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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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Oldhams Nase, sofern dieser sich umdrehte.
    »Reiner Zufall«, bemerkte Oldham. »Ward hätte nicht mal seinen Arsch gefunden, wenn der ihn gebissen hätte.«
    Laut hörbar kullerte aus Steves Richtung ein Steinchen den Hang hinab. Alec sprang hinter der Deckung auf, um Oldham von dem Geräusch abzulenken, aber im selben Augenblick drehte der sich um und feuerte auf Steve. Steve schrie vor Schmerz auf, brach zusammen und verschwand hinter dem Vorsprung.
    Alec stand, von seiner kugelsicheren Weste abgesehen, völlig schutzlos vor Oldham. Er hatte die Glock gezogen und zielte auf den Mörder.

    »Nehmen Sie die Waffe runter, Oldham. Es ist vorbei.«
    Er war darauf gefasst, jeden Moment von einer Kugel getroffen zu werden. Oldham zielte mit seiner Pistole auf ihn und grinste völlig unbeeindruckt - ein Irrer, für den nur das Gewinnen zählte.
    »Es ist vorbei, Darren.« Kris’ ruhige Stimme kam aus der Höhle. »Es gibt keinen Ausweg.«
    Oldham schaute sie an und konnte seine Verblüffung nicht verbergen.
    Gut. Damit hatte er offensichtlich nicht gerechnet. Mit festem Blick ging Alec mehrere Schritte auf ihn zu.
    Oldham ließ den Arm sinken, die Pistole baumelte an seinem Finger, doch anstatt sich zu ergeben, brach er in verächtliches Gelächter aus, ein anhaltender, dröhnender Ausbruch der Heiterkeit.
    »Ach, du denkst, du hast gewonnen, Goddard, aber das hast du nicht. Du wirst sie nicht finden. Wochenlang wirst du suchen, aber du wirst deine kleine Freundin niemals finden. Und während Isabelle zusieht, wie das Mädchen verreckt, wird sie viel Zeit haben, darüber nachzudenken, was für eine Versagerin sie ist. Du siehst also, du verlierst, und ich gewinne, trotz allem.«
    Blitzschnell wie eine zubeißende Schlange riss er noch immer grinsend die Pistole an seine Schläfe und drückte ab.
    Zwei in Sekundenbruchteilen aufeinanderfolgende Schüsse dröhnten in Alecs Ohren, als er auf Oldham zusprang, um ihn aufzuhalten.
    In einem Schwall von Blut brach der Mörder auf dem Felsen zusammen, die Pistole flog aus seiner Hand und landete scheppernd einen Meter entfernt auf dem Höhlenboden.

    Tot.
    Vielleicht waren es die Schüsse, die in seinem Kopf nachhallten, oder das Hämmern seines eigenen Herzschlags, aber alles um ihn herum erschien Alec albtraumhaft unwirklich, als er neben dem Mann kniete und automatisch seinen Puls fühlte. Natürlich war da kein Puls, nur Oldhams leerer, starrer Blick und der zu einem triumphierenden Grinsen verzogene Mund.
    »Scheiße! Hab ich …?« Steve meldete sich von dem höher gelegenen Felsvorsprung, als Kris und Adam gerade zu Alec und der Leiche traten.
    »Nein. Sie haben ihn am Arm erwischt. Aber da hatte er schon abgedrückt.« Alec sah zu Steve hinauf, dessen graues Gesicht ihm die Realität wieder klar vor Augen führte und seine Besorgnis verstärkte. »Ist bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Ähm … Na ja, da ist ein verdammtes Loch in meinem Oberschenkel, ein Heftpflaster wird da nicht reichen.«
    Alec fluchte. »Schafft einen Notarzt her«, rief er den Polizisten am Fuß des Hügels zu. »Und bringt einen Verbandskasten hier rauf. Sofort.«
    Adam kletterte bereits über die Felsen zu Steve, aber Kris legte Alec die Hand auf den Arm und hielt ihn davon ab, ihm zu folgen.
    »Adam und die anderen werden sich um ihn kümmern«, sagte sie leise.
    »Was ist los?«
    »Da drin ist keine Spur von Bella oder Tanya.« Es gelang ihr nicht, ihre Stimme ruhig zu halten. »Dafür ist da ein Haufen C4. Offenbar war er dabei, die Sprengung vorzubereiten, hatte aber nicht genug Zeit, es zu Ende zu bringen. Aber da sind auf keinen Fall fünfundzwanzig
Kilo. Und …« Sie brach ab und stieß ein Seufzen aus, das beinahe zu einem Schluchzen wurde.
    »Sagen Sie’s mir«, befahl er, obwohl er ihr ansah, dass er es mit Sicherheit nicht hören wollte. Noch einmal hallte Oldhams Spott durch seinen Kopf: Du verlierst, und ich gewinne, trotz allem.
    »Da ist ein T-Shirt«, antwortete Kris. »Müsste das von Tanya sein. Und … und ein BH. Blutverschmiert.«
    Alec starrte auf den rot besudelten Spitzen-BH - den BH, den er gestern Nacht erst von Bellas Schultern gestreift hatte -, und der Mann, für den er sich bisher gehalten hatte, erstarb in ihm. Alles, was blieb, war ein wildes, schmerzgepeinigtes Tier; und nun wusste er die Antwort auf die Frage, die Bella ihm vor Gillespies Hütte gestellt hatte.
    Ja, er war fähig, sich im Zorn zu vergessen und zu morden. Wäre Darren Oldham nicht schon tot

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