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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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sie nicht einfach in ihrem Hügel?“ fragte Vana.
    „Weil sie dann ausgeräuchert würden. Das wissen sie, und darum kommen sie heraus und kämpfen. Das hat mir jedenfalls mein Großvater erzählt.“
    Die Männer waren mittlerweile zahlenmäßig sechs zu eins unterlegen. Obwohl die Dreschflegel die Ameise n tiere zermalmten und die Speere die Schlangen durc h bohrten, waren nicht genug Männer vorhanden, um den Hügelwesen Einhalt zu gebieten. Ein großer Krieger in orangefarbenem Kilt – er war der einzige, der auf diese Weise unter all den Angreifern derartig auffiel – ließ auf einer Knochenpfeife einen durchdringenden Ton erscha l len. Gleich darauf wandten sich die Krieger ab und ran n ten auf den Dschungel zu. Die gefangenen Athmau na h men sie mit.
    Einer der pelzigen Zweibeiner wurde jedoch noch von zwei Männern weiterverfolgt. Er rannte genau auf das Versteck der fünf Wanderer zu.
    Deyv sagte: „Lauft schnell!“
    Es war zu spät. Bevor sie wieder den Pfad erreicht ha t ten, war der Athmau durch das Laub gebrochen und mi t ten unter ihnen. Hinter ihm kamen die beiden Krieger. Einer von ihnen schleuderte seine Axt und erwischte das Tier mit der stumpfen Seite am Hinterkopf. Es war ein meisterlicher Wurf, der genau das bewirkte, was er hatte bewirken sollen. Er betäubte den Athmau, der Deyv vor die Füße fiel.
    Aejip sprang dem Werfer der Axt an die Gurgel. Jum schnappte sich das Bein des anderen, der den Speer erh o ben hatte, um ihn dem Hund in den Rücken zu stoßen. Vana kam ihm zuvor, indem sie ihm mit der scharfen Kante ihrer Axt auf den Kopf schlug. Dann jagte sie dem anderen Krieger den Tomahawk in die Schläfe. Aejip besorgte den Rest.
    Inzwischen hatte sich Deyv mit dem Athmau in den Armen hingesetzt. Er wiegte ihn liebevoll hin und her und sah dabei zufrieden und verträumt aus.
    Vana wollte auf ihn zugehen. Sloosh aber summte ihr zu: „Halt! Der Duft hat ihn erwischt! Komm ihm nicht zu nahe, ich mache das schon!“
    Der Archkerri griff nach dem immer noch halb b e wußtlosen Tier. Deyv drückte es noch fester an sich. Sloosh befahl: „Loslassen!“
    Er hob den Athmau hoch, während Deyv ihn weiter umklammert hielt. In diesem Augenblick kam ein weit e rer Krieger, der aus einem dutzend Wunden blutete, durch den Sumpf gewankt. Aejip sprang ihn an, und schreiend ging der Mann zu Boden.
    Sloosh ließ Deyv und den Athmau los, und er faßte Deyv an den Händen, um sie auseinanderzuziehen. Das Tier fiel von ihm ab, überschlug sich, stand schwankend auf und gab ein Piepsen von sich. Sloosh packte es und schleuderte es mindestens drei Meter weit. Es rollte hi n ter einen Strauch.
    Vana half Deyv auf die Beine. Er stand lächelnd da und schien sie, die ihn zum Weglaufen ermuntern wollte, nicht zu hören. Inzwischen hatte die Katze den Krieger zum Schweigen gebracht. Die gellenden Schreie der Männer jenseits der Sträucher ließen erkennen, daß etwas nicht in Ordnung war.
    Vana nahm Deyv bei der Hand und zog ihn mit sich fort, während sie gleichzeitig Aejip und Jum befahl, von dem Pfad herunterzugehen. Sie zerrte Deyv hinter ihnen her, und Sloosh stieß wenige Sekunden später ebenfalls zu ihnen. Als sie sich schließlich weit genug durch das Gestrüpp gekämpft hatten, daß die Stimmen der Sta m mesleute nur noch schwach zu vernehmen waren, kam Deyv allmählich wieder zu sich.
    „Was ist passiert?“ fragte er.
    Vana sagte es ihm. Er sah aus, als schämte er sich, aber er sagte: „Ich konnte nichts dafür. Und es war ein wunderbares Erlebnis. Sogar noch besser, als wenn ich Thrathyumi gekaut hätte.“
    „Darüber kannst du nachdenken, wenn sie dich umg e bracht haben“, versetzte Vana.
    Deyv entgegnete ärgerlich: „Es war nicht meine Schuld.“
    Mittlerweile hatten die Krieger damit begonnen, den ganzen Busch zu durchkämmen. Sloosh führte die G e fährten durch die dichte Vegetation hindurch; sein ma s siger Körper zerdrückte die Pflanzen . Das ging nicht vö l lig ohne Geräusche vonstatten, aber ihre Verfolger schrien sich gegenseitig so laut an und arbeiteten sich so geräuschvoll durch den Busch, daß sie den Archkerri gar nicht hören konnten. Nach langer Anstrengung kamen die fünf dann an einen Pfad. Es war möglich, daß es sich dabei um den gleichen handelte, von dem sie vorher a b gewichen waren, aber die Spuren in der weichen Erde deuteten eher darauf hin, daß sie von einigen sehr gr o ßen, behuften Tieren herrührten.
    Wenig später gelangten sie zu einer zweiten

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