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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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passieren wird?«
    »Ja.«
    »Aber selbst wenn das wahr wäre, was Sie sagen - was sollte Pryszlaks Ziel sein?«
    Kulek hob die Schultern und meinte dann: »Macht. Mehr Macht als er hatte, als er noch lebte. Eine größere Anhängerschaft, eine, die wachsen wird.«
    »Sie meinen, er kann noch immer rekrutieren?«
    Kulek war überrascht, daß kein Sarkasmus in Pecks Stimme mitschwang. Tatsächlich war er verblüfft, daß der Polizist überhaupt so geduldig zugehört hatte. »Ja, andere werden sich ihm anschließen. Viele andere.«
    Peck und Ropers wechselten scharfe Blicke, die Jessica nicht entgingen.
    »Gibt es etwas, was Sie uns noch nicht erzählt haben, Kommissar?« fragte sie.
    Peck blickte wieder unbehaglich drein. »Die Menge, die letzte Nacht Amok gelaufen ist — ich meine die, die entkamen — zerstreuten sich in der Umgebung. Im Laufe des Tages haben wir einige aufgespürt. Viele waren tot, als wir sie fanden, meistens durch Selbstmord umgekommen. Andere waren ... ohne Verstand, irrten herum.«
    Sein Gesicht war grimmig, als ob ihm nicht gefiele, was er als nächstes zu sagen hatte. »Nur ein paar begaben sich direkt zur Willow Road. Sie zertrümmerten die Absperrung um das Beechwood-Grundstück. Wir fanden sie dort in den Trümmern stehend. Da warteten sie wie verdammte Zombies.«

9
    Bishop starrte auf den reglosen Körper, der in der Wanne lag. Die weißen, toten Augen starten zu ihm zurück.
    In den letzten Jahren hatte er mit Crouchley viele Male gesprochen, wobei es stets um Lynns mentalen Fortschritt — oder Rückschritt, wie sich herausstellte — gegangen war, und immer rein beruflich. Er hätte nicht sagen können, daß er den Mann gemocht hätte, da sein Verhalten ein wenig zu unpersönlich war, aber er hatte ihn als Arzt respektiert und bald festgestellt, daß seine Hingabe für seine Patienten weit über die beruflichen Grenzen hinausging.
    Die beiden Frauen, die Bishop eingelassen hatten: Waren sie Patientinnen? Er glaubte das nicht; sie schienen auch nicht wahnsinnig zu sein. Waren sie Werkzeuge Pryszlaks, so wie es Braverman und seine Frau gewesen waren? Wahrscheinlich. Sie hatten das Heim übernommen, die Patienten zu ihren Verbündeten gemacht und alle jene des Personals ermordet, die sich diesem neuen, tödlichen Wahnsinn nicht unterwarfen. Dann hatten sie Crouchley gezwungen, ihn anzurufen, und danach hatten sie ihn hier hochgeschleppt und ihn ertränkt.
    Crouchleys Mund stand offen. Die letzten Blasen der lebensspendenden Luft waren längst aus seinen Lungen .gewichen, und hatten sich den Weg zur Oberfläche gesucht. Sein blondes Haar sah im Wasser dunkel aus, und trieb jetzt langsam um seinen Kopf wie Seegras. Obwohl er tot war, zeigte sich noch Angst in seinem Gesicht.
    Sie hämmerten jetzt gegen die Tür, lachten und schrien Bishops Namen, verhöhnten ihn mit dem kommenden Schrecken. Das kleine drahtverstärkte Fenster befand sich auf Höhe seines Gesichts und er sah, daß der Rahmen, wie er erwartet hatte, fest eingelassen war. Er suchte verzweifelt nach etwas, mit dem er die Scheibe einschlagen konnte, aber in dem Badezimmer befand sich sonst nichts. Der Stuhl hätte vielleicht geholfen, aber er war das einzige, was seine Verfolger noch draußen hielt. Die Schläge gegen die Tür waren heftiger geworden, ihr Rhythmus entschlossener, als ob die Menge zurückgewichen sei, damit jemand mit Stiefeln dagegen treten konnte. Der schräg stehende Stuhl krachte.
    Eine schwache Hoffnung durchflutete ihn, als er den Handtuchbügel über dem Radiator sah. Er war aus Chrom und fühlte sich schwer genug an, um wirkungsvoll zu sein. Das große Handtuch darauf rutschte zu Boden, als er den Bügel herunterriß. Er packte ihn, rannte auf das Fenster zu und stieß gegen das Milchglas. Bishops Füße rutschen fast in den Pfützen aus.
    Das Glas brach, ein gezacktes Loch bildete sich, doch die Drahtverstärkung hielt das Glas zusammen. Bishop zog den Bügel heraus und stieß wieder dagegen. Noch immer hielt der Draht.
    Der Stuhl wackelte.
    Er stieß wieder zu.
    Die Stuhlbeine bewegten sich ein Stück.
    Wieder.
    Noch ein Stück.
    Dieses Mal blieb der Haken des Bügels im Drahtgeflecht
    hängen, und Bishop zog daran und drehte ihn zugleich, bis der Draht riß. Er ließ den Bügel fallen, steckte seine Finger durch das Loch und ignorierte den stechenden Schmerz, als der Draht in sein Fleisch stach. Er zerrte wild, hörte das Geräusch des Stuhles, der auf dem feuchten Badezimmerboden scharrte, und

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