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Dunkel ueber Longmont

Dunkel ueber Longmont

Titel: Dunkel ueber Longmont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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postieren. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit hatte man kochendes Öl auf den Mauerumgang hinaufgeschleppt. Obwohl die übliche Besatzung von drei Gardisten auf der Brustwehr patrouillierte, hockten, vor den Blicken verborgen, ein Dutzend weitere hinter den Zinnen.
    Dennoch mußten die Verteidiger gewarnt werden.
    Bogenschützen bemannten die Türme, Soldaten, die sich in der Stadt verborgen hielten, mußten benachrichtigt werden, damit sie den Meuchelmördern den Fluchtweg abschneiden konnten.
    Hinter seiner bunten Fensterscheibe verfolgte Sylvarresta, wie die Meuchelmörder die halbe Höhe der steinernen Bergfriedmauer erreichten, dann öffnete der König das Fenster und stieß in eine leise, schrille Pfeife.
    Wie ein Mann sprangen seine Soldaten auf, gossen Öl die Mauern des Bergfrieds hinunter und warfen die großen Eisenkessel hinterher, sobald sie geleert waren. Das Öl erzielte nicht die gewünschte Wirkung. Es war seit Sonnenuntergang zu sehr abgekühlt, und wenngleich die Meuchelmörder angesichts ihrer Verbrennungen verzweifelt aufschrien und einige in die Tiefe stürzten, als sie von herabstürzenden Kesseln getroffen wurden, krabbelten noch über zwanzig, flink wie Eidechsen, die Mauer hinauf.
    Die Gardisten oben auf der Burg der Übereigner zogen ihre Schwerter. Vom Bergfried des Königs aus, einige hundert Schritte entfernt, ließen Bogenschützen ihre Pfeile fliegen.
    Weitere Meuchelmörder stürzten ab, doch Raj Ahtens verbliebene Ritter legten eine beängstigende Entschlossenheit an den Tag.
    Lord Sylvarresta hatte geglaubt, die Meuchelmörder würden fliehen, sobald sie auf Widerstand stießen. Statt dessen beeilten sie sich noch mehr und erreichten die oberen Ränder der Brustwehren, wo mit Stacheln versehener Draht sie aufhielt.
    Sylvarrestas
    Soldaten
    droschen
    auf
    die
    Meuchelmörder ein, so daß ein weiteres Dutzend vom Turm der Burg in die Tiefe fiel.
    Dennoch erreichten sieben Meuchelmörder den oberen Rand des Turmes, wo sie ihre unglaublichen Fähigkeiten als Kämpfer voll entfalten konnten. Sie bewegten sich mit solcher Gewandtheit, daß Sylvarrestas Soldaten sich kaum selbst verteidigen konnten. Trotzdem wurden vier der Angreifer niedergestreckt, wofür jedoch ein Dutzend Verteidiger das Leben lassen mußte.
    Die drei letzten Meuchelmörder rannten die Stufen hinunter in den Bergfried der Übereigner gerade als die Lanzenträger des Königs aus der Wachstube unter den Fallgattern gelaufen kamen.
    Die Meuchelmörder schenkten den Gardisten keine Beachtung. Statt dessen sprangen sie an das Gitter, das eines der niedrigeren Fenster des Saals der Übereigner versperrte.
    Obwohl es sich um massives Eisen handelte, packten zwei Meuchelmörder eine Stange und zogen daran, rissen sie aus der Mauer und brachen dabei zweihundert Pfund schwere, mit Mörtel befestigte Steine heraus.
    Der dritte Meuchelmörder stellte sich den Lanzenträgern, bereit, sich zu verteidigen.
    Doch die Lanzenträger waren keine gewöhnlichen Soldaten.
    Kommandant Derrow und Kommandant Ault liefen Seite an Seite und zu allem entschlossen herbei. Kommandant Ault stieß nach dem Kopf des Meuchelmörders, ein blitzschneller Hieb.
    Sein Gegner duckte sich, sein eigenes Kurzschwert schnellte vor und grub sich in Aults behandschuhte Hand. Der Mann war ein dunkles, in schwarze Gewänder gehülltes Ungeheuer, dessen Schnelligkeit verblüffte. Er verlagerte sein Gewicht, bewegte sich so schnell hin und her, daß kein gewöhnlicher Mann einen Treffer hätte landen können. Er zog ein zweites Messer, seine Hände wirbelten im tödlichen Stil der Tanzenden Arme.
    In dieser Sekunde kreischten die Türen zum Bergfried der Übereigner wie von Schmerzen gequält. Die beiden, die durch das Fenster eingedrungen waren, rissen sie von innen auf.
    Einer schoß heraus.
    Kommandant Derrow holte mit seiner Lanze aus wie mit einer Axt. Ein harter Schlag traf den neuen Gegner am Kopf.
    Der draußen duckte sich genau, wie Ault es erwartete, und der Kommandant stieß zu. Er rammte dem Mann die Lanze in die Brust, hob sie an und schleuderte den Meuchelmörder in die Höhe und zur Seite.
    Ault ließ die Lanze fallen, zog einen langen Dolch und stürzte ins Innere des Bergfrieds der Übereigner.
    Drinnen hatte der letzte Meuchelmörder bereits zwei an der Tür postierte Wachen erledigt, war dann, während er fünf oder sechs Übereigner niederstreckte, die hätten im Bett sein sollen, in die Halle gerannt. Den Krummsäbel in der Hand, kniete er noch

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