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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Speere bereit. „Die kö n nen wir werfen, wenn uns die Pfeile ausgehen.“
    Inzwischen konnten sie im Schein des Feuers das erste der heranfliegenden Geschöpfe sehen. Diese gaben sich offensichtlich alle Mühe, sie einzuholen; sie schlugen heftig mit den Flügeln, und anscheinend strengten sie sich so sehr an, daß sie nicht einmal mehr genug Luft zum Schreien hatten.
    „Vielleicht haben sie sich längst zerstreut, wenn sie uns erreichen“, meinte Deyv. „Und wenn sie uns tatsäc h lich einholen, sind sie bestimmt sehr müde.“
    Der Yawtl reichte Sloosh einen Speer. „Hier, versuch mal dein Glück. Für uns Schwächlinge sind sie noch zu weit entfernt, aber du schaffst es vielleicht.“
    Der Archkerri wog die Waffe in der Hand und entge g nete: „Ich warte noch etwas, bis sie nähergekommen sind.“
    Sein erster Wurf verfehlte den Körper des Anführers, traf jedoch einen Flügel. Mit lautem Kreischen fiel der Khratikl in die Dunkelheit. Die anderen verlangsamten ihren Flug aber nicht.
    Jum bellte, und sie wandten sich in die Richtung, die er angab. Die Bestien, die auf den Masten des Tharakorm Zuflucht gefunden hatten, stießen stumm auf sie herab. Sie wollten die vier ablenken, während ihre Kameraden landeten.
    Mit heftig schlagenden Flügeln kamen sie im Stur z flug herunter, zogen dann wieder hoch und flogen genau oberhalb der Reichweite von Speeren oder Schwertern eine Kurve. Sie kreisten über dem Deck, stiegen auf und bereiteten sich auf den nächsten Angriff vor.
    Deyv drehte ihnen den Rücken zu, wickelte sein Seil ab und befestigte das eine Ende am Griff seines Schwe r tes. Dann umfaßte er mit der Hand das Mittelstück des Seils. Als die Khratikl in geschlossener Formation heru n terstießen, war die Klinge plötzlich mitten unter ihnen. Das Schwert wirbelte am Ende des Seils; die Kante ze r kratzte einem der Tiere die grotesk nach vorn gewölbte Brust, einem anderen die Stirn und einem dritten das L e der eines Flügels. Zwei von ihnen plumpsten auf Deck und wollten davonlaufen. Vana erwischte das eine mit dem Speer. Dem anderen zerschmetterte Hoozisst mit dem Tomahawk den Kopf.
    Deyv wandte sich um. Ihre Verfolger waren jetzt noch einen Speerwurf von den Menschen entfernt. Die am nächsten herangekommen waren, waren zwölf an der Zahl. Der übrige Teil der Schar war zurückgefallen und würde auch nicht mehr aufholen.
    Alle Speere waren geworfen. Drei hatten ihr Ziel g e troffen; einer aber durchschnitt die Haut eines Flügels, ohne dessen Besitzer zu verletzen. Das so entstandene Loch setzte ihn jedoch außerstande, mit den übrigen mi t zuhalten.
    „Noch neun!“ rief Deyv.
    Vana legte einen Pfeil in ihr Blasrohr ein, zielte und schoß. Noch ein Schrei, noch ein Todesfall. Sie traf noch zwei weitere, und dann, unter dem Hurrageschrei, dem Summen, Bellen und Fauchen der Verteidiger, drehten die Khratikl ab. Rasch waren sie in der Dunkelheit ve r schwunden.
    Die auf dem Mast gesessen hatten, setzten noch ein letztes Mal zum Sturzflug an. Es war ein zaghafter Ve r such. Deyvs Schwert traf den einen. Hoozissts Tom a hawk streifte die Brust eines anderen. Schreiend flogen die Überlebenden davon.

21
     
    Vana meinte, daß sie ruhen, vielleicht schlafen sollten, solange das Feuer Feersh davon abhalten würde a n zugreifen. Beim Wachdienst konnten sie sich abwec h seln.
    „Nein“, erwiderte Deyv. „Natürlich haben wir eine schwere Prüfung hinter uns. Ich fühle mich schwach in den Beinen, und ich bin unheimlich müde. Aber wir dü r fen sie nicht zu Atem kommen lassen. Wer weiß, was für Apparate der Alten sie noch an Bord hat, an die sie bisher nur noch nicht herangekommen ist. Abgesehen davon wäre sie rachsüchtig genug, unsere Seeleneier über Bord zu werfen. Dann finden wir sie nie mehr wieder, und alle Mühe wäre umsonst gewesen.“
    Sloosh begann zu summen. Deyv redete weiter.
    „Und noch etwas. Es könnte sein, daß sie mehr als nur eine Planke hat. Dann könnte sie die Sklaven und Kinder herüberschicken, um uns zu überrumpeln. Wer weiß, ob sie nicht gerade dabei ist oder ob sie es möglicherweise schon getan hat. Ich hoffe nur, daß sie gar nicht erst auf den Gedanken kommt, sie zu benutzen, falls sie noch eine haben sollte. Oder daß sie nicht den Nerv dazu hat – obwohl ich nach dem einen Mal, als ich ihr Gesicht flüchtig gesehen habe, wetten möchte, daß sie Angst b e stimmt nicht hat – was immer ihr sonst noch fehlen mag.
    Ich würde also sagen, wir nehmen unsere

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