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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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dann über diese, die sich unter seinem Gewicht senkte, und war dann auf f e stem Boden.
    Jeder außer dem Baby begrüßte es auf seine oder ihre Weise mit Beifall. Das Kind fing an, laut zu schreien. V a na lief zu ihm zurück, da es an der Zeit war, es zu fü t tern.
    Die Shemibob führte Phemropit an einen nahen Fluß, wo es sich hineinfallen ließ, um sich von den Spuren des silbrigen Metalles zu befreien. Dadurch starben einige Fische, die flußabwärts schwammen. Als es wieder h e rauskam, wäre Phemropit noch fast im Uferschlamm steckengeblieben, aber schließlich bahnte es sich kni r schend einen Weg auf festen Grund.
    Die Shemibob wartete, bis das Seil getrocknet war, bevor sie aus einer kleinen Flasche eine Flüssigkeit auf das Seil und den an Phemropit befestigten Stein goß. Nach kurzer Zeit löste sich der Klebstoff, und sie rollte das Seil zusammen und steckte es wieder in den Beutel.
    Sie beschlossen, das Fahrzeug weiter durch das Tal zu ziehen, falls sich bei einem zweiten Erdbeben noch mehr Spalten auftun und diese noch mehr von der giftigen Flüssigkeit ausströmen lassen sollten. Inzwischen war Deyvs Bein fast wieder in Ordnung und seine Schulter verheilt. Alle waren froh oder jedenfalls so froh, wie es das jeweilige Naturell und die Situation erlaubten. Es wäre ein schrecklicher Verlust gewesen, wenn Phemropit ihnen nicht mehr hätte Schutz gewähren können. Mit ihm zusammen fühlten sie sich verhältnismäßig sicher; es konnte nahezu jeden Feind und jedes Raubtier in Angst und Schrecken versetzen oder davonjagen. Der Ritt auf ihm ermöglichte es ihnen, Ruhepausen einzulegen, wenn sie vom Laufen müde waren. Daß es sich langsamer als in ihrer normalen Gangart bewegte, wurde dadurch au s geglichen, daß es während der Ruhezeiten weiterfuhr. Es brauchte nur der Straße nachzugehen, während sie in dem Fahrzeug auf seinem Rücken schnarchten.
    Deyv und Vana waren sich sehr wohl bewußt, daß di e ses angenehme Leben irgendwann aufhören würde. Sie würden allein, mit dem Baby als zusätzlicher Last, we i terziehen müssen. Die Aussicht darauf war erschreckend. Aber sie hatten fest vor, in ihre Heimat zurückzukehren.
    Drossel war ein gesundes Kind. Seinen Eltern kam er jedoch äußerlich zunächst etwas merkwürdig vor. Keiner von ihnen beiden hatte je zuvor einen solchen Mischling gesehen. Er hatte das krause Haar seiner Mutter, aber es war schwarz statt gelb. Seine Augen waren, nachdem sie das Blau, das ihnen bei der Geburt zueigen gewesen war, verloren hatten, weder braun wie die Deyvs noch grün wie die Vanas, sondern nußbraun: Es war ein Braun mit grünen Punkten. Seine Haut war heller als die des Vaters, aber dunkler als die der Mutter.
    Sloosh bemerkte, daß Drossel vom menschlichen Standpunkt aus gesehen wahrscheinlich ein schönes Kind war. Genau wüßte er das aber nicht. Dies brachte ihn auf einen kurzen Vortrag über die Rassen des Homo sapiens. Nach ihm war die Menschheit in ihren frühen Tagen in eine ganze Reihe von Rassen unterteilt, wenn es auch nicht immer leicht gewesen sei, die eine von der anderen zu unterscheiden. Dann sei die Menschheit homogen g e worden, habe sich so oft gekreuzt, bis sie eine einzige Rasse gebildet habe. Mit der Zeit seien wegen der wec h selnden Bedingungen neue Rassen entstanden, von denen einige wenige vorherige nachgeahmt hätten. Dann sei alles wieder nur eine Rasse gewesen, dann abermals eine Differenzierung in drei oder vier gekommen, wieder Homogenität und so weiter.
    „Dieses Kind müßte groß, gesund, stark und, nach menschlichen Maßstäben, vielleicht intelligent werden. Es war auch Zeit, daß vollkommen neue Gene in eure Stämme kommen. Trotz des Brauchs, gelegentlich Par t ner von anderen Stämmen zu nehmen, ist die Wechse l heirat immer noch auf eine kleine Zahl begrenzt.“
    Deyv und Vana wurde bei seinen Worten warm ums Herz.
    „Allerdings ist zweifelhaft, ob das Kind die Reise übe r leben wird, da das bei seinen Eltern auch nicht der Fall sein wird. Wenn ihr erst ohne uns unterwegs seid …“
    Endlich kamen sie an die Stelle, an der sie nach rechts abbiegen mußten, wenn sie die Quelle der schwebenden Gebilde erreichen wollten. Sie tauschten die Straße j e doch nicht gegen das unwegsame Gelände ein. Noch nicht, j e denfalls. Es kam eine Kreuzung, an der eine Straße nach links und eine andere in die gewünschte Richtung verlief. Auf letzterer brachten sie es etwa fün f zig Meilen weit, bis sie ganz plötzlich endete.

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