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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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r schütterte die Spitze des Hügels genau in dem Moment, in dem sie endlich oben waren. Auf allen Seiten donne r ten Felsen hinab. Einer stürzte krachend haarscharf an dem Gott vorbei und blieb wenige Meter vom Ufer en t fernt liegen.
    Kurze Zeit darauf prallte ein Tsunami gegen den H ü gel. Eine Welle nach der anderen brachte alles zum Erzi t tern, ergoß sich über Phemropit, schwemmte den Boden unter ihm davon, riß die entwurzelten Bäume mit und trieb die Felsen umher.
    Mitten in all dem furchtbaren Geschehen war Sloosh als einziger fähig, ein Wort zu sagen. Er beobachtete, wie das Meer um das Geschöpf aus Steinmetall kämpfte, und er sagte: „Dumm, wirklich zu dumm! Ich hätte bestimmt noch vieles mehr über die Gattung erfahren können!“
    Als das Meer schließlich nachgab, war von Phemropit nichts mehr zu sehen.
    Glücklicherweise war der Würfel, obwohl er meh r mals heftig herumgezerrt und einmal von einem Felsen getroffen worden war, nicht davongeschwemmt worden. Das Tau, dessen Ende an einem Baum am Fuße des H ü gels befestigt gewesen war, hatte gehalten.
    „Mein Gott ist weg!“ schrie der Schamane.
    „Einer von vielen“, entgegnete der Yawtl. „Wir sind hier heil und unversehrt, aber der Gott des Meeres hat sich als mächtiger erwiesen als der Gott aus dem Raum. Ich glaube …“
    „Du hast den falschen Glauben“, unterbrach ihn Sloosh. Er zeigte nach unten auf den aufgewühlten Sand.
    Aus dem Meer erhob sich der glänzende dunkelgraue Rücken Phemropits. Kurz darauf war der ganze Körper zu sehen; die endlosen Schienen mit ihren Laufflächen drehten sich. Es kam den Strand herauf und begann dann, am Hügel hochzuklettern. Obwohl es auf der weichen Erde dreimal zurückrutschte, gab es nicht auf, und schon bald saß es ganz oben. Die „Nase“ hatte es nach unten geneigt.

32
     
    Weitere Erdstöße folgten in weit auseinanderliegenden Abständen, aber sie waren wesentlich schwächer. Drei Ruhezeiten nach den schweren Stößen kam ein Krieger der Tsimmanbul keuchend ins Lager gerannt und warf sich auf die Erde.
    Als er wieder zu Atem gekommen war, pfiff er: „Hört, was ich euch sage, meine Stammesbrüder! Die Götter haben sich von uns abgewandt! Als sie die Erde so gra u sam erschütterten, spalteten sie die Klippe, auf der unser Dorf war! Unser ganzes Volk stürzte ins Meer und wurde getötet! Alle starben, außer mir! Ich allein wurde ve r schont, um euch die furchtbare Nachricht zu überbri n gen!“
    Jammernd und klagend wälzten sich die Tsimmanbul am Boden und brachten sich mit Messern aus Stein tiefe Wunden bei. Nach einer Weile nahm der Schamane e i nen Speer und stieß ihn dem Überbringer der Botschaft, der sich nicht wehrte, ins Herz. Er hatte solchen Lohn für die schlechte Nachricht erwartet.
    Sloosh, der einzige, der in diesem Moment nicht g e fesselt war, machte sich die Trauerzeremonie zu nutze. Er band die anderen los, und sie packten alle Waffen, deren sie habhaft werden konnten. Deyv schlug dem Schamanen mit einem Tomahawk auf den Kopf und ho l te sich sein Schwert wieder. Sloosh erhielt seine Axt z u rück. Als Fetter Bulle das Bewußtsein wieder erlangt ha t te, setzte er sich auf den Boden und klagte.
    „Du hättest nicht an Phemropit herumpfuschen so l len“, meinte der Yawtl. „Es hat sich gerächt.“
    „Unsinn ,“ gab Sloosh zurück. „Es weiß nicht einmal, was los ist. Das bißchen Energie, das es noch in Reserve hatte, als es aus dem Meer kam, ist verbraucht, und jetzt hat es nur noch so viel, um mit uns zu reden. Aber auch das wird bald erschöpft sein, wenn wir keine Nahrung für es finden.“
    Da erhoben sich die Tsimmanbul und bildeten um den Schamanen einen Kreis, sie stimmten einen Gesang an mit Worten, die so alt waren, daß nur der Schamane ihre Bedeutung kannte. Fetter Bulle durchbohrte einen nach dem andern mit einem Speer und schnitt ihm die Kehle durch. Als dies getan war, bat er Sloosh darauf zu achten, daß auch er selbst ganz bestimmt sterben würde. Der Archkerri sagte, daß das ja wohl das wenigste sei, was er für ihn tun könne.
    Fetter Bulle stellte nun seinen Speer mit dem dickeren Ende auf die Erde und stürzte sich hinein. Der Speer bohrte sich ihm tief in den Leib. Der Pflanzenmensch trat von hinten zu ihm hin und schnitt in das Fett, um die Halsschlagader zu durchtrennen.
    „Höchst eigenartig“, bemerkte er dazu. „Mit Siche r heit keine sehr widerstandsfähige Gattung.“
    Da die Tsimmanbul äußerlich nicht

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