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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Mal mußte der Yawtl schwimmen. Er berichtete, daß die Schranke auch dort war, obgleich wesentlich weiter am äußeren Wall des Grabens.
    Vana versuchte es noch an einer anderen Seite, Deyv an der dieser gegenüberliegenden. Die Ergebnisse waren die gleichen.
    Feersh sagte: „Die Shemibob hat uns zwar eingela s sen, aber sie wird uns nicht wieder herauslassen! Wenn sie tot ist oder diesen Ort verlassen hat, ist es um uns g e schehen! Wir werden nie herausfinden, wie man die Schranke öffnet!“
    „Aber die Lage ist bei weitem nicht hoffnungslos“, entgegnete Sloosh. „Wir haben bis jetzt kaum ein Achtel der Räume untersucht. Ich schlage vor, wir machen uns an die Arbeit.“
    Der dritte Stock beherbergte ein unglaublich großes Laboratorium. Der Archkerri sagte, daß man seiner Me i nung nach Seeleneier darin herstellen konnte, aber u n glücklicherweise hatte er nicht die leiseste Ahnung, wie. Nur die Shemibob würde es ihnen zeigen können.
    „Braucht ihr die Eier denn nun wirklich?“
    Deyv und Vana sahen sich gegenseitig an. Im Gesicht des anderen lasen sie jeweils den gleichen Gedanken. Irgendwie war es ihnen bisher gelungen, auch ohne die Eier fertig zu werden. Und lange Zeit hatten sie sie nicht einmal vermißt. Ja, so merkwürdig es auch war, sie brauchten sie nicht mehr.
    „Was du sagst, ist wahr, Sloosh“, bemerkte Deyv. „Das zu wissen, ist ein eigenartiges Gefühl, sowohl u n angenehm wie auch heiter. Aber wir können erst dann zu unseren Stämmen zurück, wenn wir unsere Eier wiede r haben. Das ist leider so.“
    Die große, teilweise in Blätter gekleidete Hand des Archkerri machte eine kreisförmige Bewegung.
    „Wir sind euer Stamm!“
    Der Yawtl lachte auf und tanzte hämisch lächelnd u m her. „Ein schöner Stamm!“
    „Nun“, fuhr der Pflanzenmensch fort, „damit habe ich einen einstweiligen Stamm gemeint. Wie wenig einhei t lich die Gruppe auch sein mag, ihre Mitglieder kommen jedenfalls gut miteinander aus. Und wir haben bis jetzt einiges geschafft. Wenn wir hier herauskommen, könnt ihr euch einen Stamm bei den Menschen suchen, der ke i ne Eier verlangt. Wenn ihr dann so einen nicht findet, könnt ihr immer noch Hexen werden und euren eigenen Stamm gründen. Ihr werdet genug Geräte der Alten b e sitzen, um große Macht zu erlangen.“
    „Nein“, sagte Deyv. „Wenn wir glaubten, daß es keine Möglichkeit gäbe, zu unserem Volk zurückzukehren, würden wir sterben.“
    „Glaubt ihr wirklich, ihr beide würdet noch einmal z u rückfinden? Ihr würdet euch bestimmt verirren. Ihr wü r det umgebracht werden. Es tut mir wirklich leid, das s a gen zu müssen, aber Tatsachen sind nun mal Tatsachen.“
    „Tatsachen lassen sich verändern“, sagte Deyv.
    „Ja, das sagt sich so leicht. Aber …“
    Er hielt inne. Von der riesigen Halle drang ein mer k würdiges, lautes Geräusch zu ihnen herüber, ein Zischen wie von tausend Schlangen.
    Feersh legte sich die Hand aufs Herz.
    „Die Shemibob!“

35
     
    Feershs Beschreibungen hatten Deyv bereits vorbereitet. Außerdem war er nun schon so vielen Ungeheuern b e gegnet, daß er zwar nicht blasiert reagierte, aber der A n blick doch nichts Ungewöhnliches mehr für ihn hatte. Nichtsdestoweniger empfand er Furcht, als die Besitzerin des Schlosses in dem gewaltigen Torweg erschien.
    Sie wirkte auf den ersten Blick halb schlangen- und halb menschenhaft . Ihr Körper war der einer Python und mindestens zwölf Meter lang. Die Haut war jedoch schuppenlos glatt wie die Deyvs. Sie hatte etwas Silbr i ges, wie von Metall Durchwirktes mit dunkler, spinde l förmiger Zeichnung auf dem Rücken und an den Seiten. Der Körper wurde höchst unschlangenhaft von zwanzig Paar kurzen, dicken, humanoiden Beinen getragen. Diese waren bis zu den Schenkeln schwarz und von dort an silbrig. Die Füße waren ebenfalls menschlich, obwohl sehr breit und dreizehig. Die katzenhaft wirkenden Nägel waren knallrot bemalt.
    Die Vorderfront war dort, wo die Beine endeten, au f wärts gebogen, was ihr das Aussehen eines schlangena r tigen Zentaurenwesens verlieh. Sie hatte Schultern und vollkommen weibliche Arme und Hände, aber an letzt e ren saßen nur vier Finger. Die beiden großen, kegelfö r migen Brüste bewiesen, daß sie trotz des Schlangenkö r pers ein Säugetier war. Vielleicht war sie es aber auch nicht, wenn man es nämlich ganz genau nahm. Feersh hatte einmal erwähnt, daß sie statt Milch Blut gab. Alle r dings brachte sie lebende Junge zur Welt; sie legte

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