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Dunkel ist die Zukunft

Dunkel ist die Zukunft

Titel: Dunkel ist die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Sie hat einen getötet und zwei andere niedergeschlagen. Ich bin froh, daß die übrigen noch leben.« Er schwieg einen ganz kurzen Moment. »Sie hätten mir sagen müssen, wie gefährlich diese Frau ist«, fügte er hinzu. Daniel schwieg eine ganze Weile, und als er endlich weitersprach, klang er zu Skudders Überraschung kaum noch zornig, sondern beinahe amüsiert. »Das ist typisch Captain Laird«, murmelte er. »Ich hätte es wissen müssen. Trotzdem ... « Der Tonfall änderte sich wieder und wurde befehlend und kalt wie gewohnt. »... ihr müßt sie einfangen. Und nach Möglichkeit lebend.« »Einfangen?« Skudder lachte ganz leise. »Wie stellen Sie sich das vor? Sie hat eine unserer Maschinen gestohlen. Sie kann überall sein.« »Dann sucht sie!« befahl Daniel barsch. »Du hast genug Männer.« Skudder schnaubte. »Hören Sie!« sagte er erregt. »Ich brauche eine Armee, wenn ich die Ebene nach einem einzelnen Menschen durchkämmen soll. Und selbst, wenn wir sie ... « »Das mit der Armee ist eine gute Idee«, unterbrach ihn Daniel kalt. »Ich könnte dir eine schicken, Skudder, Willst du das?« Er sprach nicht weiter, aber Skudder überhörte die kaum verhohlene Drohung nicht, die in seinen Worten mitschwang. Ein Gefühl hilfloser Wut machte sich in ihm breit. Aber er widersprach nicht mehr, sondern schüttelte nur stumm den Kopf. »Gut«, fuhr Daniel fort. »Dann haben wir uns verstanden. Du hast zweiundsiebzig Stunden, Captain Laird zu finden. Ach - und noch etwas«, fügte er spöttisch hinzu. »Wenn du sie findest, paß auf dich auf, ja? Sie ist gefährlich.« Das rote >M< auf dem Bildschirm erlosch, aber Skudder starrte die flimmernde Mattscheibe noch sehr lange an, ehe er sich wütend vorbeugte und das Gerät ausschaltete. Irgendwann, dachte er grimmig, würde er es Daniel heimzahlen. Wer immer er sein mochte.

Kapitel 3

    Charity hatte das Gebirge verlassen, und das Wunder, auf das sie gehofft hatte, war tatsächlich eingetreten: Obwohl sie mehrmals die grellen Scheinwerfer gesehen hatte und ihr einmal eine der Maschinen fast bis auf Sichtweite nahe gekommen war, hatte man sie nicht entdeckt - was aber wohl daran lag, daß die Sharks sie für einen der ihren gehalten haben mußten. Charity hatte sich nach überraschend kurzer Zeit an das Motorrad gewöhnt. Außerdem hatte sie sich Gurks Rat zu Herzen genommen; statt nach Norden lenkte sie die Harley nach Süden, in die gewaltige Ebene hinein, die sie von der Höhe des Passes aus gesehen hatte. Sie fuhr eine gute Stunde - die letzten vierzig Minuten mit ausgeschaltetem Scheinwerfer —, ehe sie es wagte, die Maschine anzuhalten und sich einen Lagerplatz für die Nacht zu suchen. Sie verbarg die Maschine sorgfältig, suchte sich einen überhängenden Felsen und rollte sich darunter zum Schlaf zusammen; allerdings nicht, ohne ihre Waffe griffbereit neben sich zulegen und den Körperschild des Anzuges einzuschalten. Zumindest die zweite Vorsichtsmaßnahme erwies sich als berechtigt. Sie wachte in der Nacht nicht auf, aber am nächsten Morgen sah sie im Sand neben sich eine Anzahl kleiner Klauenabdrücke. Etwas war in der Nacht gekommen, hatte sich einen gehörigen elektrischen Schlag geholt und sich wieder getrollt. Beim ersten Licht des neuen Tages fuhr sie weiter, nachdem sie auf einen der Felsen geklettert und eine Weile vergeblich nach Verfolgern Ausschau gehalten hatte. Sie war durstig, und doch wagte sie es noch nicht, den knappen Wasservorrat in ihrer Feldflasche anzugreifen. Sie schätzte, daß es kaum später als sechs Uhr morgens war, aber die Sonne brannte bereits unbarmherzig vom Himmel. Der Tag würde sehr heiß werden. Zum Glück hatte sie wenigstens genügend Treibstoff. Die Harley verfügte über zwei große, jeweils dreißig Liter fassende Reservetanks, die die Stelle der früheren Packtaschen einnahmen.Sie würde ungefähr sechshundert Meilen mit diesem Ding fahren können. Theoretisch. Praktisch kam sie nicht einmal zwanzig Meilen weit, ehe ihre Fahrt zum ersten Mal unterbrochen wurde. Zuerst war es nur ein winziger dunkler Punkt, der vor ihr auf dem Horizont auftauchte, ein schwarzes Etwas, das mit sonderbar starren Bewegungen vorwärts krabbelte. Aber aus dem einen Punkt wurden zwei, dann fünf, und schließlich waren es so viele, daß Charity es aufgab, sie zählen zu wollen. Sie nahm Gas weg und ließ die Harley über die flachen Hügel rollen. Die schwarzen Punkte auf dem Horizont wuchsen ganz langsam heran. Und

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