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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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war zu stark.
    Das Hackmesser schwang bereits nach unten, als die Kugel sein Brustbein zerschmetterte und der Knall aus der 38er von den Betonwänden ringsum donnernd widerhallte. Der Hausmeister schrie auf und stürzte nach hinten, das Hackmesser fiel aus seiner Hand und rutschte harmlos an Edith Metlocks ausgestrecktem Arm vorbei. Er wälzte sich und versuchte wegzukriechen, aber unaufhaltsam rutschte er nach unten und stieß gegen Jessica, die die Waffe noch immer dorthin richtete, wo der Hausmeister gestanden hatte. Rauch kräuselte aus dem Lauf, und der Geruch von Kordit hing schwer in der Luft. Die Geräusche unten hatten nachgelassen, gerade so, als ober dieser hallende Knall jede Aktion unterbunden hätte. Bishop wußte, daß das Schweigen nicht andauern würde.
    Mit einer Hand half er Edith auf die Beine und warf dabei einen Blick auf ihren Unterarm. Es war eine lange Wunde, direkt unter ihrem Ellenbogen, die sich von einer Seite zur anderen zog. Offensichtlich war sie aber nicht tief, denn sie schien keine Mühe zu haben, ihren Arm zu benutzen. Er stieß sie auf den Absatz zu und folgte ihr, wobei er Kulek fast mit sich trug, und den blinden Mann dann vorsichtig mit dem Rücken gegen die Schwingtüren absetzte. Die Treppe endete auf einem kleinen Absatz, der durch die gelben Schwingtüren von dem kurzen Korridor getrennt war, der zur anderen Seite des Gebäudes führte. Das eiserne Treppengeländer endete links an der Stelle des Absatzes, wo er einen Balkon bildete, von dem aus Bishop das Treppenhaus überblicken konnte.
    Eine Tür diente wohl als Feuerausgang für die Leute, die in den oberen Apartments des Korridors wohnten. Er sah, wonach er suchte, als er die Taschenlampe auf die Decke richtete: dort befand sich eine Falltür. Die Metalleiter, die zu ihr führte, hing an der Wand gegenüber dem Balkongeländer. Eine Holzplanke war oben und unten an die Leiter gekettet und mit einem Vorhängeschloß gesichert, eine einfache Vorsichtsmaßnahme, um Kinder oder Vorbeikommende daran zu hindern, auf das Dach zu steigen.
    Die Geräusche von unten waren wieder zu hören, und er lief die Stufen zu Jessica hinunter. Mit Gewalt mußte er ihr die Pistole aus den verkrampften Fingern winden und sie zu der Stelle zerren, an der der Mann im Overall gestanden hatte.
    »Kümmere dich um deinen Vater, Jessica«, sagte er barsch und schob sie auf Kulek zu. Er wußte, daß ihre Verzweiflungstat sie in eine Art Schockzustand versetzt hatte, und der einzige Weg, sie herauszuholen, war der, sie mit etwas anderem zu beschäftigen; nach all dem, was sie durchgemacht hatten, durfte sie jetzt nicht völlig zusammenbrechen. Jessica kniete neben ihrem Vater und legte seinen Kopf in ihren Schoß.
    Bishop richtete die Taschenlampe auf die untere Kette an der Leiter und zerrte daran, um zu probieren, wie fest sie saß. Er war überrascht, als sie ihm in die Hand fiel; irgendjemand Kinder wahrscheinlich — hatten sich bereits daran zu schaffen gemacht, eines der Glieder durchgefeilt, sie aber in der Position belassen, bis sie die Kette nahe dem oberen Ende der Leiter aufbekommen hätten. Die zweite Kette war knapp in seiner Reichweite, zu hoch für kleinere Kinder, doch der Hausmeister oder die Handwerker konnten sie leicht greifen. Er faßte nach der Kette und zog daran. Sie hielt.
    Bishop fluchte. Sollten sie die Feuertür benutzen und in eines der Apartments darunter gehen? Nein, dort wären sie gefangen; der Mob konnte sich dort leicht Zugang verschaffen. Das Dach war der beste Platz — aus dieser Position heraus konnte man eine Armee in Schach halten. Er mußte die Kette irgendwie brechen oder das Vorhängeschloß öffnen; die Waffe die er Jessica abgenommen hatte, würde helfen.
    »Edith, gehen Sie zu Jessica!«
    Das Medium tat, was ihr gesagt worden war. Bishop stellte sich zwischen die drei geduckten Freunde und dem Ziel, auf das er die Pistole richtete. Er drehte seinen Kopf halb zur Seite, kniff die Augen zusammen und betete, daß es keinen Querschläger geben würde. Das Geräusch des zerschmetterten Metalls wurde von dem Knall übertönt, die abgelenkte Kugel flog weiter und schlug knapp über der Feuertür in die Wand. Die Kette fiel zu Boden, und die Holzplanke kippte von der Leiter.
    Bishop vergeudete keine Zeit; er legte die Leiter an, kletterte hoch und stieß gegen die Falltür. Sie bewegte sich nicht.
    Er steckte die Waffe in seine Tasche und untersuchte die Falltür mit der Taschenlampe; ein kleines Schloß war an

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