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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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unerträglic h nervös , da ß er hochschnellte , al s hätt e sic h sei n Stuh l urplötzlic h i n einen elektrische n verwandelt . E r sagt e noch : »Ic h mu ß wirklich gehen , dami t ih r zwe i rede n könnt . Danke , Duniya . Vie l Glück, Hibo«, dann stürmte er aus der Küche, wobei er gegen die Tür knallte . Selbs t da s hiel t ih n nich t auf . Den n e r schüttelte verdutz t de n Kopf , grinst e un d ging , s o schnel l ih n sein e Füße trage n konnten , hinaus . Bal d darau f verstummte n alle Geräusche . »Wa s fehl t dir? « erkundigt e si c h Duniya.
    Emotionslo s sprac h Hibo : »Ic h glaube , ic h hab e meinen Mann Gallayr ermordet.«
      »D u glaubst , d u has t ih n umgebracht?«
    »Ja« , sagt e Hib o mi t eine r Stimm e ba r jede r Trauer . »W o ist sein e Leiche?«
    »Daheim.«
    Duniy a erinnert e sic h a n di e Kriminalromane , di e si e gelesen hatte, und sagte: »Ist er unter einem Haufen Erde begraben, wo Büsch e de n Aushu b bedecken , ode r is t sein e Leich e im Kühlschran k un d warte t au f di e Ankunf t eines Leichenbeschauers , de m bal d ei n Inspekto r mi t einer unangezündete n Pfeif e folg e n wird?«
    Hib o schätzt e Duniya s Humo r nicht . Si e sagt e ausdruckslos:
    »Al s ic h ih n verließ , wa r e r au f unsere m Bet t un d ächzt e vor Schmerz , sei n Gesich t bla ß un d angeschwollen , sein e Augen blutunterlaufe n un d all e Ader n sichtbar.«
    » W o has t d u da s Messe r versteckt? « fragt e Duniya . »Ic h habe kein Messer benutzt.«
    »Un d w o sin d dein e Kinder?«
    »Si e ware n di e Nach t übe r be i Verwandten. « Fü r Duniy a war di e Nachrich t tröstlich , da ß si e nich t di e einzig e gewese n war, welche die Nacht außerha l b ihres gewohnten Betts verbracht hatte . Womögli c h hatt e Hib o si e be i Kaahi n verbrach t un d trug ihr e Schminksache n i n ihre r Handtasche , di e si e be i ihrem Besuc h jetz t s o fes t umklammer t hielt.
    »E s wa r als o überlegte r Mord , kal t un d berechnend? « sagte Duni y a.
    Kei n Muske l bewegt e sic h be i Hibo . »Ja« , sagt e sie . »Wohin has t d u di e Waff e geworfen ? Ode r has t d a darübe r mi t Kaahin a m Eingan g flüstern d diskutiert? « fragt e Duniya.
    »Ic h hab e kein e Waff e benutzt.«
    »Wen n d u kei n Messe r un d kein e Waff e benutz t hast , wa s dan n – Gift?«
    Hib o nickte , un d zu m erste n Ma l sei t ihre m Gespräc h zuckte si e zusammen . Doc h si e unterdrückt e ihr e Tränen.Ih r Man n Gallay r hatt e etwa s getan , fü r da s e r bestraft werde n mußte , un d si e hatt e gena u da s erledigt. T ränenvergieße n wa r nich t n o twendig.
    »Wills t d u nicht , da ß ic h di r sage , warum? « fragt e Hibo . »Er ha t di r di e Gonorrhö e verpaßt , un d d u has t ih n getötet , indem d u ih m da s Esse n vergifte t hast« , sagt e Duniya . Hib o hatte gesagt , si e würd e entwede r morde n ode r sic h selbs t umbringen, wen n ih r Man n ih r di e Gonorrhö e verpasse n würde ; da s hatte si e a n de m Ta g verlaute n lassen , al s ein e Ambulanzpatientin eingestande n hatte , da ß ih r eigene r Man n si e mi t de r Krankheit angesteck t habe . E s wa r langweilig , s o durchschauba r wie Hib o z u sein , entschie d Duniya.
    Hib o hatt e daraufhi n eine n unangebrachte n Ausbruc h an Tränen und Emotionen, aber dieses Weinen hatte etwas Seichtes , etwa s Prätentiöse s a n sich . Nac h ei n paa r Sekunden, d a wa r sic h Duniy a sicher , würd e dies e ganz e Heulerei versicker n wi e ei n F l uß , de r i n ein e Wüst e mündet . Hib o hatte sic h wiede r gefaß t un d fragt e Duniya : »Wa s würdes t d u an meine r Stell e tun?«
    Duniy a f i e l di e Vorstellun g schwer , i n Hibo s Schuhe n zu stecken , abe r al s seh r aufgeweckt e Fra u sagt e sie : »Als o Hibo, a n deine r Stell e würd e ic h heimgehe n un d mi r ein e einzige wirksam e Injektio n vo n 2, 4 ode r 4, 8 Megaeinheite n Prokain- Penizillin verabreichen.«
    »Un d wa s würdes t d u mi t ih m machen? « Duniy a sagt e sich, wenn Ehemänner auf ›er‹ und Ehefrauen auf ›sie‹ reduziert werden , dan n is t e s höchste Zeit, daß die Ehe gelöst oder eine geheime Liebschaft in Erwägung gezogen wird. Da Hibo aber ein e Fra u mi t Ehrbegriffe n au s de m nördliche n Burc o war , wo Fraue n imme r noc h i n diese m Sti l erzoge n wurden , ware n ihr Mordgedanken gekommen. Duniya sagt e : »Da s häng t davon ab , o b e r to t is t ode r noc h leb t un d atmet.«
    »Wa s meins t d

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