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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Bulle. „Wir haben gelogen. Ihr werdet hinter dem Hügel vollkommen sicher sein, obwohl es immer noch sein kann, daß euch die Druckwelle tötet. Aber fest steht, daß ihr dem Gott nicht drohen könnt, wenn ihr seine Sprache nicht sprecht.“
    Der Schamane zog sich für eine Weile zurück, um darüber nachzudenken. Wenig später war er wieder da. Er ordnete an, daß der Pfahl ein Stück zur Seite gerückt würde.
    Deyv meinte: „Sloosh, ich hoffe, du weißt, was du tust.“
    „Wenn ich mich geirrt haben sollte, werde ich mich entschuldigen.“
    „Das ist sehr tröstlich.“
    Das Ausgraben des Pfahls wurde von einem so schw e ren Erdbeben unterbrochen, daß es die Erde aufwarf und den Strand mit tiefen Rissen durchzog. Weitere Erschü t terungen, die nicht ganz so stark waren, folgten. Als es so aussah, als ob das Beben aufgehört hätte, standen alle wieder auf, und die Arbeiten wurden fortgesetzt.
    Deyv sah im Busch hinter einem fackeltragenden Krieger ein Paar rotglühender Augen. Er fragte sich, ob es wohl die von Jum oder Aejip sein konnten. In dem Moment wurde er losgebunden. Wenn er jetzt auf den Dschungel zuhechtete, würde ihm die Flucht vielleicht gelingen. Nein. Dafür waren zu viele bewaffnete Tsi m manbul da. Noch bevor er zehn Meter weit gelaufen w ä re, hätten sie ihn mit ihren Speeren durchlöchert.
    „Ich glaube, wir hätten den Pfahl ruhig lassen können, wo er war“, sagte Sloosh. „Das Beben hat den sogenan n ten Gott etwas nach rechts verschoben.“
    Der Archkerri erklärte, was seiner Meinung nach g e tan werden sollte. Deyv fragte: „Warum muß ich an den Pfahl überhaupt gebunden werden? Ich laufe schon nicht weg.“
    Nachdem er über diesen merkwürdigen Vorschlag nachgedacht hatte, sagte der Schamane: „Nun, das en t spricht nicht ganz dem üblichen Verfahren. Nein, wir können dich nicht freilassen.“
    Sloosh bat um eine Reihe von Gegenständen, und er wählte einen flachen aber dicken Stein, der etwa sechzig Zentimeter breit war. Er ging mit Deyv an den Pfahl, und nachdem er erst gezögert hatte, kam auch Fetter Bulle hinzu.
    „Ich will immer genau wissen, was ihr macht“, sagte er. „Und ihr dürft nur meine Sprache sprechen.“
    Der Pflanzenmensch wartete, bis Deyv fest angebu n den war; dann reichte er ihm den Leuchtkäfer. „Wie die Narakannetishaw bemerkt haben, strahlt der Gott Lich t impulse in vier verschiedenen Längen aus. Sie treten in Gruppen auf, sind also offenbar so etwas wie photon i sche Wörter. Wir müssen ihm nun zuerst unsere bezi e hungsweise meine Sprache beibringen. Wenn er die erstmal gelernt hat, können wir damit anfangen, die seine zu lernen.“
    Deyv streckte die linke Hand mit dem Leuchtkäfer aus und begann, auf das Insekt zu drücken. Sloosh hatte das Ritual eigentlich weglassen wollen, aber Fetter Bulle ha t te darauf bestanden, es beizubehalten. Am Schluß kam der Lichtstrahl geschossen, traf aber den flachen Stein. Sloosh hatte auf der einen Seite gestanden und ihn in der ausgestreckten Hand gehalten. Er zog den Stein jetzt wieder zurück und betrachtete die Oberfläche. Der Strahl hatte ihn ein klein wenig eingedrückt; die Ränder der Vertiefung waren heiß.
    „Seine eigene Art beschädigt er nicht“, kommentierte er. „Vermutlich ist er mit Nickeleisen durchsetzt.“
    Er überredete den Schamanen, einen zweiten Pfahl aufstellen zu lassen, der jedoch oben eine Kerbe haben sollte, um den senkrecht gestellten Stein aufzunehmen. Deyv begann damit, Blitze abzuschießen, währen der Archkerri einzelne Gegenstände hochhielt. Kurz darauf fing das Götterding an, Deyvs Worte zu wiederholen.
    „So“, sagte Sloosh zu dem Schamanen, „siehst du, was man mit ein wenig Verstand alles ausrichten kann? Da r auf hättet ihr schon lange kommen können. Dann hättet ihr auch nicht so viele Menschen so unnützerweise u m gebracht.“
    „So unnütz waren sie nun auch wieder nicht“, entge g nete Fetter Bulle. „Sie haben alle vorzüglich geschmeckt. Sag mal, wie lange wird es dauern, bis Phemropit mich gut verstehen kann?“
    „Mindestens so lange, wie es dauerte, bis wir eure Sprache gelernt hatten, vielleicht auch noch länger. Es könnte ja sein, daß der Geist des Gottes dem unseren vö l lig fremd ist. Es wäre ja möglich, daß er in anderen K a tegorien denkt als wir, wenn ich auch ziemlich sicher bin, daß sich viele mit den unseren überschneiden.“
    Fetter Bulle sagte, daß der Stamm nicht allzu lange in der Nähe des Berges bleiben

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