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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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kleinen Bäumchens annagte. Nachdem es die Blätter abgetrennt hatte, hob es den Baumstumpf auf und trug ihn eine Viertelmeile weit bis zu einem gewaltigen Haufen ähnlicher Stämme. Da rundherum außer den Stümpfen nichts war, konnten sich die Verfolger nirgends verstecken. Sie hielten sich weit hinter dem Tier, und falls es sie gesehen hatte, schenkte es ihnen jedenfalls keine Aufmerksamkeit.
    Es stellte sich heraus, daß der Haufen Baumstämme den Tieren sowohl als Nahrung wie auch als Wohnung diente. Die dreieckigen Eingänge waren aus Holzklötzen geformt, die in dreieckige Tunnel hineinführten. Solche gab es sowohl zu ebener Erde als auch in halber Höhe. Nach langer Beobachtung zählten die Jäger zwanzig Rotohren. Von Zeit zu Teil gingen einige weg und andere kamen wieder hinzu. Letztere hatten nicht nur Hölzer im Maul, sondern trugen außerdem Nüsse, Früchte und Schoten in einer Bauchfalte heran.
    Die Frau mit Namen Be’nyar hatte gesagt, daß es sich um Totemtiere handelte, die nicht angegriffen werden durften, außer wenn sie auf das Gebiet von Tsi’kzheep eindrangen, das aus dem Hügel bestand, auf dem der Stamm lebte, und aus dem ihn unmittelbar umgebenden Sumpf. Da das Rotohr jedoch nicht das Totemtier von Deyvs Gefährten war, konnten sie das Tier töten, ohne Vergeltungsmaßnahmen von Seiten der Chaufi’ng befürchten zu müssen. Wie sie das jedoch anstellen sollten, konnte die Frau ihnen auch nicht sagen. Die einzigen verwundbaren Stellen des Rotohrs waren die Augen und der After. Es kam jedoch selten vor, daß das Geschöpf während des Kampfes den schützenden Schwanz lüftete.
    Aber es war noch nie mit vernunftbegabten Wesen von solch roher Kraft wie der Shemibob und dem Archkerri zusammengestoßen.
    Deyv lief zu dem nächsten Tier hinüber, das friedlich an dicken Holzstücken gekaut hatte, die es aus einem Stamm herausgerissen hatte. Es ließ sein Futter fallen, richtete sich auf den Hinterbeinen auf, heulte, ließ sich auf alle viere fallen und griff an. Deyv drehte sich um und rannte davon. Obwohl das Tier sehr groß und unbeholfen aussah, holte es, nach den Rufen der Shemibob zu urteilen, ständig auf. Da beschloß Deyv, beim nächsten Mal dafür zu sorgen, daß der Abstand zwischen ihm und dem Rotohr vor Beginn der Jagd größer war.
    Er rannte zwischen den beiden Riesen hindurch, die bewegungslos und mit erhobenen Knüppeln dastanden. Wie er gehofft hatte, hatte das Rotohr nur Augen für Deyv. Seine Sehkraft schien nicht allzu groß zu sein, oder vielleicht hatte es die beiden für Baumstämme oder Felsen gehalten. Aber was immer es über sie gedacht hatte, jedenfalls achtete es nicht auf sie. Als es genau zwischen ihnen war, senkten sie gleichzeitig ihre beiden Keulen und trafen es auf den Kopf. Lautlos ging es zu Boden, lag noch ein paar Sekunden lang zuckend da und wollte dann knurrend aufstehen. Die Keulen brachen ihm das Genick.
    Deyv mußte erst wieder Atem schöpfen, bevor er hinging, ein zweites zu ködern. Ein weiteres Opfer brach zusammen, während die anderen knurrend oder unruhig winselnd bei dem Holzstapel umherliefen. Ein drittes starb. Beim vierten Mal aber trat nicht das ein, was Deyv erhofft hatte. Zwei Tiere rannten gleichzeitig hinter ihm her. Er brauchte aber seinen Helfern gar nichts zuzurufen, damit sie sich rührten. Sie waren schon bereit; jeder von ihnen traf ein Rotohr auf den Kopf. Diese stürzten auch, standen aber rasch wieder auf. Anscheinend bedurfte es zweier Keulen pro Rotohr, um auf diesen Schädeln Eindruck zu hinterlassen.
    Sloosh und die Schlangenzentaurin schlugen mit ihren Knüppeln einmal, zweimal, dreimal zu. Ein vierter Schlag brach beiden das Rückgrat.
    Als das sechste Rotohr hinter ihm herrannte, lief Deyv ein paar Schritte und drehte sich dann um. Aus seinem Blasrohr schoß ein vergifteter Pfeil mitten in das weit geöffnete Maul und grub sich tief in die Zunge. Die Spitze des Pfeils war sechsfach beschichtet gewesen, das war fünfmal mehr, als er je bei einem Menschen verwendet hatte. Trotzdem hatte das Tier seine Geschwindigkeit nur wenig verringert, als es zwischen seine Henker geriet. Es war jedoch nicht nötig, öfter als einmal zuzuschlagen.
    Das siebente starb auf die gleiche Weise.
    Beim achten Mal kamen gleich drei Rotohren hinter ihm hergetrottet. Die Shemibob ließ sie durch Jum ablenken. Jum hatte dem Befehl, sich zurückzuhalten, gehorcht, obwohl er vor Ungeduld gewinselt hatte. Jetzt raste er auf eines der Tiere zu, das

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