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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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hinter sich zu, hob seine dicken, fleischigen Arme, Zeige- und Mittelfinger steif, und teilte sie in seiner Lieblingsgeste. Der Regen fiel plötzlich herab, als ob jemand den Stöpsel oben aus den Wolken gezogen hätte und ergoß sich über seine fetten Wangen und sein offenes Hemd. Er lachte und fing den Guß mit seinem Mund auf. Ihre Gesichter waren wäßrig verschwommen, aber er konnte ihren Haß spüren - und das freute ihn.
    Er fand ein Paar andere Schultern, auf die er sich stützen konnte, und dieses Mal ging sein Kamerad zu Boden, Animal mit ihm. Er kicherte in der Dunkelheit und trat gegen die rempelnden Beine um sich herum. Es war, als wäre man unter der Erde. Gedämpftes Licht fiel durch Erdspalten, und die Beine glichen Baumwurzeln. Er kicherte lauter über das gedämpfte Fluchen seines Freundes, schob boshaft seinen schweren Körper auf Händen und Füßen weiter in das Gedränge und sorgte so dafür, daß die, die über ihm standen, ihr Gleichgewicht verloren und umfielen. Er mochte die Dunkelheit ebenso, wie er es liebte, in einer Menge unterzutauchen. Es war fast dasselbe — man konnte nicht gesehen werden. Für einen Augenblick war es schwarz dort unten geworden, als ob die Masse der Zuschauer eine solide Schale um ihn gebildet hätte, und er hatte ein wenig Angst. Die Dunkelheit hatte eine fühlbare Dichte angenommen.
    Animal tauchte an die Oberfläche wie ein Wal aus dem Meer, dabei warf er die nach hinten um, die ihm am nächsten waren und lachte über ihre ärgerlichen Rufe. Die Tatsache, daß ihre Clubschals von anderer Farbe als der seine waren, störte ihn überhaupt nicht: Animal hatte vor nichts und niemand Angst.
    Die Fans hinten widersetzten sich dem Druck der Menge, und mehrere sahen den Grund dafür. Das fette, grinsende Gesicht wandte sich in ihre Richtung, die dicken, nackten Arme trotz des Wetters herausfordernd hochgehoben, den Schal der Gegenpartei um das Handgelenk gewickelt. Der Regen hatte sie durchnäßt, ihre Mannschaft verlor - und dieser Scheißer jubelte! Sie drängten wie ein Mann vorwärts, eine Bewegung zunächst, die zu einer anstürmenden Welle wurde, die an Geschwindigkeit, an Wucht gewann, über den fetten Mann hereinbrach und wie gegen einen Felsen schlug.
    Eddie und Vicky hatten zwischen dem grinsenden Monster und den Fans hinten gestanden, die den Druck ausgelöst hatten. Das Mädchen schrie auf, als es nach vorn geschoben wurde, ihre Füße verloren den Boden, ihr Körper war oben eingekeilt, und sie klammerte sich verzweifelt an Eddie, der dem Strom machtlos gegenüberstand. Eddie war an so etwas gewöhnt, aber er hatte sich noch nie um ein Mädchen kümmern müssen. Er wußte, daß dieses plötzliche Gedränge gefährlich sein konnte und daß nach dem Spiel unausweichlich Schlägereien ausbrechen würden. Es kam darauf an, nicht auf den Boden zu fallen — von all diesen Füßen wurde man sonst zu Tode getrampelt. Es waren die armen Kerle ganz vorne, die das ganze Unheil abbekamen: sie wurden gegen die Absperrungen gedrückt. Es gelang ihm, einen Arm um Vickys Hüfte zu legen, seinen anderen Arm preßte er fest an seinen Körper. Er schrie dem Mädchen eine Warnung zu als er sah, was vor ihm geschah. Leiber kippten nach vorn, sackten weg!
    Jack Bettney spürte, wie die Welle ihn erreichte. Zum Glück stand er abseits der Hauptrichtung, aber dennoch wurden er und andere Fans zurückgestoßen und dann von der Flut aufgesaugt. Er hielt sein Gleichgewicht, inzwischen erfahren in der Kunst des Überlebens bei einem Fußballspiel. Verdammte Dreckskerle! dachte er. Kein Wunder, daß heutzutage ein Sessel der beste Platz war, sich ein Spiel anzusehen. Die am nächsten bei ihm standen reckten sich auf ihren Zehenspitzen, um zu sehen, was im anderen Teil der Menge geschah. Ein großes Loch war entstanden und ihnen wurde klar, daß viele Leute zu Boden gegangen waren; weitere Menschen fielen um, als der Druck sich fortsetzte.
    Jack zuckte mit den Schultern. In der Menge würde es einige gebrochene Knochen geben. Seine Wollmütze war jetzt völlig naß und Regen rann auf seine Nase. Er blinzelte und sah, daß der Ball wieder in der Mitte des Spielfeldes war und daß die Spieler die Reaktion der Menge wohl absichtlich nicht zur Kenntnis nahmen. Wahrscheinlich konnten sie gegen das Gleißen der Flutlichter ohnehin nicht viel sehen. Jack wandte seine Aufmerksamkeit von dem Anstoß ab und versuchte zu erkennen, was mit den gefallenen Zuschauern geschah. Die Atmosphäre im

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