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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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können wir genug Melange verschiffen, um die Gewürzunruhen auf Renaissance, Jival, Alle und den übrigen Planeten zu beenden.« Seine dicken Lippen verzogen sich zu einem freudlosen Lächeln. »Sobald wir herausfinden, wo er es versteckt hat.«
    Dorothy runzelte die Stirn. Gewürzunruhen? Ging dort draußen im Imperium etwas vor, das man den Bewohnern der Dünenwelt vorenthielt? »Und Sie beabsichtigen, meinen Sohn als Geisel zu halten, bis Jesse kooperiert?«
    »Und Sie, wie es aussieht. Ziemlich einfach, meinen Sie nicht auch?«
    Obwohl sie bezweifelte, dass ihr Appell helfen würde, sagte Dorothy: »Hochkaiser, Sie und Ihre Getreuen nennen sich Edelmänner. Was ist edel daran, einen neunjährigen Jungen zu entführen?«
    »Eine Konkubine von niederer Geburt kann die Spielregeln der zivilisierten Gesellschaft nicht verstehen«, antwortete er mit einem herablassenden, spöttischen Lächeln.
    Überall um sie herum setzte sich das Puzzle zusammen, wenn auch nicht so, wie sie es erwartet hatte. Warum verlangten so viele nach dem Gewürz? Sie beschloss, in eine andere Richtung weiterzufragen. »Warum geben Sie jahrhundertealte Traditionen auf, brechen bestehende Gesetze und tun alles, was in Ihrer Macht steht, um das Haus Linkam zu Fall zu bringen, wenn wir kurz davor stehen, einen Wettstreit zu gewinnen, den Sie selbst vorgeschlagen haben?«
    »Für die Melange natürlich. Das Gewürz ist alles.«
    Für sie ergab es noch immer keinen Sinn. »Warum sind Sie so verzweifelt? Einem Kaiser steht jede Droge, die er wünscht, zur Verfügung.«
    Der aufgedunsene Führer umfasste die Armlehnen seines Throns und beugte sich vor. »Es gibt nichts, was Hochkaiser Inton Wuda verzweifelt will.«
    Dorothy verstummte, als ihr klar wurde, dass sie eine Schwäche aufgedeckt hatte, die der Hochkaiser ihr niemals hatte zeigen wollen. Er war besessen von dem Gewürz! Welche Art von Macht hatte es über ihn? Sie bemühte sich um einen schnellen Rückzug. »Herr, bitte vergeben Sie meine Wortwahl. Ich bin verwirrt wegen der Gefahr für Barri Linkam, meinen Sohn, der selbst ein junger Edelmann ist. Er verdient jeden Schutz, den Sie ihm in Ihrer Güte gewähren.«
    Der Kaiser machte eine verärgerte, wegwerfende Handbewegung. Unbehaglich rutschte er auf seinem Kissen hin und her. »Natürlich wird er beschützt. Tot nützt er mir nichts.«
    Sie sagte nichts, doch sie wusste, dass Jesse ein sturer Mann war, der nicht zu Kompromissen neigte, selbst wenn die Chancen gegen ihn standen. Er würde sich unter keinen Umständen erpressen lassen. Sie fürchtete sich vor dem, was er tun würde, wenn er von der Entführung erfuhr.
    »Werfen Sie die Mutter in eine Zelle, zusammen mit dem Rotzbengel«, sagte eine tiefe, feste Stimme, die Dorothy auf unangenehme Weise vertraut war. »Wenn ihn das beruhigt, hat es sich bereits gelohnt, sie vorläufig am Leben zu lassen.«
    Als zu ihrer Linken ein Geräusch ertönte, schaute Dorothy an Dr. Yueh vorbei in diese Richtung.
    Durch eine Tür kam Valdemar Hoskanner herein und lächelte ihr selbstgefällig zu. Ohne ein Wort zu sagen, ließ er sich auf einem Stuhl neben dem Thron nieder, als würde er ihm gehören.

30
     
    Es gibt immer einen Weg, einer Falle zu entkommen, wenn man nur Augen hat, ihn zu sehen.
    General Esmar Tuek,
    Sicherheitsbesprechungen
     
     
    Jesse stürzte, rutschte und taumelte in eine leere, erstickende Hölle. Der Strudel saugte ihn nach unten, scheinbar bis ins Herz der Dünenwelt. Seine Ellbogen und Schultern prallten gegen seltsam glatten Fels, als würde er einen steinernen Hals hinabgleiten.
    Staub verstopfte ihm Mund, Nase und Augen. Er versuchte zu husten, doch er konnte kaum atmen. Während er hilflos um sich schlug, unfähig, seinen schnellen, holprigen Abstieg aufzuhalten, wurde er von dem endlosen Wasserfall aus Sand immer tiefer hinabgezerrt. Er hatte gesehen, wie William English verschluckt wurde und gestorben war. Noch nie hatte es jemand geschafft, einem Sandstrudel zu entkommen.
    Trotzdem kämpfte Jesse um sein Leben.
    Obwohl er die Augen fest zugekniffen hatte und sie vom Sand brannten, sah er kleine Lichtblitze hinter seinen Lidern, gefolgt von einer Schwärze, die finsterer war als das stygische Reich des Schlafes. Er brauchte Luft, doch er konnte nicht atmen. Sand rauschte tosend und scheuernd an ihm vorbei und drohte ihn zu ersticken.
    Plötzlich zerbarst um ihn herum eine Blase aus Austrittsgasen und Dämpfen, drückte den mörderischen Staub zurück und gestattete

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