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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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n derzei t seelisc h beschäftigte , ka m ih m erst wiede r i n de n Sinn , al s e r bemerkte , da ß e r de n Frühstückstisch fü r zwe i gedeck t un d Tell e r, Sets und Besteck vor den Stuhl geleg t hatte , au f de m de r Eisvoge l gesesse n hatte.
    Bosaas o hatt e da s Porzellanservic e eine r Däni n abgekauft, di e nac h eine m dreijährige n Aufenthal t i m Auftra g einer skandinavische n Hilfsorganisatio n nac h Kopenhagen zurückkehrte . Di e Fra u bestan d darauf , da s Service»spottbillig « z u verkaufen , e s meh r ode r wenige r »geschenkt herzugeben« . E r zahlt e ein e symbolisch e Summe , zeh n US - Dollar , d a Ingri d verlangte , e r soll e irgen d etwa s zahlen . Ihm al s Afrikane r wär e e s peinlic h gewesen , mager e fün f Dolla r für ei n Porzellanservic e z u zahlen , da s neu n Jahr e i n Mogadischu überstande n hatt e (di e Fra u hatt e e s selbs t vo n einer Engländeri n gekauft , di e be i eine r anderen Freiwilligenorganisation , Wa r o n Want , täti g gewese n war, un d hatt e m i t englische n Pfun d gezahlt).
    Al s e r sic h zu m Frühstüc k gegenübe r vo n ›Duniyas ‹ Stuhl hinsetzte , erschie n ih m di e Däni n Ingri d i n seine r Erinnerung blaß , mi t eine m s o knallrote n Lippenstift , da ß e r nich t ohn e zu blinzeln darauf schauen konnte. Sie hatte e i ne n starke n Akzent un d sprac h schnell , wobe i ih r mi t besorgniserregende m Tempo Speicheltröpfche n wi e Geschoss e au s de m Mun d sprühten. Ihre Schneidezähne waren künstlich, die oberen Hälften weiß, di e untere n seh r dunkel . Bosaas o un d Yussur , seine verstorbe n e Frau , ware n z u Ingri d gegangen, um zu sehen, welch e gebrauchte n Artike l si e zu m herabgesetzte n Preis erstehe n könnten . Di e Idee , si e z u besuchen , stammt e von Yussur , un d di e beide n Fraue n geriete n i n ein e Diskussio n über di e philosophische n un d kulturell en Aspekte des Geschenkemachens. Bosaaso hörte fasziniert zu. Die schlagende n Argument e ihre r Debatt e richtete n si e a n ihn. Ingri d berichtet e allgemei n vo m Austausc h vo n Geschenke n in Europ a un d sagt e unte r anderem , da ß au f ihre m Kontinent jemand etwas Ge b rauchte s ode r Abgetragene s eine m Freund ode r arme n Verwandte n i n No t schenke n würde ; doc h die Vorstellun g de s Schenken s u m seine r selbs t wille n se i fremd un d gehör e nich t zu m Brauchtu m wi e i n Somalia . Di e Anlässe seien wichtig, nicht die Geschenke, sagte s ie . Weihnachte n sei ein e Zeit , i n de r all e a n eine r Orgi e vo n Gebe n un d Nehmen teilnähmen.
    Yussu r hört e zu , schüttelt e de n Kop f un d sträubt e jedesmal innerlic h da s Gefieder , wen n Ingri d ein e herablassende Bemerkung über Afrikaner machte. Es bereicherte Bo s aaso, de n Aussto ß de r allgemeine n Aussage n de r Däni n zu analysieren ; doc h al s si e sic h dan n i n Einzelheite n erging, wurd e ihr e Logi k brüchig.
    A n eine m Punk t sagt e Ingrid : »Diese s Porzella n zu m Beispiel ha t fas t zeh n Jahr e i n de n liebevolle n Hände n vo n Eur o päern überlebt , di e eine n solche n Schat z z u würdige n wußten. « Dann legt e Ingri d Enttäuschun g i n ihr e Stimm e un d fuh r fort : »Mich betrübt nur der Gedanke, daß du, Yussur, dich vielleicht wie dies e Ap f r ikane r überal l hie r verh ä ltst , di e kein e Ahnunghaben , wi e si e empfindlich e Apparat e mi t Seele n wi e ei n Auto, eine n Compute r mi t heikle r Softwar e ode r ei n Porzellanservice mi t eine r s o zerbrechliche n An im a wie der eines Vogels zu behandel n haben . I n meine n Auge n habe n di e Apfrikan e r nicht de n nötige n Sin n dafür , di e Kultu r un d di e technologischen Geschenk e z u würdigen , di e si e empfangen. « Un d si e lächelte Bosaas o an , desse n link e Back e da s Zie l eine s fliegenden Speichelbällchen s gewese n war . Yussu r wa r sic h mi t de r Hand liebevoll ü be r ihre n Schwangerenbauc h gefahren , al s würd e sie ei n ermutigende s Tätschel n offerieren . A n Ingri d gewand t und vo n diese n abschätzige n Bemerkunge n übe r Afrikane r offenbar nich t i n Wallun g gebracht , sonder n si e übergehend , hatte Yussur gefragt: »Ist nun d i eses Porzellan, das du mir und meine m Man n spottbilli g verkauf t hast , fas t ei n Geschenk?«
    »Meh r ode r wenige r ei n Geschenk , ja.«
    »Dan n sa g mi r doch , Ingrid« , fuh r Yussu r fort , »wen n du dein e Geschenk e fü r zeh n US - Dolla r verkaufst , wa s i n der hiesige n

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