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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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suchten nicht weiter, durchs Fenster einzudringen, aber ihr Lärm erfüllte immer noch die Kajüte.
    Deyv packte die Frau bei der Hand und zerrte sie vom Bett. Er schleifte sie bis zu der Öffnung im Boden und stieß sie hinunter. Sie wäre sicher wieder aufgestanden und durch einen Korridor geflohen, wenn er nicht selbst hinterhergesprungen wäre. Ihr Kopf schlug auf dem B o den auf, und sie verlor das Bewußtsein. Er hoffte, daß er sie nicht getötet hatte, da er sie später vielleicht noch g e brauchen konnte.
    Vana kam rasch herunter, gefolgt von den beiden Ti e ren. Der vom Licht eingerahmte Hoozisst nahm zwei Stufen auf einmal. Er hatte seine Fackel mit der glühe n den Quarzkugel vertauscht.
    „Sie gibt viel besseres Licht“, meinte er grinsend. „Außerdem möchte ich sichergehen, daß sich niemand an ihr vergreift.“
    Deyv wartete nicht, bis der Archkerri seinen schwe r fälligen Gang über die Treppe angetreten hatte. Er lief schnell auf die Stelle zu, an der laut Hoozisst die Hexe schlief. Offene Eingänge, hinter denen es dunkel und ruhig war, zuckten an ihm vorbei. Der Türeingang zu Feershes Raum war noch etwa drei Meter entfernt, als er mit dem Kopf gegen eine Wand rannte, die ganz plöt z lich dagewesen war. Er fiel um; Schwert und Fackel gli t ten ihm aus den auf einmal kraftlos gewordenen Händen. Für einen Moment wußte er nicht, was geschehen war. Jetzt kam zu dem Blut, das aus den Kratzern in seinem Gesicht floß, auch noch eine blutende Nase hinzu.
    Mit wackligen Beinen erhob er sich und nahm die Fackel wieder auf. Die Wand war aus einer Vertiefung in der Wand geglitten oder hatte sich aus einer solchen he r ausgeklappt. Das war so schnell gegangen, daß er es überhaupt nicht gemerkt hatte. Auch hatte er sie nicht auf dem Boden aufsetzen hören.
    Er drehte sich um, wobei er automatisch nach dem Schwert griff. Drei Meter hinter ihm versperrte ihm eine zweite Wand den Weg. Er saß in einer Falle.
    Jemand hämmerte gegen die Wand. Er schritt auf sie zu und rief etwas. Stille dröhnte durch die Kammer. Er legte den Mund so nahe wie möglich an das sehr starke, aber gleichzeitig sehr dünne Material und schrie: „Ich bin es, Deyv! Wer ist da?“
    Als er das Ohr an die Wand legte, hörte er: „Ruhig, Jum, Aejip!“
    Jetzt konnte er das leise Knurren der beiden Tiere e r kennen.
    „Vana! Ich bin hier zwischen zwei Wänden gefangen. Wo sind die anderen?“
    „Hoozisst ist durch einen anderen Korridor gelaufen. Er will versuchen, ob er von dem aus, der längs durch das Schiff geht, in den Raum der Hexe kommen kann.“
    „Sie wird ihn auf der anderen Seite kaum offenlassen – nehme ich an“, schrie Deyv zurück. „Wo ist Sloosh?“
    „Er hält die Khratikl in dem Raum unter dem Eingang auf.“
    Es gelang Deyv, die panische Angst, die in ihm wie Hefe in einem Topf gärte, niederzuhalten. Die Luft in der Kammer würde nur noch für eine gewisse Zeit re i chen, und jede körperliche Handlung würde sie schne l ler verbrauchen. Feersh würde kaum sich selbst eine Falle stellen; also mußte sie sich einen Fluchtweg o f fengelassen haben. Dieser würde nun sicher nicht durch den unteren Teil des Schiffes führen, weil sie in diesem Falle eine sehr große Ankerwinde benötigen würde, um sich an einer Strickleiter zur Erde hinab lassen zu kö n nen. Außerdem würde sie gewiß nicht das Tharakorm verlassen und sich Feinden ausliefern, die eventuell u n ten lauerten.
    Dies war das untere Deck. Der Rumpf war hier nach innen gewölbt, wie der Rumpf eines Einbaums. Die Eb e ne, auf der er sich befand, stand in keinem direkten Ko n takt mit dem Rumpf des benachbarten Tharakorm. Aber es war wahrscheinlich ein Fenster da, durch das Feersh eine Planke legen konnte, um auf diese Weise auf das anliegende Schiffswesen hinüberzukommen. Sie konnte sogar schon darauf sein. Vielleicht wartete sie aber auch noch ab, was geschehen würde.
    Deyv erzählte Vana von seiner Theorie. Dann meinte er: „Ich werde jetzt, wenn das geht, ein Loch in die A u ßenwand schneiden und nachsehen, ob sie schon drüben ist. Dadurch bekomme ich auch etwas frische Luft. Ich hoffe nur, daß der Rumpf nicht so fest ist wie die Wände, die die Gaszellen schützen.“
    „Aber selbst wenn du herausbekommst, ob sie tatsäc h lich schon drüben ist“, rief Vana, „was hast du davon? Du wirst ihr doch gar nicht folgen können.“
    „Ich sagte dir doch, daß ich frische Luft brauche. Und soviel ich weiß, gibt es zwischen ihrer Tür

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