Dunkel
Geräusch macht, werden wir das erfahren.«
»Aber das können Sie nur in einem Zimmer aufbauen«, sagte Jessica.
Bishop nickte. »Dies hier wird das Zimmer sein. Bei den anderen muß ich mich auf Pulver und schwarze Baumwolle verlassen. Wenn wir in einem der anderen Zimmer Störspuren finden, bauen wir die elektrische Ausrüstung für die nächste Nacht dort auf.«
»Haben Sie erwogen, über Nacht in Beechwood zu bleiben?« Es war das Medium, das die Frage stellte.
»Sicher. Und ich habe mir mit >nein< geantwortet.«
»Aber ich dachte, Sie glauben nicht an Geister?«
»Ich hab's nicht gerne unbehaglich.« Er wandte sich an das Mädchen. »Jessica, ich habe zwei Thermometer gekauft. Es würde Zeit sparen, wenn Sie ein Zimmer testen, während ich das mit einen anderen Raum mache.«
»Gut, sollen wir hier anfangen?«
»Nein, oben. Ich möchte zuerst den Grundriß kennenlernen. Jacob, wollen Sie mit uns kommen?«
»Ich werde mit Edith hierbleiben. Ich fürchte, ich wäre keine große Hilfe für Sie.« Er lächelt Bishop und seine Tochter ermutigend an.
Bishop nahm seinen Koffer und forderte Jessica auf, ihm zu folgen. Am Treppenfuß blieb er stehen und blickte zu dem düsteren Grau des Absatzes oben hinauf.
»Ich nehme an, daß dort kein Strom ist.«
»Nein, das haben wir schon überprüft«, sagte Jessica.
Bishop hob die Schultern. »Ich hatte damit auch nicht gerechnet.«
Er stieg die Treppe hoch, nahm zwei Stufen gleichzeitig, und das Mädchen beeilte sich, ihm nachzukommen. Oben wartete er auf sie.
»Hier fand ich die erste Leiche«, sagte er, zur Balustrade nickend. »Sie hing dort.«
Er sah sie erschauern.
»Sind Sie in eines dieser Zimmer gekommen?« »Nein. Nur in das große Zimmer unten. Das reichte.« Er ging zum Ende des Absatzes und zog die Vorhänge auf. Licht fiel herein, drang aber nicht weit in den Korridor.
»Kommen Sie!« rief er ihr zu, und sie begaben sich zur nächsten Treppe.
»Zwei Obergeschosse«, kommentiert er, während er in seinen Aktenkoffer griff und eine Taschenlampe herausholte. »Die Schlafzimmer werden auf dieser Etage sein, oben sind wahrscheinlich die Quartiere der Dienstboten. Es ist hell genug, aber wir brauchen die Lampe, um in Schränke und dergleichen zu schauen.«
Die zweite Treppe ging er langsamer hoch, Jessica konnte dicht neben ihm bleiben. Auf dem oberen Absatz befanden sich vier Türen, die alle verschlossen waren. Wieder ging er zum Fenster und öffnete die Vorhänge. Ein muffiger Geruch drang in seine Nase. Im Tageslicht konnte man die Luke sehen, die auf den Dachboden führte.
»Das Dach sehe ich mir später an«, sagte er.
Jessica drehte den Griff der Tür, die ihr am nächsten war. Er ließ sich leicht drehen, und sie stieß die Tür auf. Das kleine Zimmer war unmöbliert, der Fußboden nackt und altersdunkel. Sie sah einen winzigen eisengerahmten Kamin. Bishop ging an ihr vorbei darauf zu, duckte sich und leuchtete in den Kamin. Er zog seine Kopf heraus und sagte: »Kann nicht viel sehen. Ich weiß nicht, ob er verschlossen ist oder nicht.«
»Ist das wichtig?«
»Ich muß wissen, woher Zugluft kommen kann. Oder ob Vögel in den Schornsteinen nisten. Unsere gefiederten Freunde sind oft Ursache für >Geisterflattern<.« Er nahm ein Thermometer aus seinem Koffer, sah sich nach einem geeigneten Aufstellplatz um und stellte es auf dem schmalen Kaminsims hochkant an die Wand. Dann holte er einen Skizzenblock und einen feinen Filzstift heraus. An den Fenster waren keine Vorhänge, so daß das Licht reichte.
»Ich mache von jedem Raum einen Plan«, erklärte er, »dann einen Gesamtplan des Hauses. Darin markiere ich alle Zugstellen, Löcher, die nicht da sein sollten, verfaulte Bodenbretter und alle etwaigen Veränderungen des Gebäudes. Sie könnten nach Feuchtigkeitsspuren suchen.«
»Soll ich hier anfangen?«
»Nein, bringen Sie das andere Thermometer ins Nebenzimmer. Es spart Zeit, wenn wir sie anschließend ablesen können.«
Jessica nahm das Instrument und verließ das Zimmer. Sie blieb draußen kurz stehen. Irgendwie schien im Korridor weniger Licht als zuvor zu sein. Das ist verrückt, sagte sie sich. Es war noch früher Vormittag. Die Wolken draußen waren dichter geworden, das war alles. Sie ging zur nächsten Tür und drehte den Griff.
Er bewegte sich leicht, doch als sie dagegen drückte, öffnete sich die Tür nur wenig und stieß dann auf Widerstand. Jessica drückte heftiger, und die Tür schien gegen etwas Weiches, aber Federndes
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