Duniyas Gaben: Roman
igen . »Scha u dic h nu r an« , sagt e e r nu n z u seine r Nichte,»dei n Zwillingsbrude r ha t eure m Haushal t ni e Unehre gemacht.«
Nasiib a sagt e nichts . Doc h Duniy a widersprac h ihm:
»Erinners t d u dic h nich t meh r a n dein e Vorhersage , M ataan würd e vo r seine m zehnte n L e bensjah r Alkoholike r sein?«
»Ic h hab e eine n geringfügige n Vorfal l etwa s aufgebauscht«, sagte er.
» M ataa n is t kei n Alkoholiker , wi e d u siehst« , beharrt e sie.
»Wohe r weiß t d u das?«
Duniy a sagte : »Wi r tu n hie r i n diese m Haushal t alle s offen,nich t hinte r jem a nde s Rücken. « Di e Blick e de r beide n waren Dolche . »Ic h hort e keine n Brautschat z hinte r de m Rücken eine r jüngere n Halbschwester , un d ic h schreib e auc h keine Briefe , di e vo r Falschheite n nu r s o triefe n wi e etwa , daßDuniy a ein e Hur e is t un d Mataa n ei n Alkoh o liker , bevo r e r in di e Pubertä t kommt. « Shiriy e erho b sic h wütend . Bosaaso schaut e weg . Di e Zwilling e hielte n sic h abseit s un d flüsterten miteinander.
Es war offensichtlich, daß Duniya ihrem Halbbruder nicht vergebe n hatte , der , wi e si e einma l sagte , ih r g egenüber niemal s ein e nett e Gest e gemach t hatte , kein e einzige ; mi t dem si e keine n einzige n Augenblic k de r Freud e geteil t hatte , keine Sekund e de r Zusammengehörigkeit . Si e herrscht e ih n jetz t an:
»Set z dic h wieder . W o wills t d u hin ? Bis t d u nich t gekommen, u m dein e Schweste r Duniy a z u besuchen ? Mac h e s dir bequem.«
»Wi e kan n ic h das? « sagt e e r un d schüttelt e unentweg t den Kopf.
»Wi r ware n un s einma l einig , d u un d ich« , sagt e Duniya,»da ß verscharrt e Knoche n nich t wiede r ausgegrabe n werden sollten . Abe r d u h örst nie auf, wie ein hungriger Hund, der nac h Gefüh l un d Geruc h buddelt . Un d wen n ic h di e häßlichen Skelett e zu r Scha u stelle , di e d u ausgegrabe n hast , stehs t du au f un d wills t gehen. « Si e verstummt e un d wurd e dan n erneut sarkastisch . »Nun , wa s hattes t d u i n deine r Weishei t eines Halbbruder s vo r fü r mic h z u tun , al s d u beschlosse n hast , mir einen Besuch abzustatten?« Shiriye rückte unbehaglich auf seine m Stuh l herum . Bosaas o stan d au f wi e ei n Asthmatiker, der ein Zimmer verläßt, in das ein Raucher eingetr e te n ist. Duniya bewegte ihn dazu, sich wieder hinzusetzen, und er tat e s gehorsam.
»Ic h bi n i n ausschließlic h gutwillige r Absich t gekommen«,sagt e Shiriye , »un d u m mic h z u erkundigen , o b ic h dir irgendwi e helfe n kann . Ic h bi n nich t gekommen , u m vo m Tod gebleicht e Knoche n auszugraben . Un d ic h ma g e s auc h nicht, mi t eine m Hun d vergliche n z u werden.«
»Sa g mi r genau , wa s d u mi r anbiete n willst« , sagt e Duniya.
»Ic h bi n gekommen , u m de n Ra t eine s ältere n Bruders anzubieten« , sagt e er . »Wi r werde n jetz t kein e sem a ntischen Fragen erörtern, ob der Findling ein Bastard oder ein Waisenkin d ist . Di e Frage , di e mic h herführt , is t die : Wie wills t d u noc h eine n weitere n Mun d füttern?«
»Got t gib t nac h seine m Gefallen« , sagt e Duniya . Bosaaso wandt e seine n Blic k ab , lie ß ih n au f eine m imaginäre n Adle r in große r Höh e ruhen.
Shiriy e fragte : »Wei ß Abshir , z u wa s d u sein e sehr geschätzte n monatliche n Gabe n i n harte r Währung verwendest?«
»Was glaubst du wird unser Bruder tun, wenn er erfährt, daß ic h ei n Min i - Waisenhau s führe? « sag te Duniya grob. »Glaubst du , e r würd e e s mißbillige n un d sein e Zuwendungen einstellen?«
»Wen n ic h Abshi r wäre , würd e ic h da s machen.«
»Abshi r is t mei n leibliche r Bruder« , sagt e Duniya , »de r Sohn meiner Mutter.«
»Dank e deine n Glückssternen , da ß ic h nich t A b shi r bin«, sagt e Shiriye.
»Da s tu e ich , wei ß Gott« , erwidert e Duniya . Si e erinnerten sic h beid e a n di e Erzählunge n übe r de n Strei t unte r ihrenMüttern , be i de m Duniya , damal s nu r ei n Fötus , we h getan wurde , al s di e zwe i Fraue n mi t Stößel n aufeinander loss c hlugen . Duniy a fie l auc h ein , da ß si e Shiriy e beschuldigt hatte , Abshi r eine n Brie f geschriebe n z u haben , i n de m e r sie al s leichte s Mädche n bezeichne t hatte . Si e behauptete , eine Fotokopi e de s Schreiben s geschick t bekomme n z u haben.
Dazu kam noch die Tat s ache , da ß Duniy a ihre m Halbbruder ni e di e
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