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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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demütigen und selbst den kaiserlichen Thron mitsamt der Kontrolle über die Gewürzförderung an sich zu reißen. Der Kaiser wurde getäuscht. Es ist sehr schmerzvoll für ihn, dass Sie so viel durchmachen müssen.« Bauers verbeugte sich förmlich. »Mit dieser aufrichtigen Entschuldigung bittet er Sie um Vergebung. Er möchte das Geschehene irgendwie wiedergutmachen. Vorausgesetzt, dass Sie Ihre Gewürzvorräte übergeben – wobei Sie natürlich einen angemessenen Gewinnanteil für das Haus Linkam behalten –, wird Ihnen gestattet, weiterhin die Kontrolle über die Gewürzförderung hier auf der Dünenwelt auszuüben.«
    »Mein Sohn ist tot, und der Kaiser möchte mit mir feilschen?« Jesse erhob sich. Er spürte brennende Wut in sich aufsteigen.
    »Der Tod Ihres Sohnes ist die Schuld von Valdemar Hoskanner.«
    Jesse hätte sich am liebsten übergeben. »Tatsächlich? Und was geschieht mit Valdemar Hoskanner, wenn er offenbar ein so verabscheuungswürdiger Krimineller ist?«
    »Ähem, der Hochkaiser hat bereits einen Erlass unterzeichnet, dass seinem Haus alle Titel und Güter aberkannt werden.« Der zimperliche Mann riskierte ein breites Lächeln. »Sie sehen also, Edelmann, der Gerechtigkeit wird Genüge getan. Von jetzt an haben Sie die Kontrolle über die gesamte Gewürzförderung der Dünenwelt. Der Hochkaiser ist bereit, noch zahlreiche weitere Zugeständnisse zu machen, natürlich unter der Voraussetzung, dass Sie Ihre Drohung, den Melange-Vorrat zu vernichten, zurücknehmen und, hmmm, alle Atomwaffen von den Gewürzfeldern abziehen.«
    Jesse kniff die Augen zusammen. Er glaubte kein einziges Wort und hatte den deutlichen Verdacht, dass der Kaiser und Bauers einen Plan ausgeheckt hatten, um die Hoskanners hereinzulegen. So konnten sie sich als völlig unschuldig darstellen und erhielten trotzdem ihr Gewürz. Der Hofrat wartete in nervösem Schweigen. Einmal schluckte er so schwer, dass Jesse es hören konnte.
    Doch das Haus Linkam würde sich nicht ergeben. Der wutentbrannte Jesse wollte die Verantwortlichen zahlen lassen, bis es ihnen in den Knochen wehtat. Die billigen kaiserlichen Winkelzüge gegen seine Person würden nicht unbemerkt bleiben – und auch nicht ungestraft. Er würde seine Feinde für das, was sie getan hatten, leiden lassen. »Was geschieht mit den Gütern des Hauses Hoskanner?«
    Bauers reagierte unbehaglich, als hätte er gehofft, dass Jesse nicht an diese Frage denken würde. »Hmmm, vielleicht sollten sie zu gleichen Teilen zwischen dem Haus Linkam und dem Kaiser aufgeteilt werden.«
    »Inakzeptabel«, blaffte Jesse. »Offenbar hat Valdemar Hoskanner meinen einzigen Sohn und Erben getötet. Der Hochkaiser selbst hat es zugegeben. Für mein Leid verlange ich das Recht auf Rache. Wenn Valdemar wirklich der Schuldige ist, dann sind all seine Güter verwirkt und gehen an mich.«
    Bauers zappelte nervös. »Hmmm, ähem. Ich werde das mit Kaiser Wuda besprechen.«
    Jesse beugte sich vor. »Da gibt es nichts zu besprechen, Hofrat. Das ist mein Ultimatum. Wenn Sie möchten, dass ich die nukleare Bedrohung von den Gewürzfeldern abziehe und die Sprengsätze von unseren Vorratslagern entferne ...« Er warf einen Blick in Tueks Richtung. »Wie viel Gewürz war es noch gleich?«
    »Einhundertviertausend kaiserliche Tonnen Melange, Mylord«, antwortete der alte Veteran. »Abgepackt, raffiniert und bereit zur Verschiffung. Vorausgesetzt, Sie entschließen sich nicht dazu, sie zu vernichten.«
    Ohne zu blinzeln, schaute Jesse den kaiserlichen Abgesandten an. Innerlich fühlte er sich elend. Er wusste, dass der Schmerz seines persönlichen Verlusts niemals vergehen würde, ganz gleich, welche Zugeständnisse er erreichte. Er wollte weder die Gewürzvorräte noch die Kontrolle über die Dünenwelt oder die Reichtümer der Hoskanner-Familie. Allerdings wollte er sehr wohl, dass der Kaiser seinen Zorn zu spüren bekam, dass er für seine Rolle bei dieser Tragödie bezahlte, ungeachtet seiner Behauptung, man hätte ihn an der Nase herumgeführt. »Sind wir uns einig?«
    Der Abgesandte deutete eine Verbeugung an. »Einverstanden, Edelmann Linkam. Wir möchten Ihnen zu Ihrem Sieg in diesem Wettstreit gratulieren. Sie haben die Fördermenge der Hoskanners tatsächlich übertroffen und sich am heutigen Tag einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert.«
    Jesse unterdrückte eine Erwiderung. Er hätte seinen Platz in den Geschichtsbüchern dankend aufgegeben, wenn er dafür nur seinen Sohn

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