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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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luftleeren Raum gewirbelt ist?“
    „Das würde mich nicht wundem.“
    „Es braucht demnach keine Luft zum Atmen? Wie aber konnte es dann leben?“
    „Es könnte seine Nahrung beziehen – und wahrschei n lich muß es das sogar –, indem es Steine frißt. Vielleicht lebt es auch von Strahlungen, gewissen Elementen, die dich oder mich töten würden, ihm aber das Leben gara n tieren.“
    Es ließ sich anscheinend wenig mehr über dieses Ding sagen. Deyv legte sich in einer Ecke hin. Er wünschte sich, daß Jum dagewesen wäre, um sich an ihn zu schmiegen. Während des letzten Durchgangs des Schwarzen Tieres hatte sich die Luft abgekühlt. Er fr ö stelte. Da setzte sich Vana neben ihn und fragte leise: „Könnte ich vielleicht in deinen Armen schlafen? Mir ist kalt.“
    Er war so überrascht, daß er für einen Moment nichts antworten konnte.
    „Aber …“
    „Kein aber. Ich will mich nur an dir wärmen. Ich will nicht mit dir schlafen. Ich weiß, was du bei einer empfi n dest, die kein Ei hat. Ich tadele dich nicht, ich empfinde bei dir das gleiche. Das heißt, ich habe lange das gleiche empfunden. Aber vor kurzem habe ich angefangen nac h zudenken. Wir haben nun ohne die Seeleneier einen we i ten Weg zurückgelegt. Trotzdem … wir haben auch ohne sie überlebt. Sie waren nicht notwendig, wenn wir sie auch ab und zu vermißt haben. Vielleicht hatte der Pfla n zenmensch recht, als er sagte, daß wir schon noch me r ken würden, daß wir sie nicht brauchen.“
    „Wir sind immer noch ohne Seele.“
    „Wirklich? Sloosh ist, wie du weißt, ziemlich klug, wenn er sich auch manchmal arrogant und sogar lächerlich benimmt. Er sagte, daß es der Körper ist, der die Seele hervorbringt; kein Körper, also auch keine Seele. Die Eier, sagte er, sind reine psychologische Hilfen. Es sind Krü c ken, und ein gesunder Mensch braucht keine Krücken. Und die Eier können uns keine Seele verschaffen.“
    „Er weiß auch nicht alles“, erwiderte Deyv. „Was du sagst, ist schlimm. Es bedeutet, daß man uns belogen hat. Hätten denn unsere Eltern und Großeltern und die Sch a manen und alle unsere Vorfahren an die Seeleneier g e glaubt, wenn sie nicht das wären, als das man sie immer ausgegeben hat? Sie können sich nicht so geirrt haben.“
    „Sloosh sagt, daß die Erde rund ist, er hat es bewiesen. Und doch haben die Ältesten uns gesagt, daß sie flach sei.“
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Laß mich nur in deinen Armen liegen und mich wä r men. Ich bin nicht zu dir gekommen, um mich zu stre i ten. Ich bin des ewigen Streitens müde. Ich will nur in deiner Nähe sein und mich aufwärmen, bevor mich der Tod für immer kalt macht.“
    Nach einer Weile wurde seine Schulter naß.
    „Hoffentlich stört es dich nicht, wenn ich weine“, sa g te sie. „Es ist schrecklich, so weit von seinem Stamm zu sterben. Wenn mir das Ei nicht gestohlen worden wäre, wäre ich jetzt bei meinem Stamm oder wenigstens bei dem meines Mannes. Ich wäre verheiratet und hätte mi n destens ein Kind. Aber das wird nie so sein.“
    „Auch ich weine“, sagte Deyv. „Es ist wirklich schrecklich.“
    „Es ist doch nicht so schlimm, eine Seelenlose zu u m armen, oder?“ fragte sie. „Du findest es nicht ekelhaft, oder?“
    „Ich dachte, daß ich es ekelhaft finden würde“, an t wortete er. „Aber nein, ekelhaft ist es nicht. Du fühlst dich so wie jede andere Frau mit einer Seele an. Und wenn wir allein wären, würde ich jetzt mit dir schlafen. Ich glaube, wenn du dein Ei hättest, könntest du eine gute Frau für mich sein. Natürlich könnte ich das erst dann wirklich sagen, wenn wir unsere Eier miteinander vergl i chen hätten.“
    „Brauchen wir sie denn wirklich? Genügt es denn nicht, was unsere Herzen sagen; muß es denn ein Stein sein?“
    „Du darfst nicht solchen Unsinn reden.“
    „Ich wünschte, ihr würdet beide mit dem Unsinn au f hören“, ließ sich der Yawtl vernehmen. „Ich kann eure t wegen überhaupt nicht schlafen. Ich möchte darauf hi n weisen, daß die Hexen keine Seeleneier besitzen, und daß sie sie nicht im geringsten vermissen.“
    „Aber sie sind böse“, entgegnete Deyv, der verärgert darüber war, daß Hoozisst gelauscht hatte. „Sie besitzen nur deshalb keine Eier, weil sie ihnen schlecht geworden sind.“
    „Ursprünglich doch“, sagte der Yawtl. „Die Gründer der Hexenfamilien hatten entweder gar keine Eier, oder sie hatten Eier, die nicht gut waren, und wurden deshalb von ihren Stämmen

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