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Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel

Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel

Titel: Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wird mich umbringen, wenn Sie mich mitnehmen! Und Katrin auch!«
    »Er?« fragte Krieger. »Wer ist er ?«
    »Ich kenne seinen Namen nicht«, antwortete Jan. Er blinzelte, um wenigstens wieder halbwegs klar sehen zu können. Seine Schulter tat noch immer höllisch weh, und seine Knie zitterten so stark, daß er ein paar kleine, unsichere Schritte machen mußte, um nicht einfach umzufallen.
    »Den finden wir schon heraus«, sagte Krieger. »Nur keine Angst. Sie bekommen eine Einzelzelle. Und jetzt gehen wir!«
    Er griff nach Jans Arm und wollte ihn herumreißen, aber Katrin trat ihm in den Weg. »So geht das nicht!« sagte sie wütend. »Sie gehen nirgendwo hin, bevor ich nicht unseren Anwalt angerufen habe!«
    Krieger verdrehte die Augen. »Sie können anrufen, wen Sie wollen«, sagte er. »Nachdem wir gegangen sind. Ihr Freund hat mich angegriffen. Das allein reicht, um ihn mitzunehmen. Und jetzt gehen Sie mir aus dem Weg, verdammt noch mal. Ich habe langsam keine Lust mehr auf diesen Kinderkram!«
    Eine Sekunde lang rührte sich Katrin nicht von der Stelle. Ihre Augen blickten kampflustig, und Jan konnte sehen, wie sich ihre Schultern versteiften.
    »Nicht«, sagte er rasch. »Er hat recht. Es war mein Fehler.«
    »Dann komme ich mit«, sagte Katrin entschieden.
    »Nein.« Jan schüttelte fast erschrocken den Kopf. »Bleib hier. Du mußt auf Vera warten. Erzähl ihr, was passiert ist. Sie ist die einzige, die dir helfen kann!«
    »Vera? Aber –«
    »Das reicht jetzt«, sagte Krieger barsch. Er gab Katrin keine Gelegenheit, erneut zu widersprechen, sondern versetzte Jan einen Stoß, der ihn haltlos auf sie zu stolpern ließ, so daß sie hastig beiseite trat, und zerrte ihn dann mit sich zur Tür. Katrin folgte ihnen, blieb aber dann wieder stehen, als Jan erneut den Kopf schüttelte.
    »Warte auf Vera«, sagte er in fast beschwörendem Ton. »Sie wird dir alles erklären!«
    »Ja, ja, schon gut!« knurrte Krieger. Er riß die Tür auf, bugsierte Jan schon fast brutal hindurch und warf die Wohnungstür dann so hart hinter sich ins Schloß, daß das Holz ächzte. »Gott, wie ich diese Szenen hasse!« seufzte er. »Sie ändern nichts, aber sie kosten soviel Zeit und Energie!« Er funkelte Jan an. »Sind Sie jetzt vernünftig, oder muß ich Sie an den Haaren in den Aufzug schleifen?«
    Jan zweifelte keine Sekunde daran, daß Krieger ganz genau das tun würde, wenn er ihm Anlaß dazu gab. Er nickte.
    »Ich … werde vernünftig sein«, sagte er stockend. »Ich verspreche Ihnen, keinen Widerstand mehr zu leisten. Aber Sie müssen mir auch etwas versprechen.«
    »Und was?« Krieger hatte nicht die Absicht, ihm auch nur einen Millimeter entgegenzukommen, oder gar irgendeine Bedingung zu akzeptieren. Er wollte einfach nur wissen, was Jan von ihm wollte.
    »Die beiden Beamten, von denen Sie gesprochen haben – warten Sie wirklich unten vor dem Haus?«
    »Natürlich«, antwortete Krieger.
    »Ich möchte, daß Sie sie raufschicken. Hierher. Sie müssen Katrin beschützen.«
    »Beschützen«, wiederholte Krieger nachdenklich. »Vor wem?«
    »Vor mir«, sagte Vlad und trat unmittelbar hinter Krieger aus der Wand heraus.
    Jedenfalls sah es so aus. Natürlich stieg er nicht wirklich aus dem Stein, und er erschuf diesmal auch nicht auf geheimnisvolle Weise eine Tür in das düstere Schattenreich, in dem er lebte. Er war die ganze Zeit über dagewesen und gab nun seine Tarnung auf. Jan hatte seine Nähe sogar gespürt. Aber wieso um alles in der Welt hatte er ihn nicht wenigstens im Sucher der Kamera gesehen?
    Krieger fuhr auf dem Absatz herum. Jan konnte sein Gesicht nicht sehen, aber er hörte, wie er ein ungläubiges Stöhnen ausstieß, als die Gestalt des Dunklen praktisch aus dem Nichts entstand.
    »Was –?!« krächzte er.
    »Nicht, daß es etwas nützen würde«, führte Vlad seinen Gedanken zu Ende und grinste breit. »Aber einen Versuch war es immerhin wert.«
    »Was … wer sind Sie?« keuchte Krieger.
    »Das braucht Sie nicht zu interessieren«, antwortete der Vampir. »Nicht mehr, um genau zu sein. Aber Sie hätten auf Jan hören sollen. Er hat recht, wissen Sie? Sie können ihn nicht schützen. Nicht vor mir. Niemand kann das.«
    Krieger griff blitzartig unter seine Jacke, und Vlad schlug zu. Die Bewegung war so schnell, daß sich seine Hand in einen Schatten zu verwandeln schien, während sie sich von unten nach oben bewegte, und sie veränderte sich, während sie es tat. Was Krieger traf, war keine menschliche Hand

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