Dunkel ist die Sonne
Ebene, die mit gelbem Gras und hier und da mit Bäumen b e wachsen war. Als sie sie halb durchquert hatten, hörten sie hinter sich die gellenden Schreie ihrer Verfolger. Di e se Krieger waren über den gleichen Pfad gekommen und wollten sich jetzt – es waren zwanzig an der Zahl –, i h nen an die Fersen heften. Die Speere hatten sie hoch e r hoben.
Sloosh meinte, daß sie jetzt nur noch eines tun kon n ten. Was sie dann auch prompt taten. Sie nahmen ihm den Würfel vom Rücken, und er zog den Stab heraus. Als die Krieger bei ihnen angelangt waren, fanden sie einen vollständig ausgedehnten Zylinder vor, der ihre Beute bereits in sich aufgenommen hatte. Zum Glück war der Wind nicht stark genug, um den Zylinder mitsamt Insa s sen wegzublasen.
Nach einer guten Weile, während der sie keinerlei G e räusche vernommen hatten, öffnete Sloosh die Tür. Ein vorsichtiger Blick überzeugte ihn, daß die Männer aufg e geben hatten. Da sie auch nicht gehört hatten, daß j e mand an die Wände geklopft hätte, hatten sich die Kri e ger wahrscheinlich nicht einmal nahe an das fremdartige und damit erschreckende Ding herangewagt.
Sloosh ließ seine Blicke bis ans andere Ende der Eb e ne schweifen.
„Dort sind die Abdrücke des Yawtl. Wir brauchen die Spuren gar nicht erst lange zu suchen.“
Als Deyv nach der nächsten Ruhezeit aufwachte, stel l te er fest, daß die Innenräume des Fahrzeugs in hellem Licht erstrahlten. Mit heftigem Herzklopfen sprang er auf und schrie: „Sloosh!“
Der Pflanzenmensch trat eine Minute darauf aus dem Raum nebenan. „Ich habe die Platte gefunden, die den Beleuchtungsmechanismus in Gang setzt.“
„Was leuchtet denn da eigentlich?“ wollte Deyv wi s sen.
„Das gesamte Material selbst. Beachte, daß es keine Schatten gibt. Die Platten für die Beleuchtung einzelner Räume habe ich übrigens auch gefunden. Ich mache al l mählich Fortschritte.“
Deyv war froh, daß sie nun nicht länger im Dunkeln zu sitzen brauchten. Trotzdem war ihm bei den Nachfo r schungen des Archkerri nicht ganz wohl. Irgendwann würde er noch einen Fehler machen und die falsche Pla t te drücken. Und womöglich würden sie dann durch die Luft fliegen, ohne auch nur die geringste Ahnung zu h a ben, wie das Fahrzeug gesteuert wurde.
Sie marschierten weiter durch einen hochgelegenen Paß, und sie kamen an ein weiteres Tal. Dieses war w e sentlich breiter als das, was schon hinter ihnen lag. Sloosh blickte vom Hang auf die kleineren Berge des Tales hinunter.
„Die Spur endet hier.“
Ein Fluß schlängelte sich von einem Horizont zum a n deren. In der Mitte teilte er sich in zwei Arme, um eine große Insel zu umfassen. Etwas Winziges schwebte über ihr, das weiß glänzte.
„Hoffentlich wohnt er da und ruht sich nicht nur aus“, meinte Vana.
Sie brauchten zwei Ruhezeiten, um an den Fuß des Berges hinunterzugelangen , aber nur kurze Zeit, um an den Fluß zu kommen. Sie bauten wieder ein Floß mit einem Steuerruder und trieben abwärts, wobei sie eine Stange benutzten, um den Kurs besser regulieren zu kö n nen. Der Fluß war etwa eine Meile breit, bis sie zu der etwa rautenförmigen Insel kamen. Hier war der rechte Arm nur eine halbe Meile breit und ungewöhnlich stark mit Athaksum bevölkert. Diese schwammen nahe an das Floß heran und betrachteten die Passagiere mit kalten blauen Augen, ohne jedoch anzugreifen. Ein Schwimmer hätte sich da nicht lange halten können.
Der Gegenstand, der über der Insel schwebte, war größer geworden. Er war aber immer noch so weit weg, daß man nicht genau erkennen konnte, was es war.
Offensichtlich gab es auf der Insel keine Dschunge l pfade, was bedeutete, daß wenige Leute, wenn überhaupt welche dort waren, auf ihr lebten. Sloosh watete in einen Sumpf hinein, als er den nur für ihn sichtbaren Spuren folgte. Die anderen, die ihm folgten, wagten kaum, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Schlangen zischten sie an und ließen sich von Zweigen oder Felsen in das übelri e chende, brodelnde, dunkelgrüne Wasser gleiten. Inse k tenschwärme fielen über sie her. Froschähnliche Amph i bien, die vielleicht fünfzig Pfund wiegen mochten, sprangen von Schlammhügelchen und landeten mit kla t schenden Geräuschen auf dem Bauch. Dann verschwa n den sie ebenso plötzlich, wie sie gekommen waren, um anschließend ganz nahe bei den Beinen der Wanderer wieder aufzutauchen. Sie schnellten ihre Zungen vor und zerkratzten die Beine mit winzigen spitzen Widerhaken.
Sloosh
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