Dunkel
aufgequollene Hände nach ihm aus.
Dann zeigte sich Ärger in Pryszlaks Gesicht, und die anderen grinsten nicht mehr. Jetzt heulten sie.
Bishop fühlte, wie er wieder aufstieg, zur Oberfläche gelangte, er war plötzlich über den rapiden Druckwechsel besorgt und fürchtete absurderweise, daß Stickstoffblasen in seinen Körperzellen blieben und daß er unter dem leiden würde, was Tiefseetaucher fürchteten — Dekompressionskrankheit.
Dann war er über der Oberfläche, spuckte Wasser aus seinem Mund, saugte Luft ein, wenn er konnte, schluckte, als wieder Wasser in seine Kehle rann. Starke Hände hielten die Aufschläge seiner Jacke und durch das Brüllen in seinen Ohren hörte er eine ferne Stimme rufen: »Unter ihm liegt noch einer!«
Er wurde aus dem Bad gezerrt, fiel auf den feuchten gekachelten Boden, sog die Luft ein und seine Sinne drehten sich. Crouchleys starres Gesicht tauchte vor ihm auf, sein schlaffer Körper hing über die Seite der Wanne und Wasser floß aus seinem Mund, als ob er das Ende einer Regenrinne wäre.
»Der ist tot«, sagte eine ferne Stimme.
Bishop wurde auf den Rücken gelegt und erbrach den Rest Wasser, der noch in ihm war. Dann zog man ihn auf die Füße.
»Lehnen Sie sich an mich, aber versuchen Sie, zu gehen, Mann. Wir müssen hier raus!«
Bishop versuchte zu erkennen, wer ihm half, aber der Raum drehte sich. Er wollte sich übergeben.
»Zurück!« Ein Schuß krachte, und er sah Holzsplitter aus dem Rahmen des offenen Türeingangs fliegen. Weiße Gestalten huschten in die Schatten zurück.
»Los, Bishop, Sie müssen mir helfen. Ich kann Sie nicht tragen.«
Die Stimme kam näher, die Worte wurden deutlicher. Der Mann hatte eine Schulter unter Bishops Arm geschoben und stemmte ihn hoch. Bishop versuchte ihn wegzustoßen, da er glaubte, der Mann sei einer der Wahnsinnigen, doch der Griff festigte sich.
»Nur ruhig, wir sind auf Ihrer Seite. Versuchen Sie zu laufen, ja? Bewegen Sie Ihre Beine.«
Sie wankten voran und Bishop spürte, daß seine Willenskraft zurückkehrte.
»Gut so«, sagte die Stimme. »Okay, Mike, ich glaube, er wird wieder. Haltet diesen verdammten Mob zurück.«
Sie schleppten sich in den dunklen Korridor und begannen einen langsamen, schwankenden Marsch zu den Treppen. Etwas bewegte sich in den Schatten vor ihnen, und der Mann vor Bishop und seinem Helfer gab einen Schuß in die Luft ab. Für einen Sekundenbruchteil war der Korridor durch das Mündungsfeuer erhellt und er sah die wahnsinnigen Kreaturen, die dort kauerten, voller Angst, aber bereit anzugreifen.
Bishop und die beiden Männer hatten die Kehre der Treppe erreicht, als der Mob beschloß, anzugreifen.
Sie kamen wie kreischende Geister aus der Dunkelheit gewankt und ergossen sich in einem ununterbrochenen menschlichen Strom treppabwärts.
Bishop fiel in die Ecke, als seine Stütze genommen wurde und er sah, daß sein Helfer und der andere Mann ihre Waffen hoben und in die Menge schössen.
Schreie voll Schmerz und Furcht hallten durch die Korridore des großen Hauses, und er hörte Körper fallen. Die dahinter kippten über die Verletzten, die vorne lagen. Etwas stürzte über sein ausgestrecktes Bein und begann dort zu zucken.
Bishop stieß den Körper beiseite.
Eine Hand zerrte an seinem Arm und er richtete sich auf, zum Kämpfen bereit.
»Kommen Sie, Bishop, gehen wir.« Mit Erleichterung erkannte er, daß die Hand seinem Helfer gehörte.
»Wer, zum Teufel, sind Sie?« brachte er heraus, als sie die nächste Treppenflucht hinunterstiegen. Da unten war es kaum heller, aber der Mann, der ihn führte, änderte das, indem er einen Schalter betätigte. Korridor und Treppe waren jetzt lichtüberflutet.
»Ist im Augenblick egal«, sagte der Mann, der ihm half.
»Verschwinden wir erst von hier.«
Ein plötzliches Dröhnen auf der Treppe ließ sie herumwirbeln. Der Pfleger, der zuvor versucht hatte, Bishop mit einer Eisenstange anzugreifen, stand über ihnen. Er hatte noch immer die Stange in der Hand.
Ein Schuß aus der Waffe, und seine weiße Uniform verwandelte sich über seinem Knie zu einer zerfetzten roten Masse. Sein Bein knickte weg und er fiel rücklings auf die Stufen, die Stange klapperte geräuschvoll herunter. Andere schlichen um die Treppenbiegung hinter ihm her, ihre Augen wahnsinnig und voller Angst.
Bishop und die beiden Männer wichen auf die nächste Treppenflucht zurück, die sie ins Erdgeschoß führen würde. Seine Kleidung war durch das Wasser schwer, aber
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