Dunkel
aufzuzeichnen und dabei den Zivilisten jeden nur denkbaren Schutz zu gewähren. Er fügte hinzu, daß Parapsychologen seit Jahrzehnten Wissenschaftler gedrängt hätten, mit ihnen Hand in Hand zusammenzuarbeiten, so daß Kulek sich nicht über das beklagen solle, was jetzt geschehe. Der blinde Mann mußte das einräumen, und Jessica, die neben ihrem Vater stand, wirkte erleichtert darüber, daß das kleine Scharmützel zwischen den beiden bald vorüber war.
Bishop bahnte sich einen Weg durch das Gedränge von Technikern, Polizisten und Armeepersonal, die alle spezielle Aufgaben zu erfüllen schienen, und sah Edith Metlock in all dem Durcheinander allein in einem Segeltuchsessel sitzen. Er ging zu ihr hinüber und nahm auf dem leeren Stuhl neben ihr Platz.
»Wie fühlen Sie sich?« fragte er.
Ihr Lächeln war schwach. »Ein wenig nervös«, erwiderte sie.
»Ich bin mir ohnehin nicht sicher, ob dies der richtige Weg ist.«
»Jacob scheint zu glauben, es sei der einzige Weg.«
»Er hat wahrscheinlich recht.« Sie wirkte bedrückt.
»Wir haben reichlich bewaffneten Schutz«, sagte er, um sie zu beruhigen.
»Sie verstehen nicht, Chris. Ich muß diese ... diese Dunkelheit in meinen Verstand eindringen lassen. Das ist so, als erlaubte man einem bösen Geist, in den Körper einzudringen, nur daß es in diesem Fall mehrere hundert Dämonen sein werden.«
Er deutete auf zwei Männer, die ein paar Meter entfernt leise miteinander sprachen. »Sie werden bei Ihnen sein.«
»Die beiden sind hochangesehene Sensitive, und es ist ein Privileg, mit ihnen zu arbeiten. Aber unsere vereinten Kräfte sind nichts, verglichen mit dem Bösen, das sich zusammengeballt hat. Ich kann seine Anwesenheit bereits spüren - und sie macht mir Angst.«
»Vielleicht passiert nichts.«
»In gewisser Weise hoffe ich, daß Sie recht haben. Aber es muß aufgehalten werden, bevor es zu spät ist.«
Bishop schwieg für ein paar Augenblicke, den Kopf gebeugt, als mustere er den Schmutz zu seinen Füßen. »Edith«, sagte er schließlich, »damals in Jacobs Haus, als wir von den beiden Frauen als Geiseln festgehalten wurden, sagte eine von ihnen, bevor Sie kamen, daß Lynn, meine Frau, noch >aktiv< sei. Können Sie mir sagen, was sie meinte?«
Das Medium tätschelte mitleidig seinen Arm. »Wahrscheinlich meinte sie, daß der Geist Ihrer Frau mit den anderen verknüpft ist, die vom Dunkel beherrscht werden.«
»Ist sie noch ein Teil davon?«
»Ich kann es nicht sagen. Sind Sie deshalb heute nacht
hier?«
Bishop richtete sich auf. »Es gibt eine Menge, was ich in letzter Zeit akzeptieren mußte. Ich gebe zu, daß ich von vielen Dingen verwirrt bin, aber nur der Gedanke daran, wie sie Lynn ermordeten ...« Mit Mühe gelang es ihm, seinen Zorn zu beherrschen. »Wenn es etwas gibt, was ich tun kann, um dieses Ding zu zerstören, dann werde ich es tun. Jacob sagte, er sei sich dessen nicht sicher, was die Erscheinungen in Beechwood verursacht hätte — Sie oder ich oder wir beide zusammen. Ich vermute, ich bin nur eine Zutat, die er zur Hand haben will, um sie in den Topf zu werfen.«
Ein Schatten fiel auf sie, sie blickten auf und sahen Jessica. »Alles ist bereit, Edith. Jacob möchte, daß du und die anderen ihre Positionen einnehmen.«
Bishop half dem Medium hoch. Sie begaben sich zu Jacob Kulek, der zu einer Gruppe von Leuten sprach, worunter auch der Commissioner war, außerdem ein jung wirkender Armeemajor und mehrere Männer und Frauen, von denen Bishop wußte, daß sie sich als Wissenschaftler und Metaphysiker betätigten. Es ist wie ein Zirkus, dachte er grimmig.
Kulek unterbrach seine Unterhaltung, als Jessica ihn am Ärmel zupfte und etwas zu ihm sagte. Er nickte und sprach dann zu der Gruppe: »Jeder, der für diese Operation nicht benötigt wird, muß das Grundstück verlassen. Würden Sie bitten dafür sorgen, Commissioner? Das absolute Minimum an Wachen, das absolute Minimum an Technikern. Die Umstände für das, was wir zu erreichen versuchen, sind auch so schon schlecht genug. Die Suchscheinwerfer müssen ausgeschaltet werden, Major.«
»Mein Gott, das ist doch nicht Ihr Ernst?« kam sofort die Antwort.
»Ich fürchte, ja. Auch die Bogenlampen müssen beträchtlich gedämpft werden. Edith?«
»Ich bin hier, Jacob.«
»Es tut mir leid wegen dieser Umstände, meine Liebe. Ich hoffe, es wird dich nicht zu sehr ablenken. Mr. Enwright und Mr. Schenkel, sind Sie bereit?«
Die beiden Medien, die Jessica ebenfalls mit
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