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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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Geschwindigkeit erforderte höchste Konzentration, aber das hielt ihn kaum davon ab, daran zu denken, was
Tanya und Bella zustoßen könnte - oder schon zugestoßen war.
    Die unbefestigte Piste endete am Fuß der steilen Felswand von Cave Hill, und er brachte den Wagen dicht neben Oldhams Fahrzeug, das in der prallen Sonne stand, abrupt zum Stehen. Sofort schlug eine vom Hügel abgefeuerte Kugel in den Wagen ein, und eine zweite zertrümmerte die Windschutzscheibe. Er und Kris warfen sich hinter dem Wagen in Deckung.
    Minuten später war ein halbes Dutzend Fahrzeuge vor Ort, und ein gutes Dutzend Polizisten hatte sich im unwegsamen Gelände am Fuß des Hügels verschanzt, Oldham aber hatte den Vorteil des höheren Standorts und der besseren Deckung.
    Über die Jahrhunderte hatten Wind und Regen zahllose verwinkelte Rinnen und Höhlen in den Sandstein gegraben, und Oldham hielt sie vom Eingang einer Höhle aus auf Distanz, die von kleineren Felsbrocken geschützt war und etwa auf halber Höhe des Massivs lag.
    Kris öffnete die Hecktür des Wagens und holte eine Brechstange heraus. Alec nahm sie ihr ab und rannte zu dem verlassenen Auto. Während die Heckscheibe über ihm von Kugeln zerschmettert wurde, stemmte er in gebückter Haltung den Kofferraum auf und wagte nicht, sich auszumalen, was er dort vorfinden würde. Aber der Kofferraum war leer.
    Er rannte zu den anderen hinüber, die hinter einem Auto in Deckung gegangen waren, und hechtete mit einem Sprung hinter den Wagen, während rechts und links von ihm die Kugeln in den Staub schlugen.
    »Nicht weit von ihm ist ein Felsvorsprung«, sagte Steve. »Möglich, dass ich von dort aus freie Schussbahn auf ihn
habe, vor allem, wenn er versucht, Bella oder das Mädchen als Schutzschild zu benutzen. Aber ich brauche jemanden, der mir Rückendeckung gibt, wenn ich da raufklettere.«
    Für einen kurzen Augenblick wagte Alec sich aus der Deckung. Um an die Seite des Hügels zu gelangen, wo Oldham ihn nicht sehen konnte, musste Steve mindestens zwanzig Meter offenes Gelände überwinden, dann von spärlichem Baumwuchs gedeckt bis auf die Spitze des Hügels klettern und von dort über Geröll bis zum Felsvorsprung absteigen.
    Eine Kugel zischte über seinen Kopf, als er gerade wieder abtauchte, und schlug in einen Baum ein. Adam, der sich weiter hinten mit den Aborigine-Ältesten besprochen hatte, setzte zum Spurt an und kam zu ihnen.
    »Es gibt anscheinend eine Art Tunnel, durch den man von hinten in diese Höhle kommt«, berichtete Adam. »Vom Wasser ausgespült, lang und schmal.«
    »Können Sie mir die Stelle zeigen?«, fragte Alec. »Wenn ich von hinten an ihn rankäme …«
    Adam schüttelte den Kopf. »Ihre Schultern sind zu breit, Sie würden da nie durchkommen. Wenn, dann schaffen es nur Kris und ich. Es ist kein heiliger Ort - sonst hätten sie mir nichts davon erzählt - aber die Ältesten möchten, dass nur jemand, den sie kennen und dem sie vertrauen, ihn betritt.«
    »Wie lang ist der Tunnel?«, wollte Kris wissen, und nur das leichte Stocken ihres Atems verriet ihre Besorgnis.
    »Vielleicht dreißig Meter - alles im Kriechgang. Zuerst müssen wir von Norden auf den Gipfel des Felsens. Dort wird uns einer der Ältesten den Einstieg zeigen.«
    Rasch wog Alec die Einwände und Gefahren ab. Sie hatten keine Zeit, um nach Alternativen zu suchen: Es
gab keine, bei denen er nicht das Leben seiner Leute aufs Spiel setzen musste.
    »Ich werde ihn ablenken, indem ich den Abhang hinaufmarschiere und sein Feuer auf mich ziehe«, erklärte er. »Steve, machen Sie sich bereit, dort über das offene Gelände zu rennen. Adam und Kris, für den ersten Abschnitt des Wegs werden Sie Feuerschutz haben. Ich werde versuchen, ihn anschließend so zu beschäftigen, dass er nicht zu Ihnen hinüberschaut. Falls Tanya und Bella im hinteren Teil der Höhle sein sollten, müssen Sie versuchen, sie durch den Tunnel in Sicherheit zu bringen.«
    Nacheinander sah er die drei an und wusste sehr genau, welchen Gefahren sie sich aussetzten. »Das sind keine Befehle. Wenn einer von Ihnen das nicht tun will, sagen Sie es bitte jetzt.«
    Steve hob sein Gewehr, das Gesicht hart und entschlossen. »Sie sind nicht der Einzige hier, der alles tun wird, was nötig ist.«
    Innerhalb einer Minute waren sie alle in Position und startbereit, während die restlichen Polizisten den Befehl hatten, auf Alecs Zeichen hin Feuerschutz zu geben.
    Alec kauerte hinter einem Wagen in der Mitte der Reihe und spähte

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