Duniyas Gaben: Roman
u damit?«
Hib o wa r ungeheue r gelasse n fü r ein e Frau , di e da s Essen ihre s Manne s vergifte t hatte , un d Duniy a fragt e sich , o b nicht alle s ein e Ar t üble r Scher z war . Doc h si e sagte : »Wen n e r tot ist , dan n muß t d u fü r de n Res t deine r Tag e mi t deinem Geheimni s lebe n un d niemande m erzählen , wa s d u geta n hast.«
»Ode r Sat i begehen , s o hie ß doc h diese r Hindubrauch?« Duniy a wundert e sic h übe r ihr e eigen e Gelassenheit ; war darübe r verblüfft , daß sie sich so benahm, als würde sie an jede m 1. April einen Ehemann um die Ecke bringen, als wäre dies für sie ein jährlich wiederkehrendes Ereignis. Es war so unglaublich , da ß si e sic h di e Anwesenhei t Nasiiba s wünschte, wahrscheinlich die einzige Perso n , die derart makabere Anekdoten zu schätzen wüßte. »Sati zu begehen wäre zu ordentlich. Die Leute hier in Somalia haben kein so feinfühlige s Verständni s fü r deine n Beweggrun d ode r für deine n Tod , da s wär e vergeblich e Liebesmüh’.«
Hib o sucht e Rat : »Wa s mac h ich , wen n e r nich t to t ist?«
»Brin g ih n in s Krankenhau s un d la ß di e Ärzt e darüber entscheiden , welch e chemische n Gegenmitte l e r bekommen soll , inde m d u ihne n sagst , wa s d u ih m in s Esse n geta n hast«, rie t Duniya.
»De r Man n ha t de n To d verdient« , sagt e Hib o . »Na , warum bittes t d u mic h dan n u m mein e Meinung , wen n fü r dic h schon alle s kla r ist?«
»Ic h bi n sein e hoc h ehrbar e Gattin , kein e Straßenschlampe«,sagt e Hibo , »de r e r einfac h s o di e Gonorrhö e verpasse n und ungeschoren davonkommen darf.«
»Jetz t la ß dic h nich t s o hinreißen . Vergi ß ma l da s ganze Gered e vo n de r Ehr e de s Norden s un d de r Unehr e de s Südens.
Gallay r ha t dic h mi t Gif t infiziert , un d durc h Gif t i n seinem Esse n has t d u ih n auc h vergiftet. « Duniy a hal f Hib o au f dieBeine . »E s is t kein e Zei t meh r z u v ergeuden. Geh heim und brin g ih n in s Krankenhaus.«
Dan n begleitet e Duniy a si e zu m Tor . Mi t tränenerstickter Stimm e sagt e Hib o dann : »D u bis t ein e seh r stark e Frau ; ich beneide dich.«
Dan n blie b Hibo s Zunge , dic k wi e ein e Scheib e Gorgonz o l a, reglo s i n ihre m Mun d liegen . Duniy a wünscht e ih r vie l Glück, un d si e umarmte n sich.
Drauße n sahe n si e Kaahin s Auto , direk t vo r de m To r geparkt,un d Bosaas o sprac h gerad e mi t ihm . Weni g späte r rauschten Duniy a un d Bosaas o i n große r Eil e z u Duniya s Wohnung.
Das Geplapper d e r Kinde r verstummte , al s Bosaas o und Duniy a eintraten . Al s si e ihr e Fähigkeit , z u spreche n oder eine n Bese n ode r Schrubbe r aufzunehmen , wiedererlangt hatten , machte n sic h di e junge n Leut e wiede r a n di e Arbeit. Bosaas o wurd e vo n alle n dreie n s o behandelt , al s wär e e r ein ältere r Bruder . Marily n un d Fariid a ware n auc h da , abe r sie benahme n sic h fü r seine n Geschmac k ih m gegenübe r zu förmlich.
Duniya und Bosaaso wurden Sitzplätze angeboten, wo sie sic h entspanne n sollten , al s würde n si e vo n eine r langen, k ö rperlich erschöpfenden Reise zurückkommen. Nasiiba meldete schließlich, daß die Stadtwohnung vorbereitet sei, zumindes t Onke l Abshir s Zimme r se i fü r di e Benutzun g heute aben d hergerichte t worden . »Un d wi r besorge n einen Blumenstrauß« , fügt e si e hinzu . Duniy a richtet e sic h auf.
»Eine n was?«
»Eine n Blumenstrau ß mi t alle m Dru m un d Dran.«
»We r is t den n au f di e Ide e gekommen? « wollt e Bosaaso wissen.
»Ic h werd e mic h gan z i n Wei ß anziehen , Duniya , soga r mit Handschuhen«, meldete sich Yarey. »Aber wer ist auf die I dee gekommen?«
»Ich« , sagt e Nasiiba.
»Wir begrüßen ihn wie ein zu Besuch kommendes Staatsoberhaupt« , fuh r Yare y for t un d wiederholt e damit etwas, was Nasiiba ihr eingetrichtert hatte. »Weißt du, wenn so ei n Che f eine s andere n Lande s Somali a besucht , is t d a ein kleine s Mädche n i n eine m weiße n Klei d un d überreich t ihm eine n Blumenstrauß . Da s komm t doc h häu fi g i m Fernsehen.«
Energisc h entschie d Duniya , sic h übe r diese n Punk t nich t mitNasiib a ode r Yare y z u streiten , weshal b si e di e beide n sanft aufforderte , m i t dem weiterzumachen, was sie gerade getan hatten.
»Natürlich« , meldet e sic h Bosaaso , »erkenn t da s arm e Ding offensichtlic h nicht , da ß die s ein e
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