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Dunkel ueber Longmont

Dunkel ueber Longmont

Titel: Dunkel ueber Longmont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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Wächter in der Burg der Übereigner dienen zu dürfen, und wies darauf hin, daß andere große Familien jetzt Meuchelmörder aussenden würden, um Sylvarresta zu erledigen. Raj Ahten war einverstanden, jedoch nur unter der Bedingung, daß Derrow eine kleinere Gabe spendete, eine des Gehörs.
    Einem anderen jedoch, der die gleiche Vergünstigung erbat, wurde eine üble Behandlung zuteil. Kommandant Ault verweigerte sich dem Wolflord völlig, verfluchte ihn und wünschte ihm den Tod.
    Raj Ahten hatte die Beschimpfungen mit Geduld und einem Lächeln über sich ergehen lassen, anschließend jedoch ergriff die Frau in Dunkelrot ganz zart die Hand des Kommandanten.
    Ihre Augen blitzten lachend auf, als der Kommandant von Kopf bis Fuß in Flammen aufging und einfach nur dastand, schrie und sich wand, während die Flammen sein Fleisch verzehrten, seine Rüstung zum Schmelzen brachten. Der Raum hallte von seinen Schreien wider. Der Gestank verkohlten Fleisches hing noch jetzt an den Wänden des Raumes.
    Man legte Aults verkohlte Leiche unten vor den Eingang zum Bergfried des Königs.
    Daher kamen die Menschen aus Burg Sylvarresta nun also voller Demut an, nahmen vor ihrem neuen Lord Aufstellung und brachten ihre Huldigungen dar. Raj Ahten sprach ruhig zu ihnen, derweil sein Gesicht wie eine Sonne strahlte und seine Stimme so unerschütterlich erklang wie das Meer.
    Die ganze Nacht über hatten Raj Ahtens Truppen die reichsten der ortsansässigen Kaufleute in die Burg verschleppt. Sie hatten es auf Gold und Gaben abgesehen. Die Menschen überließen dem Wolflord was immer er verlangte, würden alles hergeben, was sie besaßen.
    Auf diese Weise hatte Raj Ahten schließlich den Namen jenes jungen Mannes erfahren. Dieser hatte auf dem Weg zu König Sylvarresta, den er vor der bevorstehenden Invasion warnen wollte, einige seiner Riesen und Kundschafter sowie ein Dutzend Mastiffs getötet. Selbst in diesem Augenblick noch durchstreiften Raj Ahtens Spurenleser den Dunnwald auf der Suche nach dem jungen Prinz Orden.
    König Sylvarresta hockte auf dem Boden zu Raj Ahtens Füßen. Man hatte seinen Hals an ein Bein des Throns gebunden, und Sylvarresta zerrte mit der ganzen Naivität eines jungen Kätzchens immer wieder an dem Seil und versuchte es entzweizubeißen. Auf die Idee, sich loszubinden, kam er nicht. Iome betrachtete ihren Vater, und selbst sie mußte Raj Ahtens Pracht anerkennen. Seine Anmut beeindruckte sie so sehr, daß sie es irgendwie passend fand, wie ihr Vater dort hockte. Andere Herrscher hielten sich Hunde oder große Katzen als Haustiere zu ihren Füßen. Raj Ahten jedoch war mehr als ein gewöhnlicher Herrscher. Er hatte es verdient, daß ihm Könige zu Füßen saßen.
    Neben Raj Ahten stand seine persönliche Leibwache, zwei Berater und der fünfte seiner Flammenweber, eine Frau, deren bloße Anwesenheit Iome erzittern ließ, denn sie konnte ihre Macht spüren. Sie trug ein mitternachtsblaues Gewand, das locker über ihrem nackten Körper zusammengebunden war.
    Und jetzt stand sie vor einer silbernen Kohlenpfanne, einer großen Schale auf einem Postament, in die sie Zweige und brennendes Holz gelegt hatte. Die grünlichen Flammen loderten gut drei, vier Fuß über der Pfanne.
    Die Frau hatte an jenem Abend ein einziges Mal mit einem leidenschaftlich leuchtenden Vergnügen in den Augen von ihrer Kohlenpfanne aufgesehen und zu Raj Ahten gesagt: »Gute Neuigkeiten, oh Leuchtender. Wie es scheint, haben Eure Meuchelmörder König Gareth Arrooley von Internook erschlagen. Sein Licht leuchtet nicht mehr in der Erde.«
    Iome war entsetzt, als sie das hörte. Raj Ahten griff also mehr als einen König des Nordens gleichzeitig an. Sie fragte sich, wie weit seine Pläne reichten. Vielleicht sind wir alle Narren im Vergleich mit ihm, überlegte sie – so einfältig wie mein Vater, der zu seinen Füßen angebunden ist.
    Jetzt blickte Raj Ahten im Schein der Kohlenpfanne der Feuerdeuterin auf Binnesman herab und kratzte sich nachdenklich den Bart.
    »Wie lautet Euer Name?« fragte Raj Ahten.
    Der Zauberer sah auf. »Mein Name ist Binnesman.«
    »Aha, Binnesman. Eure Arbeit ist mir gut bekannt. Ich habe Eure Kräuterbücher gelesen.« Raj Ahten lächelte ihn an, geduldig, schaute zur Feuerdeuterin. »Du läßt ihn in Ketten herbringen. Das möchte ich nicht. Er erscheint mir harmlos.«
    Die Flammenweberin neben ihm sah Binnesman wie in Trance an, die Augen ziellos, sie starrte an ihm vorbei, als wollte sie allen Mut

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