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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Pflanzen, ke i ne Daten mehr über sie bekommen. Die Juwelenwüste dehnt sich langsam, aber sicher aus, und wo sie sich breitmacht, da wachsen keine Pflanzen mehr. Am Ende wird die gesamte Landmasse von ihr überzogen sein, aber das weißt du sicher schon.“
    „Zu den Einzelheiten können wir später kommen“, sagte Deyv ungeduldig, bevor Hoozisst übersetzen kon n te. „Erzähle nur den Teil deiner Geschichte, der die g e stohlenen Eier betrifft.“
    „Diese Einzelheiten, wie du es nennst, sind ein w e sentlicher Bestandteil meiner Geschichte. Als ich noch eine ganz junge Frau war, begab ich mich in das furch t bare Reich der Shemibob, das manche aus gutem Grund die Strahlende Scheußlichkeit nennen. Meine Mutter ha t te versucht, mich zu töten, weil sie herausgefunden hatte, daß ich sie töten wollte. Ich floh rechtzeitig und wurde jenes verächtlichste und beklagenswerteste aller G e schöpfe, nämlich eine Hexe ohne Artefakte der Alten. Darum beschloß ich, mich heimlich in die Juwelenwüste zu begeben und der Shemibob ein paar zu stehlen. Ich hatte gehört, daß sie ungeheure Reichtümer besäße. Was nicht überraschend ist, da sie Zeit genug hatte, sie anz u häufen, und ohnehin schon viele besaß.“
    „Wie lange Zeit hatte sie?“ fragte Vana.
    „Eure Sprache hat nicht die Worte dafür.“
    „Sage ihr, Hoozisst, daß ich euch drei Begriffe beig e bracht habe“, warf Sloosh ein. „Euer Verstand kennt sie, auch wenn ihr nicht die genaue Bedeutung begreift.“
    Feersh entgegnete: „Die Worte des Archkerri sind nicht gleich den meinen. Aber die Shemibob lebt seit beinahe zehntausend mal tausend plus zehntausend R u hezeiten auf der Erde. Und ich weiß nicht, wie alt sie schon war, als sie von einem fernen Stern herüberkam.“
    „Fast genauso alt“, sagte Sloosh.
    „Alt genug jedenfalls, um ein paar Runzeln zu haben“, sagte Feersh. Sie lächelte.
    „Nur ein ganz junges, tollkühnes und unwissendes Mädchen hätte das gleiche getan, was ich getan habe“, fuhr Feersh fort. „Ich hätte besser daran getan, wenn ich mich in der Nähe des Hauses meiner Mutter im Dschu n gel versteckt und auf eine Gelegenheit gewartet hätte, sie zu töten. Aber ich war ehrgeizig. Ich dachte, ich würde die mächtigste Hexe der Welt werden, wenn es mir g e länge, die Shemibob zu berauben. Also wagte ich mich in das Reich der Shemibob. Und die Shemibob nahm mich gefangen, und sie sagte, daß ich weiter in ihr Land eing e drungen sei als irgend jemand sonst.
    Lange Zeit war ich ihre Sklavin. Es war kein hartes Leben, nachdem ich mich erst einmal an ihr furchtbares Aussehen gewöhnt hatte. Anders als die übrigen Sklaven war ich sehr wißbegierig und versuchte, von ihr soviel zu lernen wie ich nur konnte. Sie redete gern mit mir. Manchmal dachte ich, daß der einzige Grund, weshalb sie Leute in ihr Reich lockte, der war, jemanden zum R e den zu haben. Während ich dort war, streifte ich viel u m her und hielt meine Augen offen, und ich suchte mir u n ter ihren Besitztümern aus, was ich mitnehmen wollte. Aber es waren so viele, daß ich nur ein paar auswählen konnte. Ich hätte nicht ein Dreißigstel von dem, was ich begehrte, wegtragen können. Viele ihrer Reichtümer w a ren von Wächtern bewacht, an denen ich mich nicht vo r beitraute.
    Einmal erzählte sie mir, daß ihr das ewige Leben nicht angeboren gewesen sei. Das Geheimnis des ewigen L e bens war einer ihrer Schätze. Aber sie hatte diesen Schatz nicht irgendwo in dem Pulsierenden Schloß versteckt. Auch war er nicht in einer der geheimen Kammern, um die rundherum Fallen aufgestellt waren. Nein, sie hatte das Geheimnis im Kopf.
    Ich fragte sie, warum sie es nicht an ihre Sklaven we i tergab. Dann wäre sie nicht mehr darauf angewiesen g e wesen, angebliche Räuber gefangenzunehmen, um sich mit immer neuen Sklaven zu versorgen. Sie lächelte nur – ein höchst grausiges Lächeln –, und sie sagte, daß, wenn sie das getan hätte, die Sklaven vielleicht genauso weise wie sie geworden wären und sie dann entweder getötet hätten oder mit ihren Artefakten weggelaufen w ä ren.
    Auch wäre es inzwischen sinnlos geworden, den Skl a ven etwas zu sagen, selbst wenn sie sich nun anders b e sonnen hätte. Was hätte es schon genützt? Innerhalb ve r hältnismäßig kurzer Zeit werde die Erde ohnehin zerri s sen. Und alle Sterne und alle Sternnebel würden in sich zusammenfallen und sich in einen unvorstellbar großen Feuerball verwandeln. Dieser würde dann

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