Als sie eintrat, schlug ihr der strenge Geruch toter und verrottender Pflanzen entgegen. Der geheime Ort erwies sich als ganz und gar nicht beruhigend.
    Seit Dorothy vor mehreren Wochen die Bewässerung abgeschaltet und das Wasser wichtigeren Zwecken zugeleitet hatte, kämpfte das Gewächshaus ums Überleben. Die gefleckten Pilze waren bereits zu einem Brei zusammengefallen, und die einst grünen Farne hatten nun ein krankes Gelbbraun angenommen. Ehemals leuchtend bunte Blumen waren vertrocknet, und die verkrustete Erde war von ausgebleichten Blütenblättern übersät. Nur wenige Gewächse klammerten sich noch an ihr Leben, obwohl es keine Hoffnung für sie gab.
    Wimmelnde Insekten schossen zwischen den toten Pflanzen umher und fraßen die Überreste. Für die kleinen Aasfresser war die Verwesung ein Festmahl, und sie vermehrten sich rasend schnell. Aber auch diese Nische des abgeschotteten Ökosystems würde bald vergehen.
    Die Pflanzen waren Opfer einer unhaltbaren Situation, gefangen an einem Ort, an den sie nicht

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