Dunkel ist die Sonne
hätte er sich am liebsten übergeben.
Vorsichtig ging er durch die Tür und sah um die Ecke. Das Feuer und die Fackeln enthüllten hinter der Kajüte Feersh, ihre Kinder und die Sklaven. Die Hexe sagte g e rade etwas mit leiser Stimme zu ihnen. Als sie geendet hatte, legte sie ihre Hand auf Jowanarrs Schulter. Die Tochter wandte sich in Deyvs Richtung um; er trat rasch hinter die Tür.
„Geht auf die andere Seite!“ flüstert er.
Einen Augenblick darauf hörten sie, wie die Feinde die Kajüte betraten. Jemand kletterte auf das Dach. Deyv trat ein Stück von der Kajütenwand zurück, wo er sich hingekauert hatte, und wagte einen raschen Blick nach oben. Eine Sklavenfrau stand mit dem Rücken zu ihm auf dem Dach und bemühte sich, durch das Feuer und den Rauch an der Reling etwas zu erkennen.
Er schoß wieder zur Kajütenwand zurück und sagte: „Sie haben da oben eine Wächterin postiert. Aber wo wollen die anderen hin?“
Der Yawtl antwortete: „Ich nehme an, sie haben das gleiche vor, was wir soeben gemacht haben, nur in die entgegengesetzte Richtung.“
„Dann haben sie noch mehr Planken.“
„Daran würde ich keinen Moment zweifeln.“ Der Yawtl kicherte in sich hinein.
„Dann werden sie auch die Fackeln sehen, die wir z u rückgelassen haben!“
Wenn sie zur vorderen Kajüte liefen, hätte die Wäc h terin sie wahrscheinlich gesehen, und ein Schrei hätte die Hexe gewarnt. Sie hatten jedoch nicht viel Zeit, um über die weiteren Schritte lange nachzudenken.
Ohne den anderen zu sagen, was er vorhatte, sprang Deyv auf, griff mit beiden Händen nach dem Kajüte n dach und zog sich hoch. Die Frau fuhr herum, als sie ihn kommen hörte, aber da war er schon auf den Beinen und holte mit dem Tomahawk aus. Die Kante traf sie über dem Ohr, und sie brach lautlos zusammen. Er sprang wieder vom Dach herunter und rannte auf die vordere Kajüte zu. Diejenigen, die da unten waren, hörten ve r mutlich seine Schritte, aber das konnte er nicht ändern. Hinter ihm ertönte das gedämpfte Geräusch von Vanas und Hoozissts Füßen sowie Jums und Aejips Pfoten.
Sie hatten Glück. Als er den Korridor erreichte, sah er, daß Feersh und ihre Leute gerade den Korridor hinunte r blickten, der vom Fuß der Treppe wegführte. Es sah ihm ganz so aus, als habe die Hexe jemanden hindurchg e schickt und warte nun zusammen mit den anderen auf dessen Rückkehr. Aha! Einige Sklaven waren mit einer Planke unterwegs.
Aus dem Türeingang des Raums, durch den er in das Tharakorm eingedrungen war, schimmerte Licht. Für die Leute der Hexe war es sicher nur schwach zu sehen, aber sie mußten es bemerkt haben. Daß sie jedoch niemanden geschickt hatten, um nachzuforschen, bewies, daß sie dem Licht wenig Beachtung geschenkt hatten. Warum sollten sie auch? Die Teilnehmer einer kürzlich stattg e fundenen Schlacht hatten eben einige ausgebrannte Fa c keln herumliegen lassen.
Irgend jemand hatte Feersh aber bestimmt von dem Licht berichtet. Es konnte sein, daß sie sich noch dazu entschloß, jemanden nachsehen zu lassen, wenn sie an diesem Raum angelangt war. Er drehte sich um und schob die anderen in einen Raum auf der anderen Seite des Korridors. Er ließ sich auf alle viere fallen und stec k te den Kopf um die Ecke des Türeingangs. Sie waren gerade rechtzeitig verschwunden. Ein Sklave kam mit einer Fackel angelaufen, zwei andere trugen eine lange Planke, und ein weiterer Sklave folgte.
Der Anführer rannte vor den übrigen her, bis er zu dem Raum gelangte, der die Fackeln enthielt. Er warf einen Blick durch den Türeingang und raste dann zurück, um Bericht zu erstatten. Deyv konnte nicht verstehen, was er sagte, aber Feersh war offensichtlich nicht beu n ruhigt. Sie sagte etwas, und die beiden Sklaven schafften die Planke durch die Tür eines Raums, der sich etwa sechs Meter vom Versteck der Eindringlinge entfernt befand.
Deyv mußte den Kopf einziehen. Als das Licht, das die Fackeln der Leute verströmten, etwas schwächer g e worden war, sah er noch einmal hin. Niemand war im Korridor.
Er wartete noch eine Weile ab und lief dann blit z schnell den Korridor hinunter. Da er hoffte, daß sie ihre ganze Konzentration auf die Ausführung ihres Plans ric h ten würden, gestattete er sich einen flüchtigen Blick in den Raum, in den sie gegangen waren. Alles beobachtete die beiden Sklaven, wie sie die Planke über den Abgrund legten.
Als er den anderen erzählt hatte, was er gesehen hatte, meinte Vana: „Sloosh sieht sie sicher
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