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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Sicherheitszentrale des Anwesens verlassen hatte, weil er Schatten und leise flüsternde Bewegungen um sich herum erahnt hatte ... etwas war so falsch gewesen, dass sich ihm die grauen Nackenhaare aufgestellt hatten. Im Vertrauen auf sein instinktives Gespür für Gefahr war er losgegangen, um nach dem Sohn des Edelmanns zu sehen.
    Während er jetzt dalag und seine Kräfte zurückkehrten, erinnerte Tuek sich daran, wie ihm die Beine schwer geworden waren, wie sich jeder Atemzug wie das Schnaufen eines verstopften Blasebalgs angefühlt hatte, wie seine Sicht und sein Gleichgewichtssinn außer Kontrolle geraten waren. Um ihn herum waren Rufe laut geworden, seltsam gedämpft durch die unsichtbare Watte, die seinen Schädel füllte. Die Wände und der Boden verschwammen und kippten, und er sah Wachen, die wie im Koma am Boden lagen. Jeder Schritt fühlte sich an, als müsste er einen Felsbrocken einen steilen Hügel hinaufrollen. Als er taumelnd Barris Schlafzimmer erreichte, nahm Tuek eine verschwommenen Bewegung wahr ...
    Und dann war er auf den kühlen Fliesen erwacht, die Wange auf den Stein gepresst.
    Mit starken Armen drückte der alte Veteran sich hoch und setzte sich auf, um Atem zu holen und gegen Übelkeit und pochende Kopfschmerzen anzukämpfen. Sein Gesicht schmerzte, und als er seine zerkratzte Wange berührte, stieß er auf eine harte Kruste und einen Klumpen verdickten Blutes aus einer kleinen Schnittwunde unter dem linken Auge. Jemand hatte ihn geschlagen.
    Wut entzündete sich in seinem Blut wie das Feuer an einer Lunte. Er kämpfte sich auf die Füße und fand sein Gleichgewicht so weit wieder, dass er sich an die gemauerte Wand lehnen konnte. Tuek versuchte nach Hilfe zu rufen, aber seine Stimme verebbte wie das trockene Kratzen von Flugsand an einer Fensterscheibe. Draußen hatte sich das Licht verändert, und er brauchte einen Moment, um die Zeit zu bestimmen – waren das die ersten Ausläufer des Morgengrauens? Wie viele Stunden war er bewusstlos gewesen?
    Er taumelte ins Schlafzimmer des Jungen und sah ein Plazfenster mit aufgerissener Versiegelung, das unerhörterweise zur trockenen Luft offen stand. Die selbstkühlenden Bettlaken waren zerknittert, aber leer. Meister Barri war fort.
    Tuek ging zu einem Spiegel über dem Nachttisch des Jungen und betrachtete die kleine Wunde in seinem Gesicht. Es handelte sich um einen deutlich erkennbaren Schnitt. Er dachte darüber nach, einen Abdruck zu nehmen und mit Hilfe seiner Ermittlungswerkzeuge herauszufinden, was für eine Waffe ihn getroffen hatte. Doch dann erkannte er die ungewöhnliche Form der Wunde. Dorothy Mapes trug einen dreieckigen Doppelstein an ihrem Ring.
    Er holte erneut Luft und rief, brachte jedoch nicht mehr als ein heiseres Flüstern heraus. »Wachen! Ich brauche Hilfe!«
    Als er das Schlafzimmer verließ, hörte er aus dem Anwesen Laute des Erwachens. Stöhnen, Flüche und die klagenden, verängstigten Rufe der Bediensteten und der catalanischen Bewaffneten, die versuchten, sich von ihrer Benommenheit zu befreien, trieben durch die Korridore.
    »Wachen!«, rief er erneut und stellte erleichtert fest, dass seine Stimme diesmal laut genug war. Nun wieder fast der Alte, ging er den Korridor entlang, während er in Gedanken die nächsten Schritte durchging, die es einzuleiten galt. Er würde alle Ressourcen des Hauses Linkam zum Einsatz bringen. Der Sohn des Edelmanns war verschwunden, und Dorothy Mapes hatte etwas damit zu schaffen!
    Er hielt inne. Als er zu Boden schaute, sah er dort ein vergoldetes Zierskalpell liegen. An der Klinge klebte Blut. Er bückte sich, berührte es jedoch nicht. Sofort erkannte er, dass es dem alten Hausarzt Cullington Yueh gehörte. Was machte seine Klinge hier? Wessen Blut war das? Tuek markierte die Waffe als sicher zu verwahrendes und zu untersuchendes Beweisstück. Seine Leute würden durch das Skalpell eine Menge in Erfahrung bringen ...
    Nachdem die catalanischen Wachen einige Zeit später das Anwesen vollständig abgesucht hatten und die Schäden einschätzen konnten, war eins offensichtlich: Jemand, der bestens mit dem Grundriss des Gebäudes vertraut war, hatte durch das Belüftungssystem ein starkes Betäubungsgas in Umlauf gebracht.
    Außer Barri fehlten auch Dorothy Mapes und Dr. Yueh. Waren sie Verbündete? Die Betäubungspistole, die man im Schlafzimmer des Jungen gefunden hatte, war so oft abgefeuert worden, dass sie fast völlig entladen war. Eine schnelle Überprüfung bestätigte, dass

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