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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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sagte: „Sie können vielleicht verletzen, aber lebensgefährlich sind sie nicht. Wenn sie es wären, wäre der Yawtl wohl kaum hierhergegangen.“
    Das Wasser wurde tiefer. Aejip und Jum fingen an zu schwimmen. Plötzlich stieg der Grund jäh an, und sie befanden sich auf höhergelegenem Boden. Sie waren jetzt von riesigen Bäumen umgeben, unter denen nur w e nig Unterholz wuchs. Sie hielten an, um Schlamm auf ihre von Insekten zerstochenen Körper zu schmieren und um auszuruhen. Unter den Zweigen herrschte eigenartige Stille; es gab kein Summen, kein Zischen, kein Kräc h zen, Kreischen, Zwitschern – nichts. Grünlichgrauer Schimmel überzog die unteren Teile der Baumstämme, ein flockiges, übelriechendes Zeug, das ungefähr sechzig bis neunzig Zentimeter dick war.
    Niemand sprach. Sloosh legte einen Finger an das E n de seines Summers, um darauf hinzuweisen, daß sie sich ruhig verhalten sollten. Nach einer Weile machte er eine Bewegung mit der Hand, und er begann sich langsam von ihnen zu entfernen. Müde erhoben sie sich, da e i gentlich längst Schlafenszeit war, und schlossen sich ihm an. Nach kurzer Zeit hatten sie den Wald durchquert und kamen am Rande eines flachen Tals heraus. Der Boden schien hauptsächlich mit Sand und riesengroßen, dunke l blauen Felsblöcken bedeckt. Hier und da stand ein ei n zelner Baum oder kleinerer Busch.
    In einer Entfernung von ungefähr einer Meile schwe b te mitten über dem Tal deutlich sichtbar das weiße E t was. Irgendein starkes Kabel in der Mitte und dünnere Kabel an den Rändern hinderten es davonzufliegen.
    Deyv sprach ganz leise. „Drei Tharakorm. Nebenei n ander festgebunden.“
    Sloosh warf einen prüfenden Blick in die Runde. „Der Yawtl ist da oben gewesen. Aber er ist wieder herunte r gekommen, ohne sich einer Leiter zu bedienen.“
    „Wie meinst du das?“ fragte Vana.
    „Ich meine, daß er entweder gesprungen oder heru n tergeworfen worden ist . “ Er zeigte mit dem Finger. „Er ist jetzt da drüben, irgendwo hinter dem außergewöhnlich großen Felsen.“
    Sie begaben sich den Hang hinunter und auf den we i chen, sehr warmen Sand. Sie waren noch keine sechs M e ter gegangen, als Sloosh stehenblieb und eine Hand hob. Sie wunderten sich darüber, aber sein Verhalten hatte o f fensichtlich die Bedeutung, daß sie ruhig bleiben sollten.
    Kurz darauf begann der Sand zu kochen. Eine kleine Grube wurde sichtbar, und zwei lange Fühler, grellgrün mit schmalen gelben Streifen, glitten aus ihr hervor. Sie schlängelten sich umher, als suchten sie etwas. Sloosh bedeutete seinen Leuten, daß sie den Rückzug antreten sollten. Nach etwa zwanzig Schritt blieb er wieder st e hen. Sie warteten, bis die Fühler auf eine Länge von etwa fünf Metern herausgekommen waren.
    Dann, es geschah so plötzlich, daß sie entsetzt zurüc k sprangen, schoß ein langer, gebogener und mit Widerh a ken versehener Stab nicht einmal drei Meter von ihnen entfernt aus dem Sand.
    Es verging eine Minute. Dann verschwand der Stachel genauso schnell, wie er gekommen war.
    „Das ist sonderbar“, summte Sloosh leise. „Der sollte eigentlich nicht da sein. Er befindet sich nämlich genau auf dem Wege des Yawtl.“
    „Was meinst du?“ flüsterte Deyv.
    „Ich kann die Abdrücke vieler Wesen erkennen, die ich noch nie gesehen habe. Sie befinden sich ganz offe n sichtlich unter der Erde. Ich nehme an, daß man sie dort ausgesetzt hat, damit sie unwillkommene Gäste abfa n gen. Aber der Weg des Yawtl verläuft stellenweise so gewunden, daß er sie einfach kennen mußte. Ich bin se i ner Spur deshalb gefolgt, damit auch wir den Sandung e heuern ausweichen konnten.
    Dann aber bemerkte ich eines von ihnen direkt unte r halb des Weges, den der Yawtl eingeschlagen hatte. A u ßerdem sehe ich die Abdrücke von drei Menschen, die sich hier vollkommen frei bewegt haben müssen. Und es sieht mir ganz so aus, als ob sie die Sandungeheuer i r gendwohin geführt hätten.“
    „Warum hast du uns das nicht gesagt?“ fragte Deyv heftig.
    „Das hätte ich schon getan, wenn es an der Zeit gew e sen wäre. Solange wir auf dem sicheren Pfade waren, war es nicht notwendig.“
    Sloosh blickte auf die nebeneinander schwebenden Tharakorm . „ Wir wollen hoffen, daß ihre Ruhezeiten den unsrigen entsprechen. Und daß sie keine Wache aufg e stellt haben. Andernfalls haben sie uns nämlich schon gesehen. Wir machen am besten einfach so weiter, als ob sie uns nicht gesehen hätten. Etwas anderes können wir

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