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Dunkelerde: Gesamtausgabe

Dunkelerde: Gesamtausgabe

Titel: Dunkelerde: Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Fregatte ist bei ihrer ganz speziellen Bauart schneller als jede scho-lahnische Galeere, aber der Wind steht günstig für diesen Kurs und wir könnten auf diese Weise wesentlich schneller an der Mündung des Üruschil sein als wenn wir uns entlang der Küste orientieren.”
    Solamisch-Darrschon zuckte die Achseln. „Du bist der Kapitän, Koschna.”
    „Ich weiß.”
    Wenig später war die Versammlung aufgelöst: Der Kapitän hatte von der Mannschaft die vollste Zustimmung. Nur einer war anderer Meinung: Schusska Bogenschütze.
    Und vielleicht der Steuermann - ein wenig zumindest: Solamisch-Darrschon umklammerte mit grimmiger Miene das Steuerruder, um dem Wunsch des Kapitäns und der übrigen Mannschaft zu entsprechen. Das bedeutete, er ließ die SEEWOLF eine halbe Drehung vollführen. Sie fuhr jetzt nicht mehr mit seitlichem, sondern mit Rückenwind.
    Mit höchster Fahrt dem sagenhaften Schatz entgegen, obwohl der erste Steuermann den Verdacht hegte, dass dies alles bei weitem nicht so leicht sein würde, wie alle gern glauben mochten...
     
    *
     
    In den nächsten Tagen geschah nichts Besonderes, außer, dass der Wind immer mehr nachließ. Die See wurde spiegelglatt. Das Quadratsegel der SEEWOLF hing schlaff vom Gaffel herunter.
    Jule und Pet waren nicht auf ewig in ihrem kleinen Gefängnis. Sie verbrachten darin zwar die größte Zeit, aber bewacht von zwei grimmig dreinschauenden Seemännern durften sie die übrige Zeit auf Deck verbringen. Ansonsten fehlte es ihnen an nichts, natürlich im Rahmen der Möglichkeiten, denn so etwas wie Luxus war an Bord eines mittelalterlichen Seglers ein absolutes Fremdwort. Außer brackig schmeckendem Wasser, verschimmeltem und von Ratten angenagtem Brot, bestialisch stinkendem Trockenfleisch und sonstigen garantierten Unappetitlichkeiten hatte der Segler nichts zu bieten. Doch es reichte zum nackten Überleben - immerhin!
    „Da gibt es Leute, die zahlen jede Menge Kohle, um abzuspecken”, beschwerte sich Jule zwischendurch, während sie versuchte, den Schimmel an ihrem Brot zu ignorieren. „So eine lustige Seereise wäre viel billiger.”
    Pet lachte nur humorlos und kämpfte gegen den übermächtigen Brechreiz an. Schlucken, du musst schlucken!, hämmerten seine Gedanken, aber sein Kehlkopf wollte einfach nicht gehorchen, obwohl ihm letztlich nichts anderes übrig blieb, denn Pet wollte schließlich nicht verhungern.
    „Jedenfalls bekommt für mich das Wort Saufraß eine völlig neue Bedeutung”, philosophierte Jule grimmig: „Wie dankbar ich jetzt für einen solchen wäre! Welch königlich-köstliches Mahl gegenüber dem hier!”
    Darüber vergaß Pet sogar vorübergehend seinen Ekel und er konnte endlich schlucken, bevor er sich ein lautes Lachen gönnte.
    Womit haben wir das bloß verdient?, überlegte er anschließend in schierem Selbstmitleid und dachte dabei nicht zufällig an Ferdie, Susi und Bennie. Wie es denen zur Zeit erging, außer dass sie auf die übliche Hygiene und menschengerechtes Essen im Gegensatz zu ihnen beiden nicht zu verzichten brauchten? Apropos Zeit: Wieviel Zeit war daheim eigentlich inzwischen vergangen? Vielleicht nur... Minuten?
    Ja, so verbrachten sie ziemlich freudlos ihre Tage. Und die Flaute wurde immer schlimmer. Schließlich gab es keine andere Möglichkeit, als dass die Männer der SEEWOLF an die Ruderriemen gingen, sollte die schnittige Fregatte nicht mehr oder weniger ohne Kurs dahin dümpeln.
    Keiner der darscha-doschen Seefahrer murrte.
    Es ist die Aussicht auf schnellen Reichtum, die ihre Arme stark macht, ging es Koschna-Perdoschna Wolfsauge durch den Kopf. Die blanke Gier nach Gold. Aber ist sie nicht auch in deinem Fall die treibende Kraft?, überlegte der Kapitän.
    Er stand auf dem Vorderdeck, am Bug der SEEWOLF, dort, wo der imposante Drachenkopf begann, der weit nach vorn ragte.
    Einen Fuß stellte er auf die niedrige Brüstung der Außenwandung und blickte dem immer dunstiger werdenden Horizont entgegen.
    Es ist nichts dagegen einzuwenden, Koschna, sagte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Du darfst nur nicht zu leichtsinnig werden. Gier betäubt die Sinne und macht dich verwundbar.
    Koschna lauschte dem regelmäßigen Geräusch, das das Eintauchen der Ruderblätter in das glatte, grünblaue Wasser verursachte.
    Aus dem Hintergrund heraus, wie aus weiter Ferne, hörte Koschna die Stimme von Schusska Bogenschütze. Provozierend wandte sich der Darscha-Dosch an Barasch-Dorm, den Magier.
    „Was ist, wie wäre es, wenn du

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