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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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auf den Tisch fallen; in seinem Schädel hämmerten Enttäuschung und Verzweiflung.
    »Schlechte Nachrichten?«, erkundigte sich Kris.
    »Die Luftüberwachung verzögert sich noch um mindestens eine Stunde. Herrgott, ich ertrage diese nutzlose Warterei nicht länger. Wir sollten da draußen sein.«
    »Sobald wir wissen, wo wir hinmüssen, sind wir da.« Sie streckte die Hand nach seinem Handy aus und tippte eilig eine Nummer ein. »Birraga Air Charter, bitte … Harry? Kris Matthews aus Dungirri hier. Wir haben einen Notfall. Kannst du sofort einen Flieger rausschicken über den Busch von Dungirri? Genau, wir suchen einen gestohlenen blauen Kingswood; ist vor einer Stunde über die Scrub Road nach Norden geflüchtet. Könnte inzwischen sonst wo sein, aber ich wette, er steckt noch irgendwo im Busch. Funk uns einfach an, wenn er gesichtet wird - und halt dich fern von ihm, Harry. Danke. Hast was gut bei mir.«
    Sie reichte Alec das Handy. »Er ist in zehn Minuten in der Luft. Um die Genehmigungen kümmern wir uns später. Jetzt können wir nur hoffen, dass Darren nicht schon an der Grenze zu Queensland ist.«
    Eine Woge der Erleichterung riss Alecs berufliche Skrupel fort. Es gab ein Dutzend Dienstwege, die sie hätten einhalten müssen, bevor sie einen Privatflieger auf die Suche nach einem Mörder schicken durften. Aber keiner davon hätte so schnell Wirkungen gezeigt wie Kris’ Beziehungen und die pragmatische Herangehensweise, mit der man in abgelegenen Ortschaften die Dinge selbst in die Hand nahm.

    Er trommelte mit den Fingern auf dem Tisch, während seine Gedanken sich noch immer überschlugen. »Es besteht eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass er noch in der Gegend ist. Er sieht sich selbst als eine Art Spielleiter. Er hatte Bellas Entführung geplant - wieso hätte er uns sonst die Tonaufzeichnung dalassen sollen? Aber den tatsächlichen Zeitpunkt hat er nicht vorhersehen können. Das war eine unerwartete Gelegenheit. Und ich bezweifle, dass die Explosion als finaler Akt in seinem Spiel gedacht war. Ich gehe davon aus, dass er noch etwas anderes geplant hat, eine Art Aufeinandertreffen. Und wenn das so ist, dann wird es irgendwo stattfinden, wo er sich auskennt, wo er alles unter Kontrolle zu haben glaubt.«
    »Es gibt tausend Quadratkilometer Scheißbusch, in dem er sich bestens auskennt«, warf Kris völlig entnervt ein.
    »Und wenn er fünfundzwanzig Kilo C4 hat - das gibt ihm verdammt viel Kontrolle«, ergänzte Steve.
    Ein im wahrsten Sinne explosives letztes Aufeinandertreffen .
    Alec las in beiden Gesichtern denselben Gedanken, wenn sie es auch, genau wie er, nicht wagten, ihre Furcht in Worte zu fassen.
    Wenn es zum Schlimmsten käme … Nein, er musste einfach hoffen, dass es das nicht tat. Dass sie Oldham schnappten, bevor er die Chance hatte, irgendetwas Derartiges in die Tat umzusetzen.

    Keine zwanzig Minuten später knisterte das Funkgerät, und der Charterpilot bestätigte die Sichtung des gestohlenen Fahrzeugs.

    »Von Riley’s Corner aus Richtung Süden«, rief Alec in den Saal und ging zur Landkarte an der Wand. »Was gibt es da?«
    Ohne zu zögern zeigte Adam die betreffende Stelle am Ostrand des Buschgebiets auf der Karte. »Das ist eine alte Holzfällerpiste, die bei Cave Hill endet. Der Hügel ist eigentlich ein von kleineren Höhlen durchzogener Sandsteinfelsen. Einige der Höhlen sind den Murris dort wichtig, außerdem sind sie instabil, weil der Sandstein schnell nachgibt, deshalb sind sie auf den Touristenkarten nicht verzeichnet.«
    »Gestern erst habe ich ein SES-Team und mehrere Älteste dort suchen lassen«, sagte Kris und fügte verbittert hinzu: »Aber Darren war Teil des Teams.«
    Höhlen. Verstecke. Und Oldham hatte dafür gesorgt, dass er dabei war, als man dort suchte.
    »Alle verfügbaren Fahrzeuge und Einsatzkräfte sollen sich dort einfinden. Adam, Sie geben den Ältesten Bescheid, dass wir unter Umständen den gesamten Felsen absuchen müssen. Sie können ein paar ihrer Leute hinschicken, wenn sie wollen, aber die müssen sich im Hintergrund halten, bis es sicher ist.«
    Sicher? Ein kaltblütiger Mörder, zwei Geiseln, ein Felsen voller Höhlen und dazu womöglich ein ganzes Fass voll Plastiksprengstoff?
    Oh ja - ungefähr so sicher wie ein Spaziergang auf einem ausbrechenden Vulkan .
    Er nahm den allradgetriebenen Polizeiwagen und bretterte über die Buschpisten, Kris auf dem Beifahrersitz wies ihm den Weg, und alle anderen folgten ihnen. Die hohe

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